Kapitel 1

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Mrs Winston schritt fröhlich voran, während wir zu vierzehnt ängstlich hinter ihr herliefen. Wir waren Schüler des Malydius Internats die gerade erst erfahren hatten das uns eine Prüfung bevorsteht. Niemand von uns wusste worum es in dieser Prüfung ging. Aber eines war uns klar: es war keine Prüfung wie die, die wir bereits kannten.

Wir liefen eine verlassene Straße entlang bis zu einem Uralten Haus. Mrs Winston blieb vor dem verrosteten Tor stehen und kramte in ihrer Tasche. Währenddessen sahen wir mit verstohlenem Blick auf das unheimliche Haus. Die Fenster waren zugenagelt und an den Wänden rangelten sich riesige Efeuranken entlang. Der Schmale Weg, der von dem Tor zum Haus führte, war über und über mit Moos bedeckt. Ein knorriger Baum stand ganz in unserer Nähe. Das alles sah nicht besonderst einladend aus.

Inzwischen hatte Mrs Winston einen Schlüssel Bund aus ihrer Tasche gezogen womit sie dann das Tor aufschloss. Es quietschte und sah aus als würde es jeden Moment zusammenbrechen. Mrs Winston lief mit großen Schritten den schmalen Weg entlang und uns blieb nichts anderes übrig als ihr zu folgen.

Der Weg war total holprig und es dauerte nicht lange bis einer von uns hinflog. Magie war über einem großen herausragenden Stein gestolpert. Sie setze sich auf und sah mit verstohlener Miene auf ihr Knie. Sie musste es sich wohl aufgeschürft haben. James der neben ihr stand reichte ihr die Hand welche Magie dankbar entgegen nahm.

Vor der riesigen Tür blieben wir stehen. Der Türrahmen, der Briefkasten, einfach nichts war von Spinnenweben verschont gewesen. Mit einem anderen Schlüssel schloss Mrs Winston die Tür auf worauf diese knarrend aufging. Wir traten ein. Es war ziemlich dunkel. Man konnte fast nichts sehen. Es roch feucht und modrig.

Mary fiel sofort der leichte Geruch von getrocknetem Blut auf. "Bilde ich mir das ein oder riecht es hier wirklich nach Blut?", flüsterte sie Magie zu. Diese murmelte achselzuckend:"Also ich rieche nichts". Aber man merkte ihr an, dass auch sie eine Heidenangst vor dem Haus hatte. Das hatte wahrscheinlich jeder von uns.

Mrs Winston führte uns zu einer Tür die sie ebenfalls öffnete. "Tretet ein", sagte sie teuflisch. Wir wollten nicht dort rein, aber wir mussten. Es war ein sehr geräumiger Raum. In der Mitte war eine Kerze die den Raum in flackerndes Licht tauchte. Wir verteilten uns um die Kerze denn in diesem Raum war es unheimlich kalt.

Plötzlich hörten wir wie die Tür hinter uns zufiel. Erschrocken drehten wir uns um und hörten wie der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde. Für einen kurzen Moment blieb uns allen das Herz stehen. Dann hörte man ein leises Schluchzen von Penny. In ihren braunen Augen glitzerten Tränen. Jane ging zu ihr und nahm sie in den Arm. "Es wird alles gut", flüsterte sie ihr ins Ohr.

James der das Ganze ziemlich gelassen sah ging in die Mitte des Raumes und nahm die Kerze in die Hand. Damit ging er dann zu den Wänden und leuchtete sie suchend ab. "Was machst du da?", fragte Mary. "Ich suche nach Hinweisen. Das ist eine Prüfung, hier muss irgendwas sein".

James leuchtete alle vier Wände ab, bis er schließlich etwas gefunden hatte. "He, kommt mal her", rief er und sofort drängelten sich 13 Schüler um ihn. James deutete mit der Kerze auf eine rote Schrift an der Wand. "Ich wusste doch das es hier nach Blut riecht", piepste Mary. Laut las James vor:

14 Tage
13 Tote
1 Überlebender

In dieser Prüfung lernt ihr zu opfern.
Euer Leben zu opfern.
Jeden Tag wird einer von euch sterben.
Heute bleibt ihr verschont.
Morgen geht es los.
Wenn ihr aufwacht werdet ihr euch immer woanders befinden.

Ob Wüste oder Polar,
Denkt dran: es lauert überall Gefahr

Möge das Spiel des Todes beginnen.

Spiel des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt