Kapitel 16

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Ich habe keine Ahnung wie man jemandem ein Kapitel widmet deswegen mache ich das jetzt so. Ich widme dieses Kapitel Copelia03 und phiby03 weil die heute Geburtstag haben. Liebe (Geburtstags-)Grüße an euch^-^
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Linns Sicht

Ich hörte ein lautes Pfeifen als ob etwas durch die Luft peitschte. Zuerst erkannte ich nur etwas längliches welches von der Decke herab direkt vor mich schnellte. Dann ein matschiges Geräusch und ein stechender Schmerz in meinem rechten Fuß. Fuck! Der Schmerz war unerträglich! Ich schrie auf. Instinktiv zog ich meinen Fuß zurück, was sich im Sitzen als etwas problematisch herausstellte, aber dadurch verstärkte sich der Schmerz nur noch mehr. Mein Schreien wurde lauter als ich sah, dass ein Metallpfeil in meinem Fuß steckte. Erschrocken sah ich an die Decke und erblickte einen weiteren Pfeil, der daraus geschossen kam. Besagter traf aber zum Glück niemanden. Weiterhin gab ich Laute von mir, die einer Mischung aus Heulen und Kreischen ähnelten. Verdammte Scheiße! Das tat so weh! Antony kam sofort zu mir gerannt und half mir hoch. Ich sah wie einige in den anderen Raum rannten und nach Schutz vor den Pfeilen suchten. Ich wollte hinterherlaufen, sackte aber nach dem ersten Schritt ächzend zusammen. Die Wunde brannte wie Feuer als mein Fuß auf dem Boden aufsetzte. Antony verhinderte, das ich fiel, indem er mich auffing. "Nein! Nicht laufen! Ich trag dich", sagte er flüchtig und gleich darauf spürte ich wie er mich hoch nahm. Ich konnte nur noch schwach erkennen, wie Antony mit mir zu der Tür lief, weil meine Tränen mir die Sicht erschwerten. Ein Aufschrei, welcher ausnahmsweise nicht von mir stammte, ließ mich aufschrecken. Er kam von Rony die bereits in dem anderen Raum angekommen war. Scheiße! Dort waren wir also auch nicht vor Pfeilen sicher. Ich sah einen Pfeil in der Schulter von Rony stecken. Gott, hatte ich Glück, dass es mich nur am Fuß erwischt hatte. Ich hörte ein maschinelles Rattern von oben. Bitte nicht noch ein Pfeil! Bitte nicht noch ein Pfeil! Es kam kein Pfeil herunter. Stattdessen kam die Decke ratternd näher. Scheiße! Noch schlimmer als ein Pfeil! Das war verdammt nochmal eine scheiß Idee! Aber wirklich verübeln konnte ich Tony diese Idee nicht. Mit großer Wahrscheinlichkeit hätte ich sie auch irgendwann gehabt. Ein weiterer Pfeil schnellte von der Decke herab. Dann noch einer. Und noch einer. Es hörte nicht auf. Ich hörte aus den verschiedensten Richtungen Schreie, konnte sie aber nicht wirklich zuordnen. Inzwischen mussten die meisten die Köpfe einziehen, weil die Decke bereits so tief war. Dann kam mir der rettende Gedanke. Ja, es klingt eigentlich einleuchtend, aber in dieser Situation konnte niemand von uns klar denken. "Zwei Leute müssen in den Nebenraum. Jetzt sofort!", schrie ich schon fast kreischend um das maschinelle Rattern zu übertönen. "Ich gehe! Keine Wiederrede!", rief Jason und rannte in den kleinen Nebenraum. Ehrlich gesagt, hatte ich das gar nicht vor. Also Wiederrede, meine ich. Ich kannte ihn ja kaum. Wieso sollte ich dann wiedersprechen? Aber nur er würde nicht reichen. Wir brauchten noch einen Freiwilligen. Was auch Antony merkte als ihn ein Pfeil knapp verfehlte. "Kommt schon Leute! Noch jemand", rief er bettelnd. "Bitte!", fügte ich quengelnd hinzu. Stille. Wenn man von vereinzelten Schmerzlauten mal ganz absah. Niemand wollte gehen, was ja auch verständlich war. "Wieso gehst du nicht?", fragte schließlich James leicht verächtlich an Antony gerichtet. Bitte, was? Nicht sein scheiß Ernst, oder?! Hallo? Nein! "Würde ich ja machen, wäre da nicht...", er brach ab und sah mir in die Augen. Dann auf meinen blutenden Fuß. "Ich... ich kann nicht... wegen ihr", jetzt sah er mir wieder in die Augen. Fuck! "Auf die Kleine können wir ja aufpassen. Und den Pfeil kriegen wir auch bestimmt raus", meinte James. Mal ganz abgesehen davon, dass er mich gerade allen Ernstes 'Kleine' genannt hatte, ich würde niemals mit denen hier alleine bleiben. Ich kannte niemanden! Und so oder so, Antony war mein ein und alles. Niemals würde ich ihn sterben lassen. "Kann ich dir wirklich vertrauen?", fragte Antony mit hochgezogener Augenbraue. "Immer doch!", sagte James grinsend. Antony schnaubte blos. Ehm, Hallo? Wurde ich vielleicht auch mal gefragt? Aber ich hatte keine Kraft mich zu wehren. Mein Fuß tat zu sehr weh. Vorsichtig lies mich Antony auf dem Boden ab. "Geh nicht!" flüsterte ich flehend. Weitere Tränen bildeten sich in meinen Augen. Er schaute mich wehleidig an. "Ich komme wieder. Versprochen!", meinte er. Ich stützte mich mit dem linken Arm vom Boden ab und legte meinen rechten um seinen Hals. Dann lagen meine Lippen auf seinen. Ich blendete die komplette Welt um mich herum aus. Und für einen Moment vergaß ich meine Schmerzen am Fuß. Ich weiß nicht, wie lang dieser wunderbare Moment dauerte, aber für meinen Geschmack, war er viel zu kurz gewesen. Aber die Zeit lief uns davon. Wir lösten uns voneinander. Er sah mir noch ein letztes mal in die Augen, dann stand er auf und ging zu der Tür. Wenigstens waren er und Jason in dem Nebenraum vor dem Pfeilregen sicher. Zumindest dachte ich dass, bis dort ein Pfeil von der Decke herab schnellte und Jasons Kopf durchbohrte. Dann fiel die Tür zu und der Pfeilregen hörte auf.

Spiel des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt