20.Kapitl

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Ich starrte in die Ferne. Hinter der Klippe breitete sich die Unendlichkeit des Meeres aus. Ich hörte das Schlagen der Wellen. Ich schaute nach oben. Die Sterne über mir strahlten hell und ich bemerkte, was es für eine ruhige Nacht doch war. Niemand konnte sich je vorstellen, dass genau in diesem Moment ein junges Mädchen in einem Wald um ihr Leben kämpfte. Ich lief in die Mitte der freien Fläche. Merkt man erst wie wertvoll das Leben ist, wenn es scheint zu enden? Leise begannen Regentropfen auf meine Haut zu rieseln. Die kleinen, feinen Tropfen verwandelten sich allmählich in dicke, schwere Tropfen. Ich sank zum Boden. Er hatte es geschafft. Ich war am Boden. Doch in diesem Moment dachte ich nur an Sven. Wieso sind wir so auseinander gegangen? So oft getrennt, so oft wieder vereint. So oft miteinander geweint, so oft nebeneinander aufgewacht. ,,Da bist du ja", lachte Jayden. Ich drehte mich nach hinten. Der Regen vereinte sich mit meinen Tränen. Ich stand auf und hob meinen Kopf. Ich zeigte ein letztes Mal Stärke, doch wusste in meinem Hinterkopf, wie alles enden wird. ,,War es das, was du wolltest? Sag mir war es das alles Wert?", schrie ich ihm zu. Da stand er nun. Drei Meter von mir entfernt. Seine Klamotten durchnässt. In seinen Haaren war ein Blatt. Ich sah wie sein Gesicht verdunkelte. ,,Nein. Eigentlich nicht ", sagte er kalt. ,,Wieso tust du mir das dann an? Ich war deine Schwester!",,Du bist meine Schwester", antwortete er. ,,Schon lange nicht mehr", sagte ich. Eine kurze Zeit hielt sich eine bedrückende Stille in der Luft. Im Wald hörte man ein knacken. Und da kam er raus gelaufen, Sven. ,,Lass sie doch endlich in Ruhe", zischte er. Jayden schlug sich genervt an den Kopf. ,,Was machst du hier?", brüllte ich. ,,Na, ich bin dir gefolgt", antwortete er. ,,Warum?", fragte ich. ,,Weil ich dich nicht gehen lasse", sagte er laut und lächelte. ,,Ihr nervt", brummte Jayden. Sven ging zu Jayden. ,,Wir können es auch ohne verletzte beenden", warnte er. ,,Was willst du machen, Kleiner?", lachte Jayden. ,,Gleich lachst du nicht mehr", keifte Sven. Jaydens lächeln verschwand. ,,Oh, es wird sich jemand verletzen. Da bin ich mir sehr sicher.", antwortete er kalt. Dann starrte er mich an. Ich schluckte und meine Augen öffneten sich weit. Plötzlich schrie Jayden unglaublich laut und rannte auf mich zu. Ich drehte mich um und rannte automatisch los.

She dreams of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt