2.Kapitel

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Dann drehte er sich um und verschwand. Ich wollte ihn kennen lernen, wissen wer er war. Ich stand wortlos auf und rannte ihm hinter her. Es war so als wären wir mit einem Band verbunden und er würde mich mit sich hinter her ziehen. Er ging durch die leeren Gänge unserer Schule bis nach draußen, dort blieb er stehen. Schüchtern stellte ich mich neben ihn. ,,Hey", sagte er und starrte dabei weiter in die Ferne. ,,Hi". ,,Wie geht's?", fragte er. Er versuchte tatsächlich Smalltalk mit mir. ,,Gut dir?", antwortete ich. Er drehte sich zu mir und starrte mir wieder in die Augen. Seine Augen hatten die Farbe von Eis. ,,Deine Augen verraten, wie es dir wirklich geht", flüsterte er. Ich musste Schlucken. Sein Gesicht kam meinem noch etwas näher. ,,Was ist los, Schneewittchen?", lachte er leise. Schneewittchen war wahrscheinlich eine Anspielung auf meine blasse Haut und meinen schwarzen Haaren. ,,Meine Lippen sind aber nicht rot", murmelte ich. Er legte seinen Daumen auf meine Lippen und fuhr leicht darüber. Er lachte amüsiert und drehte sich wieder von mir weg. Es war mir jedenfalls peinlich. Es klingelte. ,,Wird Zeit in die Klasse zu gehen, Schneewittchen", sagte er und lächelte mich an. ,,Bis später" Dann drehte er sich um und lief zurück in die Schule. Bis später, er wollte mich noch einmal sehen. Nach der Schule stellte ich mich nach draußen, in der Hoffnung den namenlosen Jungen wieder zu sehen. Und ich wartete und wartete. Ich wollte gerade gehen, da hielt mir jemand von hinten die Augen zu. ,,Wer bin ich,Schneewittchen?", flüsterte mir eine wohlklingende, tiefe Stimme in mein Ohr. ,,Ich kenne deinen Namen nicht", lachte ich. Die Hände wurden von meine Augen genommen und er stellte sich neben mich. ,,Das ist aber nicht sehr höflich von mir mich nicht vor zu stellen. Nenn mich König, Herrscher, wunderschöner Junge oder einfach nur Sven", grinste er, ,,und wie heißt mein Schneewittchen?" ,,Ich heiße Mirya", lachte ich. ,,Mh...Schneewittchen gefällt mir besser. Passt auch besser zu dir", überlegte Sven. Dann griff er in seine Tasche und holte eine Schachtel Zigaretten raus. Er steckte sich eine in den Mund und zündete sie an. ,,Jetzt bist du wieder unsympathisch", brummte ich und drehte mich weg von ihm. ,,Es ist wie eine Sucht. Sie stillen Schmerzen", murmelte er. Sven und ich hatten die gleichen seelischen Narben und vielleicht sogar auch die in unserer Haut. ,,Dann erzähl mal, warum bist du so ne geknickte Person?", fragte er. ,,Hauptsächlich wegen euch Typen. ", zickte ich. Sven begann zu grinsen. ,,Da haben wir ja die gleichen Probleme", sagte er. ,,Wie du stehst auf Jungs?", fragte ich verstört. ,,Haha. Nein. Ich rede vom anderen Geschlecht.", lachte Sven und konnte sich kaum noch auf seinen Beinen halten. ,,Läufst du mit mir ein bisschen rum?", fragte er. ,,Ne sorry ich muss nach hause. Wie wäre es mit morgen?", fragte ich ihn. Er lächelte. ,,Klar." Darauf drehte er sich um und ging den Bürgersteig entlang. Plötzlich blieb er stehen und drehte sich noch einmal um. ,,Bis dann, Schneewittchen", rief er und winkte mir. Dann verschwand er langsam hinter einer Straßenecke.

She dreams of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt