"Coming Home" 6

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Nachdem ich die Medikamente genommen hatte und Ardy mir Essen brachte haben wir noch geredet und 'n bisschen Spaß gehabt. Auch unsere Freunde waren kurz hier gewesen, es war schön sie mal wieder zu sehen. Auch wenn es kaum zu übersehen war wie viele Sorgen sie sich machten, ich hatte versucht das so gut als möglich zu ignorieren.

Jetzt war ich mal wieder bei einer Untersuchung, mittlerweile kannte ich das Prozedere. Verbände und das ganze Zeug wechseln, die Wunden abchecken und noch 'n bisschen behandeln wenn's sein musste, dann noch jede Wochen ein paar Nähte ziehen... Hach ja, ich hasste es. Neben der Untersuchung durfte ich mich dann auch noch von einem Psychologen befragen lassen und von einem Polizist. Es wurde versucht herauszufinden wer mich so zugerichtet hatte. Wobei ich die dunkle Vermutung hatte das die Polizei diese Person nie würde fassen können. Diesen Gedanken verwarf ich jedoch in Sekundenschnelle wieder.

Nachdem ich das alles hinter mich gebracht hatte erfuhr ich noch das ich in einer Woche entlassen werden konnte. Endlich gab es Aussicht auf ein Ende dieser Hölle die sich Krankenhaus schimpfte, endlich! Lächelnd machte ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer, ich humpelte leicht. Zum Glück hatte ich grade meine Schmerzlindernden Tabletten bekommen, sonst würde vermutlich jeder Schritt Schmerzen auslösen. Dort wartete Ardy schon auf mich, natürlich überbrachte ich ihm gleich die frohe Botschaft. Er freute sich mindestens genauso wie ich, wenn nicht noch mehr. Zusammen gingen wir wieder in das Krankenzimmer, in diesem verbrachten wir die restliche Zeit.

[...]

P.o.v Ardy

Endlich konnte ich Taddl mit nachhause nehmen, nun musste ich nicht mehr Tag für Tag in dem Krankenhaus rumsitzen. Noch nie war ich so froh darüber gewesen nach hause zu kommen. Seit seinem „Unfall" hatte ich die Wohnung nur betreten, wenn es wirklich nötig gewesen war. Das schlimmste war das putzen von seinem Zimmer, es verlangte extremste Überwindung um sein Blut vom ganzen Boden aufzuwischen. Ich konnte mich glücklich schätzen das Simon mir dabei geholfen hatte, auf ihn konnte man immer zählen.

Meine Gedanken wurden durch einen hustenden Taddl unterbrochen, der sich an meinem Arm festhielt. Er wurde zwar entlassen, war aber lange noch nicht gesund, nein. Viele Schnittwunden waren auch noch zugenäht und mit Verbänden umwickelt und er war auch immer noch ziemlich schwach. Behutsam, um ihn nicht zu verletzen, legte ich einen Arm um ihn, er nütze dies und stütze sich an mir ab. Ein dankendes Lächeln folgte, auch wenn es nur schwach war. So gingen wir die letzten Minuten zu unserer Wohnung. 

P.o.v Real Taddl

Etwas aufgeregt betrat ich unsere Wohnung, wie lange war ich hier schon nicht mehr gewesen? Knappe 2 Monate... Ich hatte es vermisst. Leicht lächelnd legte ich Jacke und Schuhe ab, zielstrebig ging ich auf mein Zimmer zu. Ich atmete einmal tief durch bevor ich die weiße Tür öffnete, ein leises knarren war zu hören. Meine Kinnlade klappte runter als ich einen Blick auf mein Zimmer erhaschen konnte.
An vielen Stellen waren noch rote Flecken von meinem Blut zu sehen, teilweise lagen noch Scherben meines Spiegels auf dem Boden verteilt, an ihnen klebte ebenfalls noch die rote Flüssigkeit. An der Wand waren auch Spuren von rosa-roten Handabdrücken. Wie erstarrt stand ich da, konnte nicht glauben was ich sah. In dieser Sekunde wurde mir klar das ich dieses Zimmer nie wieder betreten würde. Nie wieder.

Bestie in mir - Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt