Kapitel 1 - Tanz mit mir

1.6K 49 6
                                    

Bild: George Alvin

Max POV

Jakes Blick hat sich bereits vor einer ganzen Weile mit meinem verhakt. Sobald ich mit meiner Show fertig war, bin ich zur Bar, habe mir meinen üblichen Vodka on the rocks bestellt und meinem Kumpel beim Tanzen zugesehen. Aber nun verändert sich etwas in seinem Blick. Sein Gesicht verzieht sich zu einem schelmischen Grinsen und ich frage mich, was in seinem Kopf vorgeht. Lange muss ich allerdings nicht auf eine Antwort warten, da er an den Bühnenrand tritt und mich mit dem Finger heranwinkt. Jake zieht mich zu sich hoch auf die Bühne, dreht sich um und verschwindet hinter dem Seitenvorhang. Bevor ich mich wundern kann, ist er schon wieder da, allerdings mit einem Stuhl in der Hand. Diesen platziert er in der Mitte der Bühne.

Er tritt mit langsamen Schritten auf mich zu, seine Augen starren mich an. Sobald er bei mir ist, zieht er mich am Nacken zu ihm heran, seine Lippen streifen mein Ohr und schließlich flüstert er „Lust auf ein wenig Spaß?" Ich bekomme Gänsehaut vor Erregung, als er mich an den Hüften packt und auf den Stuhl schubst. Gleich darauf wendet er mir seinen Rücken zu, um das Publikum anzusehen und ich frage mich, ob er das vorhat, was ich glaube. Kaum habe ich mir die Frage gestellt, erhalte ich auch schon meine Antwort. Seine Hüften fangen an, sich zu bewegen und da er immer noch direkt vor mir steht, kann ich nicht anders, als auf seinen Arsch zu starren, der sich vor meiner Nase hin und her bewegt.

Die Situation ist für uns beide nicht neu. Als wir noch ein Paar waren, standen wir oft zusammen auf der Bühne. An genau diese Auftritte erinnere ich mich jetzt, blende alles andere aus und konzentriere mich nur noch auf Jakes Körper. Diese sündhaften Hüften mit der schmalen Taille zum Greifen nah. Ich kann mich kaum beherrschen, will zupacken, ihn zu mir ziehen und weiß Gott was mit ihm anstellen. Doch kaum ziehe ich das ernsthaft in Erwägung, dreht er sich um und sieht mich mit vor Lust verdunkelten Augen an. Er tritt noch einen Schritt näher und steht jetzt rittlings über mir, als er seinen Unterleib weiter kreisen lässt und dabei meinem Gesicht immer näherkommt. Das überspannt den Bogen schließlich, meine Hände schnellen nach vorne, packen seine Hüften und pressen ihn auf meinen Schoß. Da verrutscht ihm sein überhebliches Grinsen. Kurz sieht er mich unsicher an, dann greift er nach meinem Nacken und ich kann seinen schweren Atem auf meiner Haut spüren. Als seine Lippen fast meinen Hals berühren, hören wir beide einen lauten Pfiff aus dem Publikum und schrecken hoch. Er blinzelt ein paar Mal und steht schließlich hastig von meinem Schoß auf.

Die Zuschauer bemerken nicht, dass dieser Auftritt ganz anders geplant war und sie spüren auch die Spannung zwischen mir und Jake nicht.

Ich fühle mich wie ein Süchtiger, der rückfällig geworden ist. Meine Haut fühlt sich schmutzig an und ich will so schnell wie möglich von dieser Bühne runter. Rasch schnappe ich mir den Stuhl, auf dem ich eben noch saß und verschwinde hinter dem Seitenvorhang, wo Ricky steht und auf seinen Auftritt nach Jake wartet.

Nachdem ich den Stuhl achtlos in die Ecke geschoben habe, drehe ich mich noch einmal zur Bühne um. Fast kommt es mir vor, als hätte ich das Geschehene nur geträumt. Auf der Bühne sind keine Anzeichen mehr von der Szene zwischen mir und Jake zu sehen. Er räkelt sich an einer Poledance-Stange und ich verfluche mein Gehirn dafür, das sofort feststellt, wie verdammt heiß er dabei aussieht. Kurz verliere ich mich darin, Jake zuzusehen, bevor ich mich schließlich ruckartig herumdrehe und hastig den Gang entlang zur Garderobe laufe.

Ich reiße die Tür auf, trete ein und knalle sie hinter mir wieder zu. Mit einem lauten Seufzer lehne ich mich an die Tür und schließe für einen kurzen Moment meine Augen. Was zum Teufel war das denn eben frage ich mich und bemerke, dass mein ganzer Körper kribbelt.

Ich habe nicht die Energie, weiterhin zu stehen, also schleppe ich mich lustlos in den Sessel, der in einer Ecke des Raums steht. Meine Gedanken hören nicht auf, sich zu drehen und ich frage mich, ob es Jake genauso geht. Dann fällt mir ein, dass er ja immer noch auf der Bühne steht und sich während des Tanzens wohl kaum mit Gedanken an mich beschäftigen wird. Frustriert schnaube ich, lasse den Kopf nach hinten fallen und schließe meine Augen.





06/02/2016 - 747 Wörter

Engel und Teufel - [boyxboy] Jake Bass & Max RyderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt