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Freya
Ich beobachtete wie Daniel sich umdrehte und im Wald verschwand. Ich würde es nie zugeben aber es fühlte sich gut an das er sich um mich sorgte. Und dieses Gefühl machte mir Angst. Seit der Apokalypse war ich ein Eisklotz. Der menschliche Teil meiner Familie hatte es nicht überlebt. Ich könnte mich noch gut erinnern. Ich war gerade zurück von den monatlichen Überprüfungen und es gab Abendessen, von dem Geld das ich mit gebracht hatte. Meine Mutter mit ihren braunen, langen Haaren und den dunklen, liebevollen Augen strahlten als sei der Eintopf den sie gerade auf den Tisch stellte wie ihr Neugeborenes. Meine Schwester Sarah sah ähnlich aus, mit ihren 10 Jahren musste sie nur jedes halbe Jahr zur Untersuchung weshalb wir nur selten genug Geld  hatten um jeden Monat ein so reiches Essen zu essen. Aber sobald man seine erste Menstruation erlitt müsste man die blutige Woche im Labor verbringen und somit hätte die Familie mehr Geld. Männer mussten immer jedes halbe Jahr.
Mein Vater strich mir übers Haar und sah mich an. Er fragte wie es gelaufen sei. Ich hatte nur mit gut geantwortet da mir der Hunger die Sprache verschlug.
Mein Bruder stimmte gerade in das Tischgebet ein als es donnerte. Wir sprangen erschrocken auf. Bei Erdbeben musste man aus den Häusern. Ich war voraus gerannt mit Sarah an der Hand, welche leicht panisch war. Doch als ich den Riss in der Erde sah der sich auf unser Haus zu bewegte wurde ich auch panisch. Ich schrie nach meiner Familie und mein Bruder rannte zu uns. Als er den Riss sah wollte er zurück ins Haus um unsere Eltern zu holen, doch da hatte der Riss das Haus bereits unterzogen und öffnete sich. Ich riss meine Geschwister von der Spalte weg und sprintete mit meinem älteren Bruder, Lars und unser kleinen Schwester los. Überall rannten Halvbreeds da wir in einem Viertel für solche Menschen lebten. Wir erreichtem gerade den Waldrand welche uns gegenüber lag als ich spürte wie meine rechte Hand runter gezogen wurde. Sarah. Ich drehte mich um und sah wie sie gestolpert war und jetzt von meiner Hand rutschte. Ich versuchte sie weg zu ziehen aber da hatte ein Spalt sie bereits erreicht und in seinen Schlund gerissen. Ich schrie ihren Namen. Dann riss mich Lars weg und rannte mit mir den Halvbreeds nach.
Lars war einen Monat später ertrunken. Es tat immer weh. Immer wenn ich an diese Tage dachte wollte ich schreien.
Meine Familie schien erraten zu haben was mich quälte denn sie streiften um meine Beine und leckten meine Hände und Beine. Ich riss den Kopf hoch und heulte. Das Heulen ging in den Nachmittags Himmel und wurde bald von denen meiner Familie unterstrichen. Ohne groß zu warten drehte ich mich weg. Mental schloss ich die Gefühle wieder in ihren Käfig und warf den Schlüssel weg. An dem Tag an dem ich auch Lars verloren hatte verlor ich auch den menschlichen Part von mir. Und ich hatte Angst das man ihn finden würde und mir wieder bringen würde.

WolfsseeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt