4 . Kapitel

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Ich folge den anderen fünf Jägern sie ignorieren mich einfach und ich bin ihnen dankbar dafür, den ich kann diese Blicke nicht mehr ertragen.

Wir laufen in den Wald und ich bewundere die Bäume, sie sind mit einem grünen Schleier überzogen und das Moos ist in einem satten, dunklen grün, es federt die Schritte ab.
Hier im Wald ist auch ser letzte Schnee schon verschwunden.

Wir laufen zu einer Lichtung die mit noch braunem Gras überzogen ist.
Die fünf bleiben stehen und warten bis ich aufgeschlossen habe.

"Wir werden dich jetzt in verscheidenen Bereichen prüfen um herauszufinden, wie wir dich bei der Jagd am geschicktesten einsetzen können, wir beginnen mit deiner Schnelligkeit" beginnt eine dunkelbraune Wölfin, ich nicke, was bleibt mir anderes übrig.
Ich werde neben einen Wolf mit langen schlaksigen Beinen gestellt, er würdigt mich nicht eines Blickes.

"Bis zum großen Baum der in etwa fünfhundert Schritten liegt" Sagt die Wölfin ich suche ihn mit den Augen, als ich den dicken Stamm sehe, nicke ich wieder und ducke mich, die Wölfin heult auf und wir schießen los. Ich laufe dicht hinter dem schlaksigen Wolf und versuche nicht zurück zu fallen, es gelingt mir einiger Maßen, auch wenn er gewinnt freue ich mich das ich mich nicht habe abschütteln lassen.
Die anderen vier kommen langsamer nach und ich sehe ihnen erwartungsvoll, hechelnd und mit brennenden Beinen entgegen.
"Sie war dicht hinter mir, hat sich weder abschütteln lassen noch hat sie überholt" Berichtet der Wolf und wirft mir einen bewundernden Blick zu. Die Wölfin neigt den Kopf dann wendet sie sich an mich.

"Trink etwas, wir prüfen heute noch deine Ausdauer, dann kannst du gehen" Beschließt sie, ich versuche ein Lächeln aber ihr Blick ist kalt. Ich trinke etwas aus einer Pfütze, lasse mir extra Zeit und fordere sie damit heraus, zeige ihr das ich mich nicht so einfach herumkommandieren lasse. Dann stelle ich mich langsam wieder vor die Wölfin.

"Sprich mich mit Mira an"knurrt sie, ich neige meinen Kopf.

"Das sind Mickey" Sie deutet auf den schlaksigen Wolf.
"Linux, Kana und unser jüngster heißt Caritas" Stellt sie alle vor, sie erklärt mir, das wir jetzt so lange rennen, bis wir uns etwas vom Lager entfernt haben und werden dann in einem großen Bogen wieder zurück kommen, es ist eine lange Strecke und baut gut Kondition auf, die wir vorallem bei der Hetzjagt brauchen. Dann legen wir los.

Ich liebe das Gefühl durch den Wald zu rennen, wie die Bäume an mir vorbei ziehen und der Boden sanft meine Schritte federt.  Als wir schon eine gute STrecke zurückgelegt haben, erkenne ich zwischen den verschommenen Stämmen einen See, sofort zieht er mich in seinen Bann, fasziniert sehe ich ihn an, bis er hinter Büschen und Unterholz wieder verschwindet, ich beschließe ihn mir einmal näher an zu sehen.

Wir rennen in einem zügigen Tempo und ich Keuche schon fast von Anfang an, niemals habe ich eine solche Strecke zurückgelegt. Meine Lungen brennen und ich kann nicht mehr, ich renne trotzdem weiter und das Brennen verschlimmert sich, ich will nicht aufgeben, ich will nicht das sie mich auslachen, was sie eigentlich so oder so schon tun, weil ich lächerlich aussehe, wie ich mich abrackere.

Ich konzentriere mich wieder auf die Landschaft und ich spüre dass das Brennen langsam nachlässt und ich falle in einen gleichmäßigen Schritt, im Takt mit den anderen laufe ich immer regelmäßiger und auch meine Atmung wird ruhiger, ich habe meinen Rythmus gefunden und das unglaubliche Gefühl als könnte ich ewig so weiter rennen. Ich atme tief durch, mein Herz rast aber mein Atem ist ruhig, meine Pfoten fliegen über den Nadelboden und ich merke wie ich Kana überhole, die zurück fällt und langsam beginnt es mir Spaß zu machen.

Mira, an der Spitze, wird langsamer und ich sehe das Lager durch die Bäume und werde ebenfalls langsamer, mir hängt die Zunge aus dem Maul und mein Atem geht schnell und ich bin zufrieden mit meiner Leistung, aber ich bin mir nicht sicher ob ich mich freuen soll, dass ich mitgehalten habe.

Mira dreht sich zu mir wirft mir einen angewiederten Blick zu und trabt dann zu dem Rest der Gruppe, der etwas abseits stehen geblieben sind.

Sie wenden sich ab und rennen zurück in den Wald, ich sehe ihnen nach und Traurigkeit schnürt meine Brust zu, sie haben sich nichteinmal verabschiedet. Unentschlossen stehe ich da, ich kann die anderen Wölfe riechen, sie tummeln sich nicht weit von mir, aber ich kann nicht einfach aufgeben und von den anderen ausgeschlossen werden.

Entschlossen folge ich ihnen mit der Nase am Boden, ich kann deutlich ihren Geruch riechen und ich komme auf eine Lichtung, aus der sich die Wölfe versammelt haben, Mira steht vor Linux und Mickey und erklärt ihnen etwas sie nicken, ich lege mich weit genug von ihnen weg das sie mich nicht sehen oder riechen können und beobachte sie interessiert.

Linux springt Mickey an und wirft ihn um, die beiden scheinen zu kämpfen, dann beißt er in Mickeys Kehle, dieser schreit laut. Voller Entsetzen über das, was ich gerade gesehen habe springe ich auf, aber Linux lächelt und Mira lobt in. Mickey stehtsich wieder auf, erleichtert sehe ich das ihm nichts passiert und er nicht tot ist.
Ich lasse mich wieder auf den Boden fallen und beobachte die  fünf, wie sie verschiedene Tötungsarten üben, wie gerne wäre ich dabei und würde das alles lernen, doch ich kann nicht, ich erinnere mich an den abweisenden Blick von ihnen, als sie im Wald verschwinden. Ich bin dort nicht willkommen.

Irgendwann springe ich auf und renne los, ich versuche den Weg zu finden, den wir gerannt sind, ich vertraue meiner Nase komme schon bald auf die richtige Spur, ich folge dem Geruch der mich immer tiefer in den Wald führt. Bald sehe ich den See und lasse mich an seinem steinigen Ufer nieder, frustriert starre ich auf das Wasser.

Was ist falsch mit mir?

Diese Frage quält mich, ich stehe auf und laufe auf und ab. Ich fälledie Entscheidung, meinen Unterschied durch besser sein wett zu machen. Ich will besser sein als alle, besser als Mira.

Der albino WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt