Kapitel 10 - Blaue Flecken, rote Striemen

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Jake POV

Das Licht blendet, obwohl meine Augen noch zu sind. Max muss den Rollladen gestern oben gelassen haben. Ich grummle genervt, drehe mich auf die Seite und rutsche näher an die Wärmequelle neben mir heran. Da höre ich ein Kichern und hebe schläfrig meine Hand, mit der Intention, das Geräusch wegzuschlagen. Ich treffe jedoch nur einen harten Brustkorb und daraufhin höre ich ein richtiges Lachen. Also muss ich wohl doch mal ein Auge öffnen.

Max liegt fast unter mir, sein Gesicht an meine Brust gepresst und sein Bein zwischen meinen. Mit einem schelmischen Grinsen sieht er zu mir auf. "So gut gelaunt am Morgen. Das habe ich echt vermisst."

Ich sehe ihn mit einem prüfenden Blick an und bin mir jetzt ziemlich sicher, dass er den Rollladen absichtlich oben gelassen hat, nur um mich am Morgen ärgern zu können. "Schlaf, ich brauche mehr Schlaf!" jammere ich.

"Was du brauchst ist ein Kaffee. Und eine kalte Dusche, so wie sich das hier anfühlt." Er reibt seine Hüfte an meiner Morgenlatte.

"Wie wärs mit nem Blowjob stattdessen?" frage ich, nicht wirklich ernst und immernoch im Halbschlaf.

Max lacht nur spöttisch und schüttelt den Kopf, sogut das im Liegen eben funktioniert. Schließlich schlingt er seine Arme um mich. Auch ich presse ihn an mich und vergrabe meine Nase in seinen Haaren. "Mhm, riechst gut" murmle ich und ich kann sein Lächeln an meiner Brust fühlen. Schließlich reckt er sein Kinn und rutscht ein Stück nach oben, sodass sich unsere Gesichter nun fast auf der selben Höhe befinden. "Kann ich dich küssen? Ich meine, also generell. In Zukunft, darf ich dich küssen oder sollten wir das lieber lassen?" fragt er, seine Augen starren bittend in meine.

Einen kurzen Moment weiß ich nicht recht, was ich davon halten soll, mir fehlen die Worte. Dann schüttle ich den Kopf, als wollte ich meine Verunsicherung abschütteln und lache fast über mich selbst. "Warum denkst du, mich um Erlaubnis fragen zu müssen? Sicher darfst du."

"Hmm, gut. Wir sind nicht zusammen, aber das heißt nicht, dass wir uns nicht anfassen können, richtig? Ich meine, das haben wir früher auch getan."

Ich nicke zustimmend. "Keine Regeln, May. Tu was du möchtest und lass was du möchtest. Wir machen das hier", ich deute mit meiner Hand auf uns, zusammengekuschelt auf dem Bett, "weil wir beide es wollen."

Eindringlich schaue ich ihn an, Augenbrauen wütend zusammengezogen. Ich will, dass er weiß, dass ich es ernst meine. "Wie auch immer unsere Beziehung sich entwickelt, nur wir müssen sie bewilligen. Fick die anderen. Nur du und ich zählen. Die Jungs draußen am Frühstückstisch zählen. Fremde zählen nicht, denn sie verstehen nicht. Sie verstehen uns nicht."


Max seufzt zufrieden und presst sich noch enger an mich, schaut auf meinen Mund und dann küsst er mich endlich. Nicht nur einen kurzen Kuss auf die Lippen wie gestern in der Dusche. Mit seiner Hand in meinem Nacken geht er sicher, dass ich ihm nicht ausweichen kann. Max Zunge schiebt sich zwischen meine Lippen und stößt fordernd in meinen Mund. Schließlich schiebt er seine Hand höher, greift mit der Faust in meine Haare und zieht meinen Kopf nach hinten. Mit seinen Zähnen knabbert er an meiner Unterlippe herum, bevor er seinen Griff in meinen Haaren schließlich lockert und von mir ablässt. 

"Gott, hab ich dich vermisst" seufzt Max, sein Kopf liegt nur wenige Zentimeter von meinem entfernt auf dem Kopfkissen. Er schaut mich zufrieden an und ich lache glücklich. Ich habe das vermisst, seine Berührungen.

Letzte Nacht haben wir nackt geschlafen, wie üblich, aber Sex hatten wir keinen. Bis auf den Kuss in der Dusche und dem gerade eben ist nichts zwischen uns gelaufen.



"Ich vermisse meine tägliche Dosis Koffein ziemlich."

Engel und Teufel - [boyxboy] Jake Bass & Max RyderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt