10. Die Lösung für alles

117 14 198
                                    

Ich setzte mich langsam neben Niall. Immer wieder musste ich an meine Vergangenheit denken. An all die Jungen und Mädchen, die eigentlich grundlos etwas gegen mich gehabt hatten. Jedenfalls war mir nie etwas derartiges aufgefallen.

Ein Arm legte sich um meine Schulter und bot mir den Halt, den ich wohl schon damals gebraucht hätte. Das einzige, was mir entwich, war ein "Danke." Als ich zu Niall sah, lächelte er mich einfach nur an. "Bedank dich für so was nicht. Es ist selbstverständlich." Langsam und auch leicht bitter schüttelte ich den Kopf. "Ist es nicht. Dieser ganze Mist..."

Zum allerersten Mal blieb es bei uns beiden für einige Zeit still. Niemand von uns beiden sagte etwas. Ich saß nachdenklich da und versuchte, zu erschließen, wieso sie damals so zu mir waren. Niall dachte wohl über Essen oder so nach.

Zögernd sah Niall mich irgendwann an. "Wenn du darüber reden willst, kannst du mir gerne dein Herz ausschütten. Ich kann Sachen für mich behalten."

Das konnte Steve auch. Hatte er gesagt. Doch im Gegensatz dazu war Niall einer der wenigen richtigen Freunde, die ich hatte. Ihm konnte ich doch vertrauen, oder?

Früher wurde ich immer für so einen gehalten, der einen riesen Freundeskreis hatte und einen oder zwei beste. Gut, früher war das auch so gewesen. Allerdings änderte sich das, als ich von der Middle School in die High School kam. Plötzlich galt ich als Streber, weil ich genauso gute Noten wie in der Middle School schrieb. Plötzlich war ich den Leuten zu hyperaktiv. Plötzlich hatten sie alle ein Problem mit mir.

Dies hatte zur Folge, dass ich anfing, mir nach der Schule ausreichend Alkohol zu holen, um diese dann kurz darauf zu leeren. Und irgendwann saß ich dann betrunken in der Schule und meine Noten sanken und sanken.

Alkohol.

Vielleicht war das mal gar keine so schlechte Idee? Wieso sollte ich nicht mal wieder etwas trinken und es mir gutgehen lassen?

Schnell schüttelte ich den Kopf, um diesen Gedanken wegzustreichen. Immerhin hatte der Alkohol mich hier her gebracht...

Niall sah mich durch seine blauen Augen fragend an. Dann murmelte er ganz leise, sodass ich es fast nicht verstand: "Ich hatte früher auch nicht viele Freunde." Tränen schimmerten in seinen Augen, worauf nun ich ihn ganz fest drückte.

"Scheiß Leben, nicht?" Fragte ich schwach lächelnd, worauf er nickte.

Wir redeten noch lange darüber- besser gesagt gaben wir uns den nötigen Halt, den wir beide brauchten. Dann, mitten in der Nacht ging Niall heim.

Vermutlich hätte ich vor dem einschlafen nicht noch auf Twitter schauen sollen, wo ich, seitdem ich nach Bradford gezogen war, nicht mehr rein geschaut hatte.

Jedenfalls hatte ich viele Markierungen und, wie ich mit Schrecken erkannte, wurden manche aus der Bradford High auch markiert.

Sie hatten rausgefunden, wohin ich gezogen war.

Vermutlich war das auch der Grund, weswegen ich um 3 Uhr morgens leise aufstand und einen meiner nicht so klugen Einfälle hatte.

-------------------

"Noch'n Wodka bitte." Murmelte ich leise, während ich an der Bartheke saß und ein alkoholisches Getränk nach dem anderen in mich hineinzog.

"Genügt es nicht solangsam?" Fragte der Barkeeper skeptisch und sah mich an, wie ich auf dem Stuhl hing. Ich schüttelte den Kopf. "Ein weißer Mann sagte mal: It's never enough."

Kopfschüttelnd schenkte er mir noch einen Drink ein und mit einem Zug leerte ich das Glas.

Als ich das Glas erneut hinschob, schüttelte der Mann den Kopf. "Du hast genug getrunken. Geh jetzt nach Hause."

Murrend machte ich mich also auf dem Weg nach Hause. Allerdings kam ich nicht weit, weil ich von einigen Leuten aufgehalten wurde.

Zayn Malik und seine Gang.

Hämisch grinsend stieß einer der Jungs Malik in die Rippen. "Schau mal, wer da ist. Der neue." Sofort begannen die anderen zu lachen, während Zayn einfach still blieb und mich musterte.

Ein etwas gewichtigerer Junge kam auf mich zu. Er sah mir fest in die Augen, worauf ich eine Augenbraue hochzog und ein "Was'n los?" Nuschelte.

Wäre ich nicht betrunken, hätte ich wohl schon längst die Flucht ergriffen. Allerdings arbeitete mein Verstand unglaublich langsam, weswegen ich meine Hände in die Hüften stemmte und sie unverwegt anstarrte.

Auch der Junge, dessen Namen ich immer noch nicht wusste, lachte leicht. "Willst du wissen, was Steve mir so erzählt hat, Schwuchtel?"

Leicht überrascht starrte ich ihn an und schüttelte den Kopf. "Lüg nicht, Steve hätte nie was gesagt." Wieder lachte er. "Was du nicht sagst.

Aber nein, das konnte nicht sein. Früher hatte ich Steve alle meine Geheimnisse ausgeschüttet, also auch, dass ich Bi war.

Zayn stieß ihm in die Hüfte. "Jetzt lass es, Naughty. Der Junge ist betrunken. Lass uns gehen."

Besagter "Naughty" sah Zayn ungläubig an. "Es fängt jetzt an, Spaß zu machen, und du willst schon gehen?"

Zayn nickte ruhig. "Das ist korrekt."

Und irgendwo legte sich in mir ein Schalter um, der schon Jahre darauf gewartet hatte, dass er betätigt wurde.

Mit einem Kampfgeschrei warf ich mich auf den dritten im Bunde und begann, mich mit ihm zu prügeln.

Irgendwann stieg auch noch "Naughty" ein, worauf ich wie ein Boxsack hin und hergeschoben wurde.

Das letzte, was ich hörte, war ein: "Jungs, hört auf."

Dann wurde alles schwarz um mich.

-------------------------------------

Hallihallo ihr lieben ^^
Lang ists her, dass ich das letzte mal geupdatet habe *hust* zwei Monate *hust*
Aber jetzt, da ich krank bin, hatte ich ausgiebig Zeit, daran zu schreiben.

Jetzt habt ihr wieder ein Stück aus Louis Vergangenheit erfahren... und er ist Bi? Das wird noch interessant ;)

Und der arme Lou tut mir leid :( wieso hab ich so was geschrieben? CRY.

Und auch Niall War wohl früher nicht so glücklich drauf... wir werden noch erfahren, wie es weitergeht :)

Und dieses Kapitel widme ich an @NocturneLexis , weil ich ihre Geschichte und unsere Gespräche liebe *-*

Damit verabschiede ich mich mal :*
Bye, Donna ^^

The BandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt