25. Kapitel

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"Atme! Atme! Atme" Ruft eine tiefe Stimme verzweifelt und ich spüre immer wieder einen Schlag auf meinem Brustkorb. Mein benebelt Gehirn ist verwirrt und befolgt den Befehl, ich versuche zu atmen aber Wasser ist in meiner Luftröhre. Ich Rolle mich auch die Seite und spucke eine Menge Wasser aus. Dann zieht sich mein Magen richtig zusammen und ich über gebe die Reste des verdauten Hasen wieder der Natur.

Heftig keuchend blicke ich meinen Retter an. Er ist vielleicht vier oder fünf und schwarz grau, seine schwarzen Augen schimmern matt und beobachten mich besorgt.

"Danke" krächtze ich und huste heftig das ganze Wasser aus meiner Luftröhre.

"Du wolltest dich umbringen" sagt der Wolf entsetzt, es ist keine Frage sondern eine Feststellung und das macht mir eine Gänsehaut. Wollte ich das wirklich? Shakira das ist einfach nur lächerlich! Und warum tut es dann weh? Darauf habe ich keine Antwort, ich springe auf und schütteln mir das Wasser aus dem Fell.

"Ich würde mich nicht einmal wegen meinem Vater umbringen" knurre ich. Er muss ja nicht wissen das mein Vater ein riesen arsch ist und sich mir gegenüber einfach nur idiotisch benommen hat.

Der Wolf erwidert nichts und neigt nur unterwürfig den Kopf, ich sehe in seinen Augen das er mir nicht glaubt. Ich schnaufe verächtlich und laufe wieder in den Fluss. Alles in meinem körper ist noch völlig unter schock und das beinahe ertrinken hat auch nicht wirklich geholfen, jetzt bin ich nur ein Wrack meiner selbst.
Wie ein Stein bleibe ich stehen und starre ins Wasser und  versuche meinen Sturm von Gedanken und Gefühlen wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Der Gedanke der im Auge des Orkans fest verankert ist bleibt ruhig und brennt sich schmerzhaft in meine Seele.

Er hat mich zurück gelassen.

Ich stoße die Luft aus, die ich angehalten habe und senke mit geschlossenen Augen meinen Kopf. Regungslos lasse ich mich von meinen Gefühlen überrennen. Wut, Enttäuschung, und Einsamkeit.  Eine Kralle die mein Herz zerreißt.

Ich Schlucke hart und stöhne leise. Ich wusste es, niemand kann mich mögen und wenn ich mich darauf einlasse und anfange mich für jemanden opfern zu können werde ich nur enttäuscht.

Ich versuche den Klos in meinem Hals zu ignorieren aber ich spüre wie sich Wasser in meinen Augen sammelt. Schnell springe ich in das Wasser und tauche meinen Kopf unter. Das Wasser rieselt an mir vorbei und nimmt mich vorsichtig mit. Kurz hole ich Luft und lasse mich dann wieder treiben.

Ich weiß nicht wie lange ich im Wasser war aber irgendwann spüre ich wie Kies an meiner Flanke kratzt. Ich hebe meinen Kopf aus dem Wasser.  Ich bin auf einer Kiesinsel mitten in dem breiten Fluss gelandet. Ich stemme mich hoch und lege mich matt und erschöpft in den Schatten eines Busches. 

Die Frühlingssonne wärmt mich und trocknet schnell mein Fell, ich brauche jetzt einfach nur Ruhe und Zeit für mich.

Rauch, ich springe auf und sehe mich um. Panisch rennen Wölfe auf der Wiese herum schon seit Ewigkeiten hat es nicht mehr geregnet und das Feuer breitet sich schnell aus.

"Zum Fluss!" Brülle ich den Wölfen zu. Diese gehorchen mir blind und jagen Richtung Norden davon. Ich renne zu Lyens Bau und helfe ihr mit den Welpen.

"helft mir" schreie ich über den Lärm. Einige Wölfe kommen und nehmen Lyens Welpen. Ich kontrolliere jeden Bau und spüre schon die Hitze. Hustend renne ich als letzte aus dem zerstörten Lager. Hinter dem Hügel sehe ich den breiten Fluss und auf der anderen Seite den Wald. Das Wasser ist aufgewühlt von den vielen Wölfen. Ich folge ihnen und stürze mich in das angenehm kühle Nass. Der Ruß wird aus meinem Fell gewaschen und ich schleppe mich tropfend ans Ufer. Die Wölfe stürzen mir entgegen.

Der albino WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt