Daniel
So wie die meisten Jäger war ich das erste Mal draußen. In den Mauern war nur Stein aber hier, im Wald war wunderschön. Wir suchen nach Überlebenden. Seit der Apokalypse war viel passiert. Aber später dazu. Ich hörte plötzlich ein zischen. Neben meinem Kopf schlug ein Pfeil ein.
"Reaper!!", rief Mark. Mark war der Leiter der Jagd, auch im Bunker war eine große Nummer. Reaper waren überlebende Halfbreeds, diese wiederum waren vor der Apokalypse die 'Unterschicht'. Ich sah mich um, in der Hoffnung den Schützen zu finden und entdeckte zwei Augenpaare. Sie starrten mich an und drehten sich dann weg. Dann traf der nächste Pfeil. Die Spitze bohrte sich in den Rücken von einem Jäger und dieser kippte vorne über in eine Pfütze. Es platschte laut als er aufkam, wir alle zuckten zusammen. Der Jäger lag reglos auf dem schlammigen Boden, Blut lief aus seiner Wunde.
"Hinter her!", rief Mark, in seiner Stimme vernahm man eine seltsamen Wahnsinn. Sofort rannte ich los. Ich umklammerte die Pistole während ich den Spuren des Reapers folgte, der Reaper war schnell. Es war ein Mädchen. Ich konnte es an den schmalen Fußspuren erkennen, sie waren zwar lang, aber auch dünn. Plötzlich vernahm ich ein Platschen, ich zuckte zusammen, als das Bild von dem Toten Jäger wieder in meinem Kopf erschien, doch ich schob den Gedanken weg und folgte dem Geräusch.
Schlitternd hielt ich vor einem Fluss. Im Wasser sah ich ein Mädchen das auf die andere Seite schwamm, wenigsten war meine Vermutung zu ihrem Geschlecht richtig. Ich konnte ihr unmöglich folgen. Ich kannte das Gewässer nicht und im Gegensatz zu dem Reaper war ich nicht immun gegen Strahlungen, die Strahlung war überall, mal stärker mal schwächer. Besonders aber war sie stark in Gewässern. Auf der anderen Seite trat das Mädchen aus dem Wasser. Um ihre Schultern hing ein nasses Fell von einem Reh oder ähnlichem. Sie trug eine Lederhose und eine Lederweste. In ihren Händen hielt sie Pfeil und Bogen. Ihre Augen trafen auf meine. Ich war erstaunt über die Intensität die in diesen Augen lag. Bevor ich mich genauer drauf konzentrieren konnte traten aus dem Gebüsch einige Wölfe. Sie kreisten das Mädchen ein und leckten ihr über die Beine und Füße. Es war eindeutig eine Begrüßung, ihre Gene mussten wohl die eines Wolfes sein. Ohne noch einmal zu mir zu schauen verschwand sie mit den Wölfen im Wald.
"Dan?!", schrie Jemand. Kurz darauf war Marcus bei mir.
"Hast du sie erwischt?", fragte mich mein bester Freund, wir hatten uns im Bunker kennen gelernt und hatten uns auf Anhieb gut verstanden.
"Nein.", sagte ich und drehte mich von dem Fluss ab, ich hoffte er würde mich nicht weiter befragen.
"Komm. Wir müssen zurück.", murrte Marcus und wir liefe zurück zu Mark. Dieser sah uns entgegen. Über seinen Rücken hatte er sich die Leiche des getroffenem Jägers geschwungen und nickte uns zu bevor er den Rückweg einschlug. ich versuchte nicht das Gesicht zu verziehen als ich die Leiche sah. Ich war jetzt Jäger, irgendwann konnte ich diese Leiche sein. Ein Schauer jagte über meinen Rücken.Freya
Ich sah nicht zu dem Jäger zurück. Wenn ich nicht im Wasser währe hätte er geschossen. So waren Jäger. Ich nahm ihm das nicht mal übel. Ich hatte auch ohne Zögern seinen Kumpanen erschossen. Dennoch, etwas in mir, etwas menschliches gefiel es nicht das wir uns alle bekämpften, das Töten jetzt zur Tagesordnung gehörte.
Mein Rudel hatte mich in die Mitte genommen und geleitete mich zu dem Lager der Reaper. Sie holten mich immer ab wenn ich von einer Jagd kam. Das lag wohl daran das wir alle Familie waren. Als ich mit einem Wolf gemixt wurde, wurden die Wölfe auch mit mir gemischt. Ich hatte 40% Wolf in mir. Bei mir zeigte es sich in den Instinkten und Handlungen. Meine Seele war die eines Wolfes, nur die 10% die sie noch hatte waren menschlich. Das hieß für mich das ich nie gerne redete. ich drückte mich durch Körpersprache und wölfischen Lauten aus. Die 10% bewirkten letztendlich nur das ich nicht auf allen vieren lief oder das ich ein gewisses Schamgefühl hatte.
Von außen schien ich Mensch. Mein Haar war braunschwarz und ich hatte dunkle Augen. Meine Zähne feilte ich immer leicht damit ich besser beißen konnte. Abgesehen davon war es einfach cool wenn man ein wölfisches Grinsen hatte.
Mit einem Jaulen kündigte mich meine Familie an und wir betraten das Dorf der Reaper.
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Wolfsseele
Science FictionDas Leben ist eigentlich wie ein Mensch. Manchmal ist es in guter Laune und du hast Glück und Freude, manchmal ist es neutral und dann gibt es noch die Depressionen. Seit der Apokalypse ist es meistens depressiv. Die Apokalypse waren nicht etwa Zom...