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Freya
Als ich aufwachte brannte alles, mein Bauch, meine Lungen, mein Kopf.
"Freya?", fragte seine Stimme. Daniel.
"Daniel?", krächzte ich und sah mich um. Es war dunkel, doch ich konnte seine Gestalt neben mir ausmachen.
"Freya, bleib ruhig liegen, wir sind erstmal sicher.", flüsterte Daniel, er klang erschöpft.
"Was ist passiert? Wieso bin ich nass?", fragte ich und hustete.
"Er hat uns in die Abwasserkanäle die noch vor der Apokalypse gebaut wurden geworfen. Ich hab uns auf eine Art Plattform gebracht.", erklärte Daniel und ich nickte schwach.
"Was machen wir?", fragte ich.
"Ich bringe dich zu den Reapern.", sagte Daniel.
"Nein. Bitte. Sie bringen dich um.", rief ich und hustete erneut. Ein unglaublicher Schmerz regierte meinen Körper.
"Ich werde ihnen einen Deal machen. Aber du musst mir helfen. Kannst du spüren wie ich dahin komme?", fragte Daniel und legte den Kopf schief.
"Folg dem Strom. Wasser führt immer zu einem See. Aber du musst das Wasser sobald wie möglich verlassen, vermutlich endet der Kanal im Todessee. Ich weiß nicht wie weit der Todesdrache reicht.", krächzte ich und schloss meine Augen.
"Schlaf, Freya. Ich bringe dich in Sicherheit.", flüsterte Daniel und ich spürte etwas warmes und weiches auf meiner Stirn. Langsam sank ich in den dunklen Schlaf.
"Wir müssen weiter, Freya. Wir können hier nicht bleiben.", flüsterte Lars.
"Sie sind weg. Freya. Wir können nichts tun.", flüsterte er. Tränen liefen mir über die Wangen.
"Wieso? Wieso sie? Wieso nicht die die es verdienen?", schluchzte ich und starrte auf meine zerstörte Heimat.
"Freya. Es ist nie fair. Es wird nie fair sein. Aber wir können nicht ohne einem Kampf untergehen.", sagte Lars. Ich hörte in seiner Stimme wie sehr er die Tränen zurück hielt. Langsam richtete ich mich auf.
"Okay. Dann lass uns kämpfen.", sagte ich und drehte mich weg von der in Trümmern liegenden Stadt.
Drei Tage vergingen, wir trafen auf weitere Flüchtlinge, die meisten waren Reaper wie wir. Im Moment hatten wir eine Pause an einem See eingelegt. Lars ging jeden Tag mit einigen anderen Reaper die mit Bären gemischt wurden Fische fangen, während ich mit anderen Raubtieren im Wald nach Wild ab.
Es war Nachmittag als es passierte. Ein Rumpeln durchzuckte die Umgebung und alle spürten die Bedrohung. Sofort brach Panik aus, jeder suchte nach seinen Geliebten und Freunden. Auch ich rannte aus dem Wald zum See. Von dort sah ich wie ein Felsbrocken im Wasser verschwand, eine große Welle entstand und steuerte auf unser Ufer zu.
"LARS!!", brüllte ich und sah mich panisch um. Am Strand sah ich eine Gruppe von Fischern. Ich erkannte auch die dunklen Haare meines Bruders. Panisch rannte ich auf den Strand zu.
"Lars!", schrie ich. Er rannte auch auf mich zu. Dann stolperte ich. Bevor ich aufschlug sah ich wie das Wasser meinen Bruder verschluckte.
"Freya!", hörte ich seien Stimme ein letztes Mal.
Mein Bruder war tot. Ich hatte Niemanden retten können.

WolfsseeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt