Kapitel 6

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Tatsächlich wurde Andy leise. Es war wirklich Blut. Frisches Blut! (Und Nein ich hatte nicht meine Tage!) Ich spuckte vor mich hin, aber der Geschmack von Blut wollte einfach nicht verschwinden. Pennys Leiche lag in der gegenüberliegenden Ecke von der in der ich war. So weit konnte Blut nicht spritzen. Mein Blick fiel auf die Wand. Auch dort war Blut. Ich sah einzelne Tropfen die von oben herunterliefen. Ich führte meinen Blick an den Blutspuren nach oben. Da stand etwas! Es sah aus als hätte jemand seine Finger in Blut getaucht und dann damit an die Wand geschrieben, was so wahrscheinlich auch passiert ist. Ich kniff die Augen zusammen um zu erkennen was da stand. Ich konnte es nicht entziffern. Ich holte die Kerze von dem Tisch auf dem noch immer die Becher standen und leuchtete dann damit an die Wand. Inzwischen konnte ich es zwar etwas deutlicher erkennen, aber es waren nur irgendwelche komischen Zeichen. "Jenny?", rief ich, "kannst du mal bitte kommen?" Als Antwort bekam ich eine Art Stöhnen. Ich betrachtete es mal als Nein. Meinen Blick wandte ich zu Jenny. Diese starrte ausdruckslos an die Decke. Ich lief zu ihr hin und kniete mich neben sie. "Jenny?", flüsterte ich, "Jenny, da sind Zeichen mit Blut geschrieben. Was hat das zu bedeuten?" Jennys Augen weiteten sich, "die Zeichen!" "Ja, die Zeichen. Du erinnerst dich", freute ich mich. "Ihr müsst sie entschlüsseln!", flüsterte Jenny. "Ja das weiß ich auch, aber wie?" Jenny schaute mich nicht mal an als sie mir antwortete: "Ihr müsst die Bedeutungen finden. Sie sind hier im Raum an den Wänden." "Na also. Geht doch", ich lächelte sie an. Dann stand ich auf. "Was für Zeichen?", fragte Alice. Ach ja stimmt, den anderen hatte ich ja gar nicht gesagt das da Zeichen sind. "Die da an der Wand", sagte ich und deutete mit dem Kopf in Richtung der Blutschrift. Sämtliche Blicke richteten sich auf die Wand. Inzwischen waren die meisten aus dem Raum mit dem Monitor gekommen. Als James heinrein trat, versuchte ich vergeblich seinen Blick einzufangen, jedoch ohne Erfolg. Ich seufzte leise, das es niemand hörte und ging auf eine der vier Wände zu. Ich hatte immernoch die Kerze in der Hand, womit ich jetzt die Wand ableuchtete. Zuerst fand ich nichts, aber dann erkannte ich kleine Einkerbungen an der Wand. Ich sah das Zeichen, das ich gerade auch schon mit Blut geschrieben gesehen hatte. Mit meinem Finger fuhr ich über die Schriftzüge. Dann er kannte ich das neben dem Zeichen ein Wort stand. "Ihr", las ich laut vor. "Was?", fragte jemand. Ich schaute zu der Blutschrift. "Das dritte Zeichen bedeutet 'ihr'", sagte ich, "und das sechste auch" "Kombiniere, Sherlock Holmes", grinste mich Alice an. Ich lächelte zurück. "Ich hab auch was", kam es von Magie, die angestrengt an die Wand schaute, "Aber ich kanns nicht lesen. Es ist zu dunkel." Eilig lief ich zu ihr hin und hielt die Kerze an die Wand. Da war ein Zeichen und das Wort 'Prüfung'. Ich las laut vor. Dann ertönte ein Rufen aus der anderen Ecke. "Hier steht auch was", sagte Theo, ein 16-jähriger Junge mit schwarzen Haaren. Ich lief zu ihm und hielt die Kerze an die Stelle auf die er zeigte. " 'Heute' ", las er vor. "Das kann ich mir nicht merken", rief ich leicht verzweifelt, "wartet ich schreibe mit", sagte ich und ging zu der Ecke mit der Blutschrift. Ich zögerte einen Moment, doch dann tauchte ich meinen Finger in die Blutpfütze. Ich richtete mich auf und schrieb unter das erste Zeichen 'heute'. Es sah zwar ziemlich krakelig aus, aber man konnte es lesen. Ich tauchte meinen Finger erneut in das Blut und fragte: "Was stand bei dir, Magie?" "Das Zeichen mit dem Punkt und dem gewellten Strich bedeutet 'Prüfung' ", antwortete sie. Auch das schrieb ich an die Wand. Dann erinnerte ich mich was das Zeichen mit dem Hacken bedeutete: 'ihr'. Dieses Zeichen kam zweimal vor. Dann hörte ich wie einer nach dem anderen mir Bedeutungen der Zeichen zurief. Das so lange bis wir die Schrift vollständig entziffert war. Laut las ich vor:

