Linn's Sicht
Ich blinzelte ein paar mal bevor ich meine Augen gänzlich aufschlug. Verschlafen blickte ich im Raum umher, welcher von nur einer Fackel erhellt wurde. Das Letzte, woran ich mich erinnerte, war, wie ich verzweifelt und schluchzend in Antonys Armen eingeschlafen war. Als ich daran dachte, warum ich so verzweifelt war, stiegen mir wieder Tränen in die Augen. Doch ich versuchte sie so gut wie möglich zu unterdrücken, weil ich wusste, dass es nicht weiterhalf jetzt die Fassung zu verlieren.
Ich streckte mich kurz und irgendetwas knackte leise in meinem Rücken. Als ich Antony erblickte, versuchte ich zu ihm rüber zu kriechen, sackte jedoch gleich wieder auf dem Boden zusammen, weil mein Fuß sich wieder bemerkbar machte. Reiß dich zusammen, Linn! Ich richtete mich vorsichtig wieder auf und zog scharf die Luft ein, als mein Fuß den Boden berührte. Meine Augen fingen an leicht zu tränen. Schließlich zog ich mich irgendwie über den Boden zu Antony rüber. "Aufstehen Schlafmütze", flüsterte ich und blinzelte die Tränen weg. Er grummelte etwas und drehte sich weg von mir. "Jetzt komm schon wir haben schließlich nicht den ganzen Tag Zeit", sagte ich und rüttelte an seiner Schulter. "Eigentlich ja schon, um genau zu sein haben wir nur noch diesen Tag Zeit", murmelte er und setzte sich schließlich auf. "Du solltest so nicht denken", sagte ich fast schon schmollend und stand vorsichtig auf. "Wieso? Ist doch nur die Wahrheit!", sagte er und stand ebenfalls auf. "Du weißt wieso", schmollte ich jetzt. Warum wohl. Warum sollte man wohl nicht kurz vor dem Sterben daran denken. "Nö, wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht genau was du meinst", sagte er lächelnd und kam näher. "Antony, du weißt genau was ich..." - "Nöpedidöpedidöp", sagte er provozieren und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Während er immer näher kam, zog ich nur belustigt eine Augenbraue in die Höhe, "Wir werden gefilmt schon vergessen? Alle anderen können es sehen und nicht nur das..." - "Ssshhh", wurde ich unterbrochen,"ist mir egal. Das ist die letzte Gelegenheit!", sagte er und kam noch ein Stück näher, sodass seine Stirn meine berührte. Doch kurz bevor ich meine Augen schließen wollte, entdeckte ich etwas direkt hinter ihm an der Wand. "Antony", flüsterte ich. "Ja?", er küsste mich sanft, aber nur kurz, damit ich weiterreden konnte. "Da ist was", hauchte ich. "Ist bestimmt nicht so wichtig", sagte er knapp und küsste mich weiter. Ich erwiderte zwar den Kuss, aber ich konnte ihn kaum genießen. Das Ding hinter ihm ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich wurde immer neugieriger was es war, bis ich es nicht mehr aushielt und mich von Antony löste. "Wäre es nicht wichtig, wäre es nicht da", sagte ich nun entschlossen. Antony atmete genervt aus. "Okay lass uns gucken, was da ist", sagte er und holte die Fackel,"Aber dann machen wir da weiter wo wir aufgehört haben!" - "Aye, Aye Sir!", grinste ich.
Als Antony die Fackel in die Nähe von dem 'Ding' hielt, sah ich zuerst nur eine leichte Spiegelung von uns selbst. Dann konnte ich ein kleines Fenster in einer Metallwand erkennen. Das Fenster war dreckig und man konnte nur schlecht hindurchsehen.
Die Metallwand war vielleicht einen halben Meter breit und zwei Meter hoch. An den Rändern ging sie etwa einen halben Meter in die Tiefe wo dann die Steinwand anschloss. Gerade so groß, dass ein Mensch hinein passen würde.
"Was ist das?", fragte ich Antony.
"Ich weiß es nicht! Aber da rechts...", sagte er und hielt die Fackel nach rechts, mein Blick folgte ihr, "ist noch eins" Das rechte Metallteil war an einer Ecke des Raumes, sodass es zur anderen gedreht war.
Ich schaute wieder zu dem Metallkasten vor uns.
In dem kleinen Fenster sah ich nicht nur die Fackel gespiegelt, sondern jetzt auch etwas hinter uns, was das Fackellicht ebenfalls spiegelte.
Ich drehte mich um und humpelte darauf zu. "Komm mal her", sagte ich zu Antony. Und er kam. Er sah es nun auch und hielt die Fackel an die Wand.
In der Wand steckte ein Nagel an dem eine Machete mit einer Schnur oder sowas befestigt war. Weiter rechts entdeckte ich noch ein großes Messer. Antony entdeckte es auch und fuhr mit der Fackel die Wand entlang. Weiter oben hing ein Katana. Und noch weitere Waffen bzw. Foltergeräte wie Daumenschrauben, einem Hammer, verschiedene Dolche und Schwerter, Skalpelle und noch vieles mehr.
"Wieso hängt das hier?", fragte ich mit zittriger Stimme. Ich hatte eine böse Vorahnung. Aus den Augenwinkeln sah ich wie Antony mit den Schultern zuckte. "Hab die Prüfung gefunden!", sagte er dann. Ich schaute in die Richtung in die er die Fackel hielt. Da stand mit Blut geschrieben:
Prüfung 6
Teil 1: Sucht euch jeweils ein Folterwerkzeug aus und geht damit in jeweils eine der zwei Kapseln. Den Rest bekommt ihr dann erklärt in Teil 2.
Kapseln nannten sie die Metalldinger also. Auch mal gut zu wissen. Nicht.
Mein Blick schweifte zu Antony. Er schaute erst zu mir, dann wieder zur Wand. Langsam streckte er den Arm aus und griff nach einem Messer. Fasziniert drehte er es in seiner Hand. Ich schluckte und schaute wieder zur Wand.
Schwere Entscheidung. Einfach zu viel Auswahl. Wenn ich nur wüsste was wir damit tun sollen. Klar ich hatte Vermutungen. Wahrscheinlich müssten wir uns foltern oder einfach so umbringen. Ich überlegte hin und her."Na los! Entscheid dich", hörte ich Antony plötzlich ganz nah hinter mir. Zittrig Griff ich nach einem kleinen Dolch.
"Was hast du für ein Messer?" Fragte ich und drehte mich zu Antony. Er stand jetzt näher als gedacht.
"Jagdkommando Tri Dagger", flüsterte Antony und hielt das Messer auf Augenhöhe. Es war nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. "Das tödlichste Messer der Welt. Entworfen um jemandem den größtmöglichsten Schaden zuzufügen. Es braucht ein ganzes Chirurgenteam um nur einen einzigen Stich zu operieren. Nach ein paar Minuten verblutet das Opfer."
"Könntest du es dann vielleicht ein bisschen weiter weg von mir halten?", fragte ich. Er grinste, "Hast du Angst?", ohne meine Antwort abzuwarten zog er das Messer weg.
"Wieso weißt du sowas überhaupt?", hakte ich nach. Er zuckte mit den Schultern, "Interessiert mich halt!"
Wir gingen mit den Waffen und der Fackel zu den Kapseln. Wobei man das, was ich da tat, nicht als 'gehen' bezeichnen konnte. Mein Fuß tat wieder so verdammt weh. Antony platzierte die Fackel in einem Fackelhalter zwischen den Kapseln. Dann kam er auf mich zu und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund, "Wir sehen uns wahrscheinlich gleich nochmal", sagte er noch bevor er an einem Griff die eine Kapsel in der Ecke öffnete und rein ging.
Ich humpelte zu der anderen Kapsel, öffnete die Tür und trat hinein. Hinter mir schloss ich die Tür und es klickte leise, als ob sie jetzt verschlossen wäre.
Ich drückte einmal dagegen, um zu überprüfen, ob sie tatsächlich verschlossen war, was sich bestätigte.
Plötzlich fiel ein Zettel von oben direkt in meine Hand. Ich schaute nach oben, erkannte jedoch nichts. Zittrig faltete ich den Zettel auf und las:
Teil 2:
Ein Rätsel:In einem Fach unter dem Fenster wirst du es finden.
Wenn es die Farbe hat von dem was du verlieren wirst, falls es diese Farbe ist,
Dann wirst du das verlieren, was die Farbe des Gegenstandes hat, welcher in dem Fach verweilt.
Doch hat der Gegenstand in dem Fach die Farbe, einer berühmten und doch unbekannten Person,
So wirst du dafür Sorgen, dass die andere Person die an dieser Prüfung teilnimmt, von der berühmten und doch unbekannten Person heimgesucht wird.
-------
So und mit diesem Rätsel entlasse ich euch in den Tag.Schreibt mir gerne, was ihr denkt, was die Lösung für das Rätsel ist in die Komments;)
Vielen Dank an Miss_Game_and_Watch für die geile Idee mit den Kapseln und dem Auswählen der Folterwerkzeuge und dem was noch kommt, ich aber nicht Spoilern will;)
DU LIEST GERADE
Spiel des Todes
Horror14 Tage 13 Tote 1 Überlebender In dieser Prüfung lernt ihr zu opfern. Euer Leben zu opfern. Jeden Tag wird einer von euch sterben. Heute bleibt ihr verschont. Morgen geht es los. Wenn ihr aufwacht werdet ihr euch immer woanders befinden. Ob Wüste...