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Atemlos lösten wir uns voneinander, doch er hielt mich weiterhin fest an sich gedrückt. Ich machte mich an seiner Brust ganz klein - was mit meinen 1,66 nicht sonderlich schwer war - und dachte wieder über mein Leben nach. Mir fiel auf, dass ich das in letzter Zeit ziemlich oft tat. Ich spürte Vics Hand, welche zart über meinen Rücken strich und ich merkte, dass ich mich in seiner Gegenwart wohl fühlte. Ich wollte ihm vertrauen. ,,Haben sie dir erzählt, warum ich im Gefängnis war?", fragte ich leise. ,,Sie meinten, dass du irgendeine Hexentat getan hättest um ein Kind zu retten. Stimmt das?", seine Stimme hatte einen schönen, tiefen Klang. Ich seufzte. ,,Ja, es stimmt. Ich habe Telekinese angewendet, um das Gewehr, welches auf ein kleines Kind zeigte, vom Kurs abzulenken. Dann bin ich weggelaufen, sie mir natürlich hinterher, sie haben sogar auf mich geschossen! Ich hab es einem Haken zu verdanken, dass ich nur an der Schulter gestreift wurde. Aber durch die Wucht bin ich gestolpert und auf meinem Allerwertesten gelandet. Sie haben mich geschnappt und in den Gefängniskeller gebracht, wo sie dann versucht haben, mir den Teufel auszutreiben und herauszufinden wollten, wie ich das mit der Telekinese hinbekommen hab." Ich seufzte erneut frustriert und spielte an dem kleinen Lederarmband rum. Ich traute mich nicht, ihm ins Gesicht zu sehen, aus Angst, in seinen Augen Verrat an mir lesen zu können, wie es mir schon etliche Male passiert war. ,,Wie konnte etwas gutes nur so falsch aussehen?", fragte ich zaghaft und hob meinen Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. Er schüttelte den Kopf. ,,Ich weiß es nicht. Aber ich werde dir helfen und wenn es das letzte ist, was ich tue!" ,,So verlockend das auch ist, aber das geht nicht. Ich kann dich für deine Hilfe nicht bezahlen. Ich kann dir noch nicht mal richtig dafür danken, dass du mich aus ..." Ich hatte zwar sehr schnell gesprochen, doch weiter kam ich nicht, denn Vic drückte erneut seine Lippen auf die meinen. Ich wollte mich in dem Kuss verlieren, doch dann ging mir auf, dass er mich womöglich doch verriet. Ich war bisher immer nur in Afghanistan gewesen und umher gereist. Ich wusste nicht, wie es in der Welt dort draußen aussah. Sie konnten mich sonst wo hinbringen und dort irgendwelche Experimente mit mir machen und niemand wusste etwas davon. Eine Welle der Panik überrollte mich und ich sprang auf, wobei ich beinahe das Gleichgewicht verlor, doch der überraschte Vic fing mich auf. Schnell schüttelte ich seine Arme ab und lief an den Rand des Felsens.
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Lost Ruia (Macht der Seelen FF)
FanfictionVerurteilt. Gefangen. Allein. Ruias Leben ist zerstört. Wie konnte etwas Gutes nur so falsch aussehen? Verzweifelt versucht sie zu entkommen aber jeder Versuch scheiterte kläglich. Doch dann bekommt sie Hilfe: Sein Name ist Victor Benedict. Doch ka...