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Freya
Mir tat alles weh, immer wieder sank ich in eine Ohnmacht und träumte von meiner Vergangenheit. Ich wusste wirklich nicht was schmerzhafter war, die Erinnerung an mein Leben oder der Schmerz welcher sich von Tag zu Tag mehr auf meinen Bauch und meinen Rücken beschränkte.
Ich tauchte gerade wieder aus meinem Fiebertraum auf als ich eine Präsenz in meiner Umgebung wahrnahm. Ich spürte wie sich etwas warmes auf meine Hand legte.
Mir kam die Wärme so bekannt vor. Ich spürte wie mein Körper auf die Berührung reagierte. Langsam schloss ich meine Finger um den Ursprung der Wärme.
"Lars....", flüsterte ich. Als ich seinen Namen aussprach merkte ich wie die Wärme aus der Hand wich und meine Hand umgriff nur noch Kälte. Tränen stiegen in mir auf und ich stieß einen verzweifelten Schrei aus. Ich spürte wie Personen zu mir liefen und während ich in eine Sitzposition sprang riss ich meine Augen auf. Ich lag in dem Krankenzelt der Reaper. Doch ich dachte nicht an de Reaperärzte die um mich wuselten und versuchten mich aufs Bett zu drücken. Ich sah mich voller Panik nach meinem großen Bruder um.
"Lars.", schluchzte ich. Mein Körper schmerzte, meine Lungen brannten doch ich konnte nur an meinen töten Bruder denken.
"Freya. Atmen. Atmen Freya.", hörte ich Jemanden sagen. Langsam fokussierte ich mich auf meine Umgebung und sah in die Augen von Daniel. Mit entfuhr ein Schluchzer und ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge.
"Alles ist gut, Freya. Du bist sicher. Alles wird wieder gut.", flüsterte er. Ich spürte wie die Ärzte langsam von meiner Seite wichen. Jeder im Zelt spürte wie ich mich in der Umarmung des Menschen beruhigte. Und jeder der mich kannte war überrascht.
Irgendwann hatte ich mich beruhigt und ließ zu das Daniel mich auf die Matratze aus Stroh und Leinen drückte.
"Was ist passiert?", fragte ich als erste.
"Seit dem wir in der Kanalisation waren? Ich habe dich zu den Reapern gebracht und Ihnen einen Deal vorgeschlagen. Und sie haben angenommen. Sie kümmern sich um dich und ich helfe ihnen die Menschen zu besiegen.", erklärte Daniel.
"Oh.", murmelte ich. Immer noch paralysiert von meinen Träumen und dem Schmerz.
"Wieso hast du geschrien?", fragte Daniel nach einigen Minuten der Stille.
"Ich habe meinen Bruder gespürt. Aber er müsste tot sein.", flüsterte ich. Wieder traten Tränen in meinen Augen auf.
Daniel blieb leise. Plötzlich hörte ich ein Heulen. Es war lang und unterstrichen von weiteren Stimmen. Ich legte den Kopf in den Nacken und jaulte zurück. Ich wusste wer rief. Daniel schien zu verstehen und öffnete den Zelteingang. Keine zwei Minuten später preschte meine Familie in das Zelt. Die anderen Patienten wichen zurück doch entspannten sich als meine Geschwister sich nur um mein Bett sammelten und begannen meine Hände und mein Gesicht abzulecken. Daniel schienen sie auch zu akzeptieren. Zumindest knurrten sie ihn nicht weg.

WolfsseeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt