Auch ein Minho kann romantisch sein [MinhoXoc]

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Und Minho sagte: „Soph, ich mag dich nicht nur ein bisschen, sondern am meisten. Damit das mal klar ist. Es gibt keine andere, wird es auch nicht geben. Verstehst du?Oder siehst du jemand anderen, vor dem ich so eine Show abziehe? Verdammt, sowas nennt man Liebe.",doch sie glaubte nicht daran – ignorierte seine Ausdrucksweise, die kannte sie ja. Trotzdem. Es war bestimmt blanke Ironie, was sollte es sonst sein? Seine Stimme war so monoton und nichtssagend wie eh und je. Was Sophie allerdings nicht bemerkte, war sein liebevoller Blick, der ihr zu Verstehen geben sollte, dass er schlicht weg seine wahre Zuneigung nicht zeigen konnte, jedenfalls nicht mit Worten. Sie müsste ihm einfach vertrauen und dann würde sie seine Gefühle spüren können. Sie musste darauf vertrauen, dass er es ernst meinte. Wie sonst sollte sie ihm glauben? Daraus bestand eine Beziehung – dem Vertrauen. Oder war es überhaupt eine Beziehung?Das Misstrauen konnte der Asiate aus ihren Augen lesen. Doch obwohl er es nicht verstand, er sich zurückgestoßen fühlte, zog er sie sanft zu sich und hauchte einen zärtlichen Kuss auf ihren Mundwinkel. „Glaube mir oder lass es. Aber ich Idiot liebe dich, wie sollte ich auch nicht. Soll ich es dir denn beweisen? Wie ein Neppdepp würde ich dir sogar die Sterne vom Himmel holen – nun lach nicht. Wenigstens ist's die Wahrheit – und ja, auch ich kann kitschig werden.", wiederholte er sich fordernd, während er ihr tief in die Augen blickte – als würde er irgendetwas in ihnen suchen und bis ins Tiefste ihrer Seele schauen wollen.„Dann hol mir doch die verdammten Sternen vom Himmel. Einen und ich glaube dir.", fordert die junge Frau eingeschnappt, fast schon bissig.„Du weißt, dass ich für dich 'nen Stern kaufen könnte.", stellte er trocken fest. Fast schon lachhaft, dass seine Freundin wirklich einen Beweis forderte, so etwas auch noch, um zu wissen, zu glauben was für eine Zuneigung er ihr gegenüber verspürte – schon immer verspürt hatte. Aber wirklich. Einen Stern? Wäre das nicht so absurd, würde ihn die ganze Situation ja fast schon amüsieren. Aber so? Das lies ihn wirklich einfach nur zweifeln. Und das nicht ohne Grund. Geld ausgeben war immerhin nicht der beste Weg seine Liebe zu zeigen.„Dann kauf ihn nicht, sondern geb' mir was zum anfassen."Sie war verrückt. Aber genau deswegen liebte er sie. Und auch, weil sie einfach so süß aussah, wenn sie schmollte – was sie ja gerade tat. Am liebsten würde er sie einfach nur in eine feste Umarmung ziehen, ihren Geruch einatmen, spüren dass sie ganz für ihn allein da war. Doch er wusste, dass er diesmal, in diesem Moment, ernst bleiben müsste. Dafür kannte er sein Mädchen schon mehr wie gut genug. Ein normaler Freund wäre jetzt verzweifelt; oder er wäre gerade noch einfallsreich genug gewesen ein kleines Kettchen – vielleicht sogar aus Gold, weil es als wertvoller gelten würde – mit Stern als Anhänger zu kaufen. Aber Minho war nun wirklich kein normaler Freund. Und er war sich dessen bewusst. Genauso wie, dass sich dieses Mädchen, das ihn so verzaubert hatte, keinen normalen Freund wünschte. Somit hatte er also einen Plan, was er machen wollen würde.„Gut, das. Dann gehen wir."

Minho hatte sie noch mit einem liebevollem Blick bedacht, der ihr in normalen Situationen immer die Knie wackelig werden lies. Wortlos lief er danach los, bedeutete ihr ihm zu folgen, sie gehorchte. Vermutlich nur der Neugierde halber, sie war immerhin eingeschnappt, wusste aber, dass es auch nichts bringen würde mit ihm zu diskutieren oder gar zu streiken. Schweigend fuhren sie kurz zu sich nach Hause. Sie wartete einfach während sie Musik hörte und was Minho tat, konnte sie nicht mitbekommen. Sie sah nur, dass er sich das Telefon geschnappt hatte.Als dieser das Telefonat dann beendet hatte, zog er sie wieder mit ins Auto. Nur das Radio beschallte die Beiden stundenlang, bevor sie wieder zum Stehen kamen.Vor einer Sternwarte - als solche würde es Sophie jedenfalls bezeichnen.Er führte sie hinein, nachdem er die Tür, die mehr wie ein Tor wirkte, geöffnet hatte, platzierte sie in einem düsteren Raum und bedeutete ihr ruhig zu sein. Dann lies er sie einfach stehen und verschwand um eine andere Ecke. Aber er würde gleich wieder kommen, so hatte er es ihr jedenfalls gesagt.Eine Minute.Sie wurde unruhig. Sie zweifelte.Zwei Minuten.Wollte er sie wirklich nicht?Drei Minuten.Wieso unterstellte sie ihm das immer wieder? Irgendwann würde er es vielleicht nicht mehr abstreiten.Fünf Minuten.Wo blieb er denn?Zehn Minuten.Hatte er sie sitzen lassen? Hatte er sie jetzt wirklich zu einem so romantischen – ja, auch in Verbindung mit Minho konnte etwas romantisch sein – Ort gebracht und kam nicht wieder? Aber ... sie hätte es verdient. Verdammt, wie konnte sie ihm unterstellen, dass er sie nicht liebte? Sie liebte ihn doch. So sehr, dass es fast schon weh tat. Wehleidig und verstimmt lies sie ihren Kopf in ihre Hände fallen. War das das Aus?

Sie zuckte zusammen und musste sich ein Quieken unterdrücken. Die raue Stimme ihres Freundes erfüllte den sonst so stillen Raum, als er plötzlich hinter ihr stand. Schelmisch hielt er ihr mit einer Hand die Augen zu, den anderen Arm schlang er ihr um die Hüfte, zog sie hoch und schob sie vor sich. „Vorsicht", raunte er ihr zu, während sie sich langsam vorwärts bewegten. Nach ein paar Metern, sie glaubte, sie hätten den Raum gewechselt, blieben sie stehen. Doch nach wie vor versperrte er ihr die Sicht. „Augen zu", befahl er ihr sanft und dieses Mal tat es nur, weil sie ihn nicht noch mehr verärgern wollte. Sie fühlte sich wirklich mies. So sollte sie wirklich nicht ihren Freund behandeln.Sie hörte wie seine Schuhe stumpfe Geräusche bei jedem Schritt hinterließen, als er sich ein bisschen von ihr entfernte. „Sophie. Du bist ... ich werde dich nie wieder hergeben, ist dir das klar? Da kann kommen wer will, ich werde dein Herz nicht freiwillig loslassen.Ich liebe dich.", jetzt konnte sie die Augen einfach nicht mehr zulassen und das was sie sah, raubte ihr den Atem, „Du wolltest einen Stern haben. Hier hast du ihn". Er kniete vor ihr mit einem geöffneten Schächtelchen in seiner Hand, „Und nun kannst du mir glauben. Das Einzige was ich nun noch will, was ich hoffe, dass du willst: möchtest du meine Frau werden?". Das Schächtelchen in dem ein unscheinbarer Ring war, lag immer noch in seinen Handflächen. Der Ring, der Verlobungsring, war silbern mit einem metallisch glänzenden Stein. Der „Stein" – es könnte genauso gut ein Kiesel sein, so sah er fast aus – war also ein Splitter eines Meteoriten. Einer Sternschnuppe. Nun Sophs Stern – von Minho vom Himmel geholt, irgendwie. Und er liebte sie, wie er immer wieder betonte. Das wusste sie spätestens jetzt.Tränen der Freude sammelten sich in ihren Augen. Er hatte ihre Forderung erfüllt. Denn, sie glaubte es immer noch kaum, er liebte sie. 

Und da sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute glücklich miteinander – ein ironisch-zynischer Kerl und ein mehr oder weniger verrücktes Mädchen.
Ende ♥

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