Ein harter Ruck lässt mich meine Augen öffnen. Ich sehe in Soleis von Anstrengung verzehrtes Gesicht. Dankbar Wedel ich kurz mit dem Schwanz und winsel. Ich sehe das sein Schwanz über diese seltene Geste wie verrückt zu wedeln beginnt.
Der Bock röhrt laut auf das Geräusch endet in einem Gurgeln. Ich Blicke auf und sehe Yup mit Blut verschmierter Schnauze und besorgtem Blick. Er rennt auf mich zu und sucht alles an mir mit seiner Schnauze ab. Ich trete einen Schritt zurück.
"Mir geht es gut" knurre ich und errichte sofort die Mauer um mich herum. Denn wenn ich Gefühle zulasse dann zerstören sie mich.Yup nickt kurz und ich schüttel mich. Mein Blick fällt auf den Steinbock dem Yup die Kehle aufgerissen hat. Mein Magen knurrt sehnsüchtig und wir stürzen uns wir auf Kommando auf den Leichnam.
Wir wandern schweigend und mit vollen Magen den Felsgrad entlang und genießen einfach die Natur.
"Er ist eifersüchtig" ich drehe mich um und sehe wie Solei mich unschuldig mit seinem Auge anschaut.
"Wie kommst du darauf?" Frage ich verwirrt und blicke nach vorne zu Yup. Dieser springt von Stein zu Stein und genießt die ersten Sonnenstrahlen.
"Er hat gesagt du würdest mich ihm vorziehen als du jagen warst" ich spüre das er sich unwohl fühlt aber ich verstehe ihn.
"Hat er dir gedroht?" Frage ich besorgt aber Solei schüttelt traurig den Kopf.
"Eben nicht. Er hat gesagt er beneidet mich darum das du mich magst. Du hast ihn beeindruckt und jetzt versucht er alles dich zu beeidrucken" Solei sieht mich eindringlich an. Ich fühle mich immer in unwohler und werfe einen Blick zu Yup. Dieser beobachtet uns und wedelt sanft mit dem Schwanz als er bemerkt das wir zu ihm schauen.
"Komm wir gehen weiter" sage ich einfach und trabe los ich spüre Soleis Blick auf mir. Ich will das alles gar nicht, sie sollen mich nicht mögen. Denn tun sie dann werde ich sie nur enttäuschen und damit komme ich einfach nicht zurecht.
Ich streife Yup kurz mit dem Schwanz als ich an ihm vorbei trabe und wende mich dem nächsten Problem zu. Der Bergkamm endet in nächster Nähe und führt Steil in ein Tal. In dessen Mitte sich ein Gletschersee befindet.
Wir wandern unabhängig von einander runter es ist zu gefährlich, jeder hat einen Teil des Abhanges für sich und über oder unter ihm läuft niemand. So wird keiner von Steinen die nach unten rollen erwischt.
"Lawine" kreische ich so laut ich kann und warne damit den weiter unten laufenden Yup. Ich habe ein paar Steine zu viel losgetreten und diese haben weitere Steine mitgerissen und so eine Lawine erschaffen in der auch Schnee mit nach unten stürzt.
Etwas vorsichtiger setzte ich meinen Weg nach unten fort. Ich setzte Pfote vor Pfote und achte darauf das kein Stein mehr nach unten fällt.
Ein erschrocken es heulen lässt mich aufblicken. Yup kullert über die Steine nach unten.
"Krall dich fest" Ruft Solei panisch ich halte die Luft an als ich sehe wie Yup eine Pfote zwischen zwei Felsen klemmt und schmerzhaft daran hängen bleibt. Aber es wirkt und vorsichtig und mit weit aufgerissenen Augen richtet er sich wieder auf.
Aber nicht vorsichtig genug. Mit einem leisen knirschen gibt der Stein unter ihm nach und zischt an mir vorbei den Abhang hinunter. Dicht gefolgt von einem panisch heulenden Yup.
Ich renne so schnell ich kann hinter ihm den Hügel hinab. Solei kurz vor mir. Mit einem lauten Platschen geht Yup im türkisenen Gletescherwasser unter. Solei rennt ohne zu zögern hinter ihm ins Wasser und sucht nach ihm.
Staub wird aufgewirbelt und verdunkelt das Wasser. Ich renne hinter Solei her und tauche mit meinem Kopf unter. Ich kann kaum etwas erkennen und ich spüre wie Verzweiflung sich an mein Herz krallt und langsam meine Kehle hoch kriecht.
Ich unterdrücke das Winseln und taste mit den Pfoten nach Yups Körper.
"Hier!"kreischt Solei und zieht den schlaffen Yup am Schulterfell nach oben. Erleichtert kämpfe ich mich durch das Wasser zu ihm und helfe ihm den schwarzen Körper aus dem Wasser zu ziehen.
Ich beobachte seine Brust und seine Beine ob sich vielleicht irgendetwas bewegt. Ich sehe nichts kein noch so kleines zucken. Schlaff hängt mein Schwanz runter und ich stupse ihn sanft an.
Solei stößt mich beiseite und schlägt mit seinen Pfoten auf Yups Brust. Dieser spuckt eine menge Wasser aus und liegt dann heftig keuchend mit immer noch geschlossenen Augen da. Ich seufze und lasse mich neben ihn fallen.
Solei wirft einen Blick auf den Himmel und schüttelt dann das Wasser aus seinem Fell. Ich tut es ihm gleich aber die Kälte ist schon in meine Haut und Muskeln gekrochen. Mein Körper zittert und ich stupse Yup immer wieder an.
"Es wird ein Gewitter geben" ich Blicke zu Solei der einen letztem Blick in den Himmel wirft. Langsam nicke ich und und stemme mich hoch.
"Ich suche nach einem Unterschlupf oder etwas ähnlichem" sage ich und will lostraben aber Solei kommt mir zu vor.
"Du ruhst dich aus"sagt er bestimmt. Ich bin zu müde um ihm zu widersprechen und lasse mich wieder neben Yup auf den Boden fallen. Solei trabt davon und ich versuche es Yup so weich wie möglich zu machen.
"Wenn ich jetzt Tod wäre würdest du einfach weiter ziehen und keinen Gedanken mehr an mich verschwenden" Yups stimme ist Rau und krächzig ich lege meine Nase auf seine Schulter.
"Niemals" flüster ich und höre auf seinen gleichmäßigen Herzschlag. Yup will aufstehen aber ich drücke ihn sanft wieder nach unten.
"Solei sucht nach einer Bleibe. Du ruhst dich aus" sage ich bestimmt. Schlapp lässt sich Yup zurück auf den Boden sinken und schließt wieder seine Augen
"Warum bist du hier" Frage ich ihn und hoffe das er noch nicht schläft. Yups Ohr zuckt kurz und er lässt sich zeit mit der Antwort.
"Ahron hat Mo aufgetragen mit einer Gruppe von Wölfen deiner Spur zu folgen und dich zu töten. Ich war unter den Wölfen die Mo ausgewählt hat dich zu jagen. Im Winter als es geschneit hat wurde es einfacher dir zu folgen und man konnte deutlich sehen wie du immer schwächer wurdest..."Flashback
"Wir bleiben hier. Shy und Enneril kommen mit mir jagen" Höre ich Mos Stimme. Ich seufze erleichtert und lege mich unter eine Tanne. Wir suchen schon Ewigkeiten nah Shakira und ich gebe die Hoffnung langsam auf sie noch lebend zu finden. Alleine wird sie hier in dem Brusthohen Schnee niemals ohne Fressen überleben können. Ich lege meinen Kopf auf die Vorderpfoten und warte bis Mo und die anderen wieder zurück kommen.
Pfotenschritte lassen mich aufhorchen. Ich springe auf und renne auf die ankommenden zu. Zu meiner Verwunderung sind es nur Mo und Shy von Enneril ist keine Spur.
"Wo ist Enneril?"spricht Avis meine Gedanken aus. Mo beachtet ihn nicht sondern würgt das Fleisch das er für uns in seinem Magen gespeichert hat wieder hoch. Shy tut das selbe und wir stürzen uns auf das Fleisch. Ich bemerke das Shy nichts davon isst. Verwundert setzte ich mich neben ihn unter einen Baum und beobachte wie die Wölfe sich über das Fleisch hermachen.
"Wo ist Enneril?"Frage ich direkt. Shy senkt seinen Blick auf seine Pfoten. Nervös spielt er mit seinen Ohren, ich Blicke ihn eindringlich an.
"Er ist sehr schwer verletzt worden. Er ist verblutet und ich und Mo haben ihn begraben." Sagt er leise. Er steht auf nickt mir zu um nicht unhöflich zu sein und trabt mit hängenden schwanz davon. Mir wird schlecht und ich spucke das Fleisch wieder aus. Ich weiß so gut wie Shy das er gelogen hat.
Flashback Ende
Schockiert starre ich in die Leere. Soleis Pfotenschritte lassen mich zusammen zucken.
"Ich hab eine Höhle gefunden. Wir müssen nur weiter ins Tal." Ich rappel mich auf und folge Solei. Yup stüzt sich an mir ab und humpelt leicht mit der eingequetschten Pfote.
Wir kommen zu einer kleinen Höhle. Ich helfe Yup die letzten Meter und er lässt sich erleichtert auf den Boden fallen. Solei und ich schmiegen uns dicht ab ihn und ich spüre wie regelmäßig ein zittern durch seinen Körper geht. Ich drücke mich so eng wie möglich an ihn denn auch mir ist kalt.
Leise tröpfelt der Regen auf den See und spült hier unten im Tal die letzten Reste Winter weg. Völlig erschöpft schließe ich meine Augen und überlasse mich der Natur.
DU LIEST GERADE
Der albino Wolf
FantasyShakira ist anders als die anderen Welpen, die anderen meiden sie, lachen sie aus oder ignorieren Sie. Irgendwann ist ihr das zu viel und sie verlässt das Rudel und zieht durch die Wildnis wobei sie viele Dinge erfährt und erlebt.