Am Strand angekommen setzte ich mich auf einen angeschwemmten Baumstamm und schaute aufs Meer hinaus.
Wie kann Sam nur vor dem Kampf schon aufgeben?! Er hat es noch nicht mal versucht. Er hat noch nicht einmal versucht die Leute zu beschützen sondern will einfach nur unsere Familien in Sicherheit bringen?! Die restlichen Menschen einfach in den Tod treiben? Wenn dieser Jasper uns gefunden hat dann findet er uns überall. Er kann uns überall töten! Oh ich bin so sauer! Wenn ich der Alpha wäre würde ich kämpfen! Ich will etwas tun. Aber ich darf mich doch nicht widersetzen! Oder vielleicht wären die anderen doch auf meiner Seite, wen ich ihnen meinen Standpunkt erklärt habe? Würden sie mir helfen alle Menschen zu beschützen oder zu ihrem langjährigem Alpha halten und nur ihre Familien schützen?
„Selina?". Ich erschreckte mich fast zu Tode, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Mein Gott warum habe ich ihn nicht gehört? „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich habe mir nur Sorgen um dich gemacht, als du so einfach aufgestanden und weg gelaufen bist. Warst wohl zu tief in deinen Gedanken versunken." lächelte Geronimo leicht, als er sich neben mich setzte. Mein Herz begann zu rasen. „Ich bin der gleichen Meinung wie du", sprach er nach einigen Minuten Stille.
Echt? Wow. Das hätte ich nicht gedacht. Immerhin kennt er mich am wenigsten und er ist der erste, den ich überzeugt habe. Seine Stimme ist wie eine Melodie eines wundervollen Liedes.
„Darf ich fragen, wie du hier her gekommen bist? Ich mein, bist du zugezogen? Oder wohntest du schon hier und ich habe dich noch nie gesehen?", fragte Geronimo, sah mich dabei aber nicht an. Das er Interesse an mir hat ist wirklich schmeichelhaft. Spürt er auch wie stark ich mich von ihm angezogen fühle. Seine Augen sind so klar und tiefgründig. Da schlägt mein Herz doch direkt schneller, wenn er so nah bei mir sitzt. Endlich habe ich ihn bei mir. „Ähm weder noch. Leah und Nick sind mit mir Verwandt. Marie ist meine Tante. Ich bin vor kurzem zu ihnen gezogen...", sprach ich leise. Er ist wundervoll. Alles an ihm zieht mich an.
Wo kamen den die Kopfschmerzen her. Das tat ja mehr weh als die schlimmste Migräne.
„Hey Selina?! Hey was ist los? Hey? Hey! Selina!", rief Geronimo als ich schwankend vom Baumstamm aufstand. Er stand ebenfalls auf und hielt mich an der Hüfte fest, bevor meine Knie nachgaben. „Selina was ist den...", nur noch gedämpft hörte ich seine Stimme, bis sie dann komplett verschwand und ich eine andere Stimme in meinem Kopf hörte.
„Selina Clearwater, die weiße Wölfin. Du bist die Königin aller Wölfe. Der Alpha aller Gestaltwandeler. Du bist auserwählt die Vampire, Gestaltwandeler und Menschen in Frieden zu vereinen. Rufe die anderen Rudel zusammen. Denke nicht an die Folgen, die daraus entstehen. Du rettest damit alle", sprach diese Stimme.
„Wer bist du?", dachte ich mir. Ich meine sollte ich wirklich?
„Tu es. Sonst werden alle untergehen. Deine Familie, deine Freunde, du und alle andern ebenfalls. Auch deine Prägungen", sprach diese Stimme:„ mein Name ist Jason. Ich bin der erste Gastaltwandler. Damals hatten wir schon gewusst, dass du es eines Tages tun musst, um alle zu retten. Also verwandle dich jetzt gleich und rufe alle anderen Rudel, dass du die weiße Wölfin bist und sie dir in der Not helfen und beistehen müssen".
„Selina, bitte. Komm schon", Geronimo's Stimme wurde wieder lauter und die Kopfschmerzen ließen mit der Zeit auch immer mehr nach, bis am ende nur noch ein dumpfes Gefühl in meinem Kopf sein Unwesen treibt. „Ich muss sie rufen", murmelte ich. Geronimo sah mich verwirrt an:„ was ist den passiert? Du warst so weggetreten... Wen musst du rufen?".
Ich achtete nicht weiter auf ihn sondern ging zum nächst besten Busch und verwandelte mich. Es waren keine Wölfe da. Perfekt! Aber wie sollte ich das den jetzt anstellen? Jason hatte mir nur gesagt ich solle die anderen Rufen. Immerhin ging es um das Leben aller!
„Was ist passiert?", fragten auf einmal sehr viele Stimmen. Omg wie hatte ich das gemacht? Ist ja auch egal! Ich brauchte einfach ihre Hilfe. Ich dachte an alles, was heute und in den letzten Wochen passiert ist. „Wir werden kommen! Das ist versprochen. Wir werden helfen! Wir lassen dich nicht im Stich, Alpha aller Rudel", sprachen diese Stimmen. Nachdem ich mich bedankt habe verwandelte ich mich zurück. Mit meiner letzten Kraft zog ich mir wieder meine Sachen und trat einen Schritt aus dem Busch. Ich sah noch Geronimo schreckgeweitetes Gesicht, bis alles um mich herum sein bekanntes Schwarz annahm.
Geronimo Sicht
Selina verschwand hinterm Busch. Ich hörte ein reißen und dann ein heulen von ihr. Nach einiger Zeit kam sie wieder, brach aber zusammen. So schnell konnte ich leider nicht reagieren, bis sie auf dem Boden aufkam. Oh Gott. Was war passiert? Warum hatte ich sie nicht aufgehalten?
Schnell nahm ich sie auf den Arm und rannte in Richtung Sam's und Emily's Haus, wo ich alle vermutete.
![](https://img.wattpad.com/cover/58628455-288-k470655.jpg)
DU LIEST GERADE
Grand Amour
WilkołakiSelina zieht um. Zu ihrer Tante Marie und deren Kindern Leah und Nick nach Mountari. Beide haben viele Freunde, mit denen sich Selina von anfang an gut versteht. Trotzdem hat sie das Gefühl, dass ihr etwas verheimlicht wird. Nach einiger Zeit verän...