The Band

15. Was ist passiert?

Die Autofahrt nach Doncaster verlief ruhig. Keiner der vier wollte mich jetzt alleine lassen und schon gar nicht fahren lassen, weswegen ich jetzt auf dem Beifahrersitz mit verschränkten Armen saß, mit einem nachdenklichen Blick. Fizzy wollte mir nicht erzählen, was passiert war und ich machte mir Sorgen um Lottie. Große Sorgen.

Neben mir auf dem Fahrersitz saß Liam, der das Auto, pflichtbewusst, wie er war, fuhr. Niall saß hinten drin mit Harry und Zayn eingequetscht und sah im Sekundentakt auf sein Handy. Harry hatte sich über seinen Block gebeugt und kritzelte immer wieder etwas hin, strich es durch und so weiter. Und Zayn saß einfach da und schlief irgendwann ein. Und es war vielleicht 14 Uhr.

WER KONNTE UM 14 UHR EINSCHLAFEN?

Liam summte leise etwas vor sich hin und ich war überrascht, als ich bemerkte, dass es unser neuer Song war.

"You're insecure
Don't know what for
You're turning heads when you walk through he do-o-or
Don't need make up
To cover up
Being the way that you are is enou-ou-ough"

Durch den Rückspiegel sah ich, wie die anderen ihre Sachen beiseite gelegt hatten. Niall rüttelte Zayn leicht und er grummelte leise.

In Nullkommanichts sangen plötzlich alle diesen einen Song, während ich deprimiert weiter rausschaute. Harry tippte mich von hinten an und lächelte sein übliches, schiefes Grinsen.

Mein rechter Mundwinkel machte sich selbständig und zuckte hoch.

Und nicht mal fünf Sekunden später saßen wir alle singend und mit offenem Fenster im Auto, auf der Fahrt nach Doncaster.

Als wir dann einmal im Stau standen, sangen wir weiter. Nach diesem Hit in Spe sangen wir Lieder wie 'Torn', 'Valerie', 'Viva La Vida'.

Neben uns im Stau standen einige Mädchen in unserem Auto, die wie wir mit offenem Fenster fuhren. Aus dem Fenster dröhnte laute Musik und sie winkten uns zu.

Und wir winkten zurück.

Und dann redeten wir während dem ganzen Stau über. Die Namen der Mädels waren Sophia Smith, Allison Smith (die beiden waren allerdings nicht verwandt), die lieber Ally genannt wurde, und Olivia Johnson, deren Spitzname Liv war.

Als sich unsere Wege trennten, kritzelte Sophie etwas auf einen Zettel und warf ihn Liam gegen den Kopf, der ihn relativ schnell in seiner Hosentasche verschwinden ließ.

Das alles auf der Fahrt lenkte mich von dem Grauen ab, das vor mir lag.

Doncaster und damit auch Elyas und seine Lakaien.

Eine Gänsehaut durchfuhr mich und ich dachte unwillkürlich an unsere letzte Begegnung miteinander. Sie war unschön ausgegangen und ich landete mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus. Das war dann das Ende von meiner Zeit in Doncaster.

Doch jetzt kam ich zurück. Und es erfüllte mich mit einer großen Genugtuung, zu wissen, dass er nie Freunde wie ich haben würde.

Leicht gedankenverloren blickte ich aus dem Autofenster und erblickte ein Schild.

"Welcome to Doncaster"

Wir waren da. Ein Schüttelfrost bildete sich bei mir und ich musste mich sehr zusammenreißen, dass ich nicht die Türe auf stieß und schnell wieder zurücklief.

Ich fuhr mir unsicher durch die Haare und krallte mich an der Autotür fest, während ich mein bestes Tat mich selbst zu beruhigen. Zum einen Teil hatte ich Doncaster so sehr vermisst, dass es schon fast wehtat, aber zum anderen hatte ich so viele schlechte Erinnerungen, dass ich einfach nur die Flucht ergreifen wollte.

Plötzlich wurde eine Hand auf meine Schulter gelegt.

"Hey Louis. Was geht?", fragte mein bester Freund Stan mit einem großen Grinsen. Er hatte seine Hand auf meiner Schulter und ich musste leicht lachen. "Das übliche, ich hänge mit Kevin rum." Kopfschüttelnd lachte er, sagte dann im nächsten Moment: "Der Neue, wie heißt er noch gleich? Achja, Elyas macht eine Party und lädt alle oberen Stufen ein. Also auch uns beide."

Mit leuchtenden Augen sah ich ihn an. Ich liebte Partys über alles und es gab fast keine, bei der ich nicht