Kapitel 26

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Emma PoV

„Du kleine dreckige Schlampe was fällt dir ein?".

Im nächsten Moment spürte ich einen stechenden Schmerz auf meiner Wange, doch ich sagte nichts. Ich drehte lediglich meinen Kopf zurück und die Person anzustarren, die mir diese Schmerzen zufügte.

„Ich habe nur die Wahrheit gesagt. Ihr werdet mich eh umbringen. Ich weiß zwar nicht, was ihr davon habt aber bitte" meinte ich und ließ meinen Kopf hängen.

Plötzlich spürte ich, wie jemand an meinen Händen herumfuchtelte und das Seil öffnetet, damit ich meinen Hände bewegen konnte.

„Mitkommen".

Ich wurde grob gepackt und zurück in den Raum geschubst.

„Ihr könnt es ja raus schneiden" meinte ich und der Typ drehte sich zu mir um. „Wenn es euch nicht gepasst hat, wie ich rede, dann schneidet es doch einfach raus".

„Lass das mal unsere Sorge sein, was wir mir dem Video machen" sagte er und knallte die Tür zu.

Seufzend lehnte ich mich an die Wand und ließ mich hinunter gleiten. Mein Kopf stützte ich auf meinen Knien ab und atmetet tief ein und wieder aus.

Wo war bitte meine Angst geblieben?

Normalerweise war ich immer die Person, die zu allen nett war und alles immer recht machen wollte. Doch bei solchen Menschen kann man gar nicht anders.

Wie tut man bitte so etwas? Macht es Spaß, Familien zu zerstören und Menschen leben zu nehmen?

Müsste ich nicht eigentlich panische Angst um mein Leben haben?

Ja, eigentlich schon. Doch die habe ich nicht.

In den letzten Jahren ist einfach so viel passiert, dass ich kein Respekt mehr vor meinem Leben habe.

Klar, ich hatte jetzt eine wundervolle Zeit, dank Louis, Eleanor und den anderen.

Doch sie würden mich vergessen. El bekommt bald ihr Kind und dann wären sie eine richtige Familie.

Ohne irgendein adoptiertes Kind.

Sie würden wieder glücklich werden. Alle. Langsam fing ich an zu lächeln und lehnte meinen Kopf zurück.

Es ist mir egal, ob ich sterbe oder nicht.

Okay, nein es ist mir nicht egal. Hätte ich die wahr zwischen Leben und Tot, würde ich natürlich das Leben nehmen, doch es tut nicht mehr so weh.

Doch eine Sache verstehe ich nicht. War ich wirklich so schlimm zu ihnen, dass sie mich jetzt entführen mussten?

Ich habe keine Angst mehr. Nein, ich habe einfach nur noch Wut in mir. Meine Zeit im Heim war schon schlimm, und dann bin ich zu ihnen gekommen und eine zweite Runde in der Hölle hatte für mich begonnen. Sie hatten mit mein Leben ein zweites mal zerstört.

Entschlossen stand ich auf und lief zu der Tür. Ich fing an dran zu hämmern und zwar so doll, dass bereit meine Hand anfing zu schmerzen, doch das war mir im Moment egal.

Nach zehn Minuten herum Geklopfe und Gerufe ging die Tür auf und ein andere Mann blickte mich wütend an.

„Hör gefälligst auf oder dir wird es leid tun".

„Mir tut es jetzt schon leid" sagte ich und hob mein Bein.

Der Mann vor mir sagte zusammen und in dem Moment war ich mehr als froh, dass Louis mich damals gezwungen hatte, zu einem Selbstverteidigungskurs zu gehen.

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