Heute müsst ihr niemanden auswählen. Ihr werdet alle zu der nächste Prüfung gehen.

"Hä, wie jetzt?", ich war sichtlich verwirrt. "Was ist daran jetzt nicht zu verstehen?", fragte Andy genervt. "Sollten nicht immer nur zwei zu einer Prüfung gehen?", fragte ich verwirrt. "Anscheinend bei dieser Prüfung nicht.", Andy verdrehte genervt die Augen. "Man wird ja wohl mal fragen dürfen", sagte ich patzig. Ich drehte mich um und stapfte mit erhobenem Kopf in die Zentrale. Ich hatte eigentlich gedacht das ich hier fürs erste allein wäre, aber ich hatte mich geirrt. Linn und Antony standen neben dem Monitor und küssten sich. Ich habe ja wirklich nichts gegen Liebe, aber ehrlich gesagt kotzte es mich an das die beiden nur an sich dachten. Wahrscheinlich hatten sie nicht einmal mitbekommen, dass zu der morgigen Prüfung alle gehen müssen. Ich beachtete die beiden nicht weiter und setzte mich in eine Ecke. Ich versank in meinen Gedanken und irgendwann schlief ich ein.

Alice' Sicht

Nachdem Jane aus dem Raum gegangen war, bin ich ihr hinterhergelaufen. Doch als ich mich neben sie setzte, war sie bereits eingeschlafen. Ich hatte nur noch kurz gelächelt und war dann auch eingeschlafen...

Ich befand mich in einem dunklen Raum. Ich konnte keine zwei Meter weit sehen. Plötzlich hörte ich ein Knacken. Dann sah ich wie zwei Augen mich aus der Dunkelheit anstarrten. Die Augen leuchteten weiß. Sie hatten keine Pupille. Sie waren einfach nur weiß. Sie erinnerten mich an Penny. Ihre Augen hatte sie als sie starb auch so verdreht, dass man nur noch weiß sah. Und tatsächlich trat aus der Dunkelheit Penny hervor. Obwohl sie mich durch ihre fehlenden Pupillen mich eigentlich nicht direkt ansehen konnte, war es als würde ihr Blick auf mir ruhen. Ich hielt meinen Atem an. Sie öffnete den Mund. Ich hätte erwarten das sie kreischt, doch stattdessen fing sie an zu singen. Sie sang eigentlich eine hübsche Melodie, aber sie zog alle Wörter so gruselig. Ich musste mich echt anstrengen um den Text zu verstehen. Sie sang irgendwas von einem Tanz der Toten. Ich kannte dieses Lied nicht. Auf einmal verstummte ihr Gesang. Moment mal! Penny war tot! Wie kann sie noch singen? Plötzlich rief Penny lachend: "Gib acht!", sie blinzelte, "Jenny darf morgen noch nicht sterben. Du musst es verhindern!" Ich schaute sie an. Dann nickte ich kaum merklich. "Ich zähle auf dich!" Dann verschwand sie lachend in der Dunkelheit.

Ich riss meine Augen auf und schreckte hoch. Es war "nur" ein Traum. Wobei "nur" untertrieben war.

Spiel des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt