Kapitel 2

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Eine Zofe des Königs kam herein und sagte mir dass ich in 5 Minuten fertig sein sollte. Ich nickte und die Zofe schloss wieder die Tür hinter sich. Dann war ich wieder alleine. Ich sah auf und betrachtete mich in einem Spiegel der vor mir stand. Die Frau, dich mich ansah, kannte ich nicht. Das war nicht ich. Zwar hatte die Person in dem Spiegel ein paar Ähnlichkeiten mit mir, wie zum Beispiel die Augen-oder Haarfarbe und meine Figur, aber sonst kannte ich die Person in dem Spiegel nicht.

Die letzten 6 Wochen waren wie im Flug vergangen seit ich den Antrag unseres Königs angenommen hatte. Seit diesem Tag war ständig jemand von ihm gesandt bei uns zu Hause gewesen um mit mir, oder besser gesagt für Ihn, die Hochzeit vorzubereiten. Ich wurde mit Katalogen überschüttet und mit Maßbänden gemessen.

Schnell drehte ich mich von dem Spiegel weg und schloss meine Augen um den Tränen Einhalt zu bieten die sich schon in meinen Augen gesammelt hatten. Denn ich wusste, wenn ich einmal anfangen würde, würde ich so schnell nicht mehr damit aufhören. Meine einzige Motivation für diese Hochzeit war meine Familie. Meine Familie die jetzt Schulden frei war. Meine Eltern versuchten mich davon abzubringen, unseren König zu heiraten, nur damit die Schulden vom Tisch waren. Aber ich wusste, dass wenn ich es nicht tat, das wir nur noch weiter in die Schulden rutschen würden.

Als ich mir sicher war, das mir nicht gleich die Tränen über die Wangen kullern würden sobald ich die Augen öffnete, öffnete ich langsam meine Augen. Tief atmete ich ein und aus um mich zu beruhigen. Dann ging ich zu einem kleinen Tisch, legte den Blumenstrauß ab und nahm das Blatt, der auf dem Tisch lag, in die Hand. Es war eine kleine Anrede an das Volk, das ich nach unserem Eheversprechen an sie richten sollte. Der Sekretär des Königs hatte mir das Blatt gebracht, natürlich auf Anweisung des Königs. Er hatte mir auch ausrichten lassen, das er erwartete dass ich die Anrede auswendig lernen sollte und so tun sollte, als ob ich sie selbst geschrieben hätte. Ich las sie mir noch einmal durch bevor ich das Blatt seufzend wieder weg legt. 'Noch nicht mal verheiratet und schon darf ich nicht mehr selbst über mich bestimmen' dachte ich traurig. Auch die kurze Verlobungszeit hatte der König erklären lassen, dass wir uns schon seit Jahren heimlich trafen und jetzt den Schritt in die Ehe wagten. 'Lüge' schrie es in mir 'nichts als Lüge'. Doch bevor ich mich zu sehr hineinsteigern konnte, klopfte es abermals an der Tür und die Zofe kam herein. „Es wird Zeit" sagte sie zu mir und ich nickte. Ich nahm den Blumenstrauß, atmete noch einmal tief durch und trat aus dem kleinen Zimmer.

Jetzt stand ich mit den Blumenmädchen in der Vorhalle der Kirche. Mit beiden Händen hielt ich den Blumenstrauß damit niemand sah, wie sehr meine Hände zitterten. Dann fingen die Blumenmädchen an, Blumen zu streuen und ich ging mit zittrigen Beinen im Takt der Orgelmusik den Blumen besäten Mittelgang entlang. Alle hatten sich erhoben und sahen mich an. Ich war froh, dass der Schleier mein Gesicht verdeckte. Hinter mir ging die Zofe des Königs um die Schleppe zu heben. Mein Herz klopfte wie wild und mein innerstes schrie mich an weg zu laufen. Doch ich konnte nicht. Ich musste dies hier tun. Auch wenn es keine Liebeshochzeit war, wie ich sie mir als kleines Mädchen immer vorgestellt hatte. Dies war eine Ehe, die allen das gab, was sie sich wünschten oder brauchten. Bis auf mich selbst. Der König bekam eine Frau, mit der er vor seinen Freunden angeben konnte. Nach dem Motto „Ich bekomme schlussendlich immer das was ich will". Und meine Familie war die Schulden los.

++6 Wochen zuvor++

Ein paar Tage nachdem ich „Ja" gesagt hatte, kam der König zu mir. Ohne große Umschweife sagte er zu mir: „Du weißt das ich dich nur haben wollte, weil du mich ignoriert hast. Da du mich aber jetzt heiraten musst" er grinste dreckig „bist du mir lästig. Aber ich kann noch immer meinen Nutzen aus dir ziehen. Du spielst eine verliebte und glückliche Königin, bekommst meinen Thronfolger und sagst nichts dazu wenn ich mich anderweitig beglücke. Solltest du dies doch tun" und mit diesen Worten kam er mir sehr, sehr nah und er sah mich hasserfüllt an „wird es dir und deiner Familie sehr, sehr, sehr leid tun". Ein kalter Schauer nach dem anderen lief mir den Rücken runter und meine Augen hatten sich ängstlich geweitet. Als er mir noch einmal tief in die Augen gesehen hatte, so als müsste er seinen Worten noch mehr nachtruck verleihen, drehte er sich um und verließ ohne mich noch einmal anzusehen das Zimmer.

++wieder in der Gegenwart++

Während ich mir die Szene noch einmal vor Augen hielt, hatte ich es geschafft den Mittelgang bis nach vorne zum Chor zu laufen ohne zu stolpern oder sonst i welche Dummheiten zu machen. Ich sah meine Eltern nicht an obwohl ich ihre Blicke auf mir, wie die der anderen auch, auf mir spürte. Denn ich wusste, wenn ich sie ansah, würden mir wieder Tränen in die Augen steigen.

Jetzt stand ich vorne neben, dem König. Von der Orgel erklangen die letzten Klänge und die Gäste setzten sich alle wieder. Als es ruhig war, fing der Pfarrer an zu reden. Ich hörte nur mit halben Ohr zu bis es plötzlich hinter mir einen lauten Schlag gab und wir uns alle verwundert umdrehten. Erschrocken sah ich einen Mann auf einem Pferd mitten in der Kirche und er schrie: „Freiheit!". Mit einer Hand hielt er die Zügel und in der anderen Hand ein Schwert während er mich die ganze Zeit taxierte und auf mich zu ritt.......

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hier ist Kapitel 2 der Geschichte ^^

ich hoffe sie gefällt euch :)

würde mich wie immer über Kommentare oder andere Sachen sehr freuen *euch ganz lieb anschau*


(so oder so ähnlich kann man es sich vorstellen wie auf dem Bild xD )


Der Prinz, der mich entführteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt