Kapitel 4 - Kleiner Rückfall

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Bild: Levi Karter

Max POV

Ich bin immer noch ziemlich aufgewühlt. Nie hätte ich gedacht, dass Hulk und der Doc mich hier in New York finden. Zuhause wusste zwar jeder, dass ich nach New York gezogen bin, trotzdem scheint es ziemlich unmöglich, eine bestimmte Person in dieser Millionen-Metropole ausfindig zu machen.

Doch so wie Jake es eben hat klingen lassen, brauche ich mir um die Beiden keine Sorgen mehr zu machen. Das erleichtert mich ungemein. Ich war trotzdem verdammt erschrocken, als Jake von der kanadischen Mafia erzählt hat. Ich weiß zwar, dass er es mit dem Gesetz nicht immer ganz so genau nimmt, vor allem mit denen, die Rauschmittel betreffen, aber dass er Kontakte zum organisierten Verbrechen hat, hätte ich ihm dann doch nicht zugetraut.

Ich war wohl ziemlich in Gedanken versunken, denn nur gefühlte Sekunden später hält Jake schon vor meiner Wohnung. Hastig schnalle ich mich ab und sehe zu Jake hinüber. Er starrt geradeaus durch die Windschutzscheibe und wirkt angespannt. Mit zusammengekniffenen Lippen dreht er seinen Kopf schließlich in meine Richtung und meint "Okay, da wären wir."

"Ja, danke fürs Mitnehmen. Und... Auch danke für vorhin. Du hast mir echt den Arsch gerettet." Kaum hat der letzte Satz meine Mund verlassen, grinst er schief. Na toll, wenn das mal keine Steilvorlage von mir war. Jake befindet sich wieder auf vertrautem Gesprächsterrain. "Oh Max, den hab ich doch gerne gerettet. Was würden deine vielen Fans denn sonst zum Anstarren haben?"

Dass auch seine Augen öfter an meinem Arsch kleben als es sich für Ex-Freunde gehört, lässt er natürlich unerwähnt. Typisch Jake. Ich verdrehe bei dieser Äußerung nur die Augen und unterdrücke den Drang, ihn gegen den Oberarm zu boxen. Körperkontakt ist keine gute Idee.


„Na los, beweg besagten Arsch hoch in deine Wohnung, ich will hier nicht noch bis morgen stehen." Als er das sagt, richtet er seinen Blick wieder auf die Straße und wirkt beinahe genervt. Peinlich berührt schnappe ich mir meinen Rucksack, der neben meinen Füßen liegt und entriegele die Tür. Als ich auf der Straße stehe und die Autotür kurz vorm Einrasten ist, höre ich ein gemurmeltes "Gute Nacht, May".

Ungläubig schaue ich ihn durch das Seitenfenster der Tür an, die ich soeben geschlossen habe. Fast glaube ich, mich verhört zu haben, aber als sein Blick meinen trifft und er mich unsicher ansieht, weiß ich, dass ich ihn richtig verstanden habe. "Gute Nacht, Ice" antworte ich, während ich ihm weiterhin in die Augen sehe. Mir ist bewusst, dass er mich nicht hören kann, aber das muss er auch nicht um es zu wissen. Als meine Lippen wieder verschlossen sind und er realisiert hat, was ich gesagt habe, bricht er den Blickkontakt und krampft die Hände um das Lenkrad. 

Sein Blick huscht noch einmal zu mir, bevor er endgültig auf die Straße sieht und hastig davonfährt, nicht ohne beim ersten Versuch sein Auto abzuwürgen. Ich muss kichern, wenn ich mir vorstelle, wie durcheinander er sein muss, um sein Auto abzuwürgen.


Als Jakes Audi schließlich im New Yorker Nachtverkehr verschwunden ist, drehe ich mich um und steuere die Haustür an. Ich bin, wie jedes Mal nach der Arbeit, verdammt erschöpft und einfach nur noch froh, wenn ich im Bett liegen kann.

Kaum ist der Aufzug im Penthaus angekommen, werfe ich Jacke und Tasche von mir. Meine Schuhe kicke ich vor das Schuhregal und steuere dann direkt die Küchenzeile an. Im Kühlschrank finde ich noch einen Rest Nudelauflauf von gestern und stelle ihn in die Mikrowelle. In der Zwischenzeit dusche ich schnell und kehre anschließend mit einer frischen Boxershorts bekleidet zurück in die Küche. Dort schnappe ich mir meinen Teller und eine Gabel und lasse mich auf einem der Barhocker an der Theke nieder.

Engel und Teufel - [boyxboy] Jake Bass & Max RyderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt