Grand Amour

Hast du Drogen genommen? und Paul's bessere Hälfte

„Wach auf du Schlafmütze".

Müde drehte ich mich auf die andere Seite und wollte weiterschlafen, es war grade einfach so bequem, weshalb ich auf keinen Fall aufstehen wollte um zu sehen wer nach mir rief. Doch anscheinend hatte da ein gewisser jemand andere Pläne mit mir, denn ich spürte wie mir auf einmal jemand gegen die Schulter boxte. Wütend rieb ich mir über die Augen bevor ich in das grinsende Gesicht von Sam blickte der es anscheinend verdammt witzig fand mich aus meinen Träumen zu reißen.

Noch immer Sauer auf ihn schaute ich ihn an damit er endlich mal aufhören würde mich auszulachen.

Erschrocken zuckte auf einmal Sam zusammen,er sah mich mit vor angst weit geöffneten Augen.

„Was ist los ?".

„Irgendetwas Stimmt nicht mit dir. Deine Augen sie sehen anders aus als sonst. Sie funkeln so komisch, ich glaube das ist rot in deinen Augen. Hast du irgendetwas genommen Selina? Bitte sag es mir. Es ist wirklich wichtig. Wenn du Drogen genommen hast oder etwas anderes muss ich das erfahren um dir zu helfen". Verängstigt schüttelte ich den Kopf, was meinte er damit, das sich meine Augen verändert haben? Sowas ist doch unmöglich. Vorsichtig tastete ich mein Gesicht ab um zu schauen ob sich noch etwas an mir verändert hatte, doch ich konnte nichts spüren alles war noch beim alten. Mein Glück .

„ Emily komm bitte schnell ich glaube wir haben ein ernstes Problem bekommen", rief Sam in Richtung Küche. Fragend blickte ich Sam an, was wollte er den jetzt von Emily? Ich verstand die Welt nicht mehr . Emily betrat den Raum und blickte zu erst Sam fragend an bevor sie ihren Blick auch auf mich richtete.

Auch sie begann mich zu mustern als wäre ich nicht mehr normal. Mit schnellen Schritten durchquerte sie den Raum und ließ sich neben mir nieder. Ohne ihren Blick von meinen Augen zu nehmen fuhr sie mir mit ihrer Hand über die Wangen und tastete sanft unter meinen Augen mich ab . In ihren Augen spiegelte sich Sorge, am liebsten würde ich selbst sehen was alle so in Rage versetzt.

Ich verstand nicht was dieser ganze Mist sollte.

Als ich nach einer weiteren halben Stunde noch immer keine Antwort von den beiden bekam wollte ich schon aufstehen und gehen, doch genau in diesem Moment kamen Nick ,Marc und Finn rein. Jeder von ihnen nickte Sam kurz zu bevor sie sich zu mir auf die Couch setzten. Als die Jungs von Sam kurz erzählt bekamen was mit meinen Augen war, mussten auch sie natürlich mich anstarren, wie könnte es auch anders sein. Okay was sollte das jetzt schon wieder ? Machen wir jetzt alle eine Runde „Selina Anstarren"? Natürlich ließ Nick es sich nicht nehmen noch einen oben drauf zu setzen, er wollte doch tatsächlich mit seinem Finger mein Auge anfassen. Wütend schlug ich seine Hand beiseite, das mein Cousin ein Depp war wusste ich bereits, aber manchmal frage ich mich wirklich ob man sein Gehirn mit einer Erdnuss verwechselt habe.

Finn legte mir seinen Arm um die Schultern um mich so etwas zurück zu ziehen . In seinen Armen beruhigte ich mich augenblicklich . Es tat gut von jemanden umsorgt zu werden, wenn man als Freak abgestempelt wird. Plötzlich überkam mich eine so große Müdigkeit in Finn's Armen das es mir unheimlich schwer fiel meine Augen weiterhin offen zu halten. Die Zeit schien still zu stehen, um mich herum konnte ich ihre Stimmen nur noch dumpf wahr nehmen, ich fiel in einen Traumlosen Schlaf.

Als ich aufwachte dämmerte es draußen schon weshalb ich mich schnell aus meinem Bett quälte um noch einmal zu Emily zu laufen . Meine Haare band ich zu einem Hohen Zopf damit sie mir nicht im Gesicht hängen würden, kurzerhand schlüpfte ich noch in meine Chucks bevor ich aus dem Haus verschwand.

Als ich bei Emily angekommen war blieb ich kurz unschlüssig stehen, durfte ich wie die anderen einfach rein gehen oder musste ich klopfen ? Immerhin bin ich noch nicht so lange hie, ist es vielleicht besser für's erste Höflichkeit walten zu lassen.

Doch so weit musste ich gar nicht mehr denken, denn Emily riss mir auf einmal die Tür vor der Nase auf und erschreckte sich als sie mich sah. „Selina was stehst du den dort draußen? Komm doch rein". Dankbar lächelte ich sie an und lief ins Wohnzimmer. „Willst du auch einen Zitronen Tee?". Rief Emily aus der Küche. „Ja gerne" antwortete ich. Emily hatte im Wohnzimmer eine ganze Wand voller Bilder.

Auf dem ersten Bild waren Sam und sie beim Schwimmen im Meer zu sehen, wiederum auf einem anderen konnte man sehen wie Emily Nick einen Kuss auf die Backe gab und Nick dabei in die Kamera strahlte . Aufmerksam betrachtete ich die weiteren Bilder, bis mein Blick auf einem Gruppen Foto mit allen hängen blieb . Doch weder die lustigen Grimassen noch Paul's komischer Blick waren der Grund weshalb mich dieses Foto in seinen Bann gezogen hatte.

Ein Junge stand neben Nick und hatte seinen Arm um dessen Schulter gelegt und mit ihm zusammen in die Kamera gelacht, doch wer ist das? Eigentlich hatte ich doch alle Freunde und Bekannte kennen gelernt soweit ich mich richtig erinnern konnte. Ich bemerkte gar nicht wie Emily mit unserem Tee ins Wohnzimmer geschlendert kam und mich zu sich auf die Couch rief. Obwohl ich gerne weiterhin das Bild mir angeschaut hätte ließ ich meinen Blick rüber zu Emily schweifen die uns grade Tee eingoss.

Schnell setzte ich mich zu ihr auf die Couch und nahm meinen noch heißen Tee in die Hände um sie etwas zu wärmen. „Emily ich hab vorhin mal eure Fotowand angeschaut und hab da einen Jungen auf dem Gruppenfoto gesehen neben Nick, den ich noch gar nicht kenne. Kannst du mir sagen wer das ist ?".

Verlegen richtete ich meinen Blick auf meine Dampfende Tasse voll Tee um Emily nicht in die Augen schauen zu müssen. „ Das ist Geronimo. Er und Paul kennen sich schon seit sie klein sind musst du wissen, weshalb er wie ein Bruder für ihn ist". Als Emily anfing über Geronimo zu erzählen begann ich ihr aufmerksam zuzuhören. „Weist du, Paul war nicht immer dieser liebenswerte Mensch wie er zu dir ist. Ganz früher waren er und Geronimo unzertrennlich haben jeden Scheiß gemacht auf gut Deutsch gesagt". Lachend schielte sie rüber auf die Fotowand. Anscheinend hatte nicht nur Paul eine interessante Vergangenheit mit diesem Jungen gehabt. „Aber warum ist Paul dann jetzt so anders ? Ich kann ihn mir gar nicht so vorstellen wie du sagst und wo ist Geronimo wenn die beiden doch so dicke waren ?". Fragte ich interessiert Emily . Das alles ergibt für mich keinen Sinn, warum die beiden jetzt nicht mehr so gut miteinander befreundet sind. Nachdenklich schaute sie mich an . Ihre Lippen waren zu einer schmalen Linie gezogen, betrübt schaute sie auf ihren Tee hinunter ,der in ihrer Hand kleine Dampf Wölkchen bildete .

„Das ist alles nicht so einfach. Geronimo war wie Paul sehr leicht Reizbar, die beiden waren sehr Arrogant wenn es um Mädchen ging. Doch im Gegensatz zu Paul hatte Geronimo auch andere Eigenschaften, er war sehr Lustig und auch sehr Liebevoll zu den Menschen die er mochte. Er beschützte seine Familie und Freunde immer. Im großen und ganzen war er wirklich eine Treue Seele. Doch daher das beide sich so ähnelten gab es oft Streitereien zwischen den beiden. Ich vermisse Geronimo sehr, er war einer meiner besten Esser". Emily lächelte über ihre eigenen Worte . Anscheinend muss er ihr sehr fehlen wenn es sie so mitnahm über ihn zu sprechen .

„Aber ich verstehe nicht weshalb er nicht hier ist?", wiederholte ich meine Frage. Emily's blick schnellte nach oben und traf mich mit einer Wucht mit der ich nicht gerechnet hatte. „Er hat uns vor einem Jahr ungefähr verlassen, weil seine Freundin ihn verlassen hatte". Bitte! Warum macht dieses Mädchen so was nur , dass ist wirklich das letzte. Vor allem bei so einem Jungen wie ihm. „Selina was ist los beruhige dich doch!". Redete Emily auf mich ein während sie mir sanft über meinen Arm strich. Was war nur los mit mir? Ich zitterte am ganzen Körper und hatte meine Tasse zerbrochen . Verwirrt blickte ich auf die Scherben in meinen Händen.

Was war nur los mit mir? Ein kleiner Tropfen Blut quoll aus einer Wunde an meinem Finger, ich wollte ein Tuch holen um die Wunde abzutupfen, doch bevor ich das tun konnte sah ich wie die Wunde anfing zu Heilen. Es blieb nur eine kleine Narbe. Geschockt sah ich meinen Finger an. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Ich wollte nur noch von hier weg, ich sprang auf und rannte zur Haustür. Im Hintergrund konnte ich noch hören wie mir Emily hinterher rief doch ich musste einfach hier raus mir war das alles zu viel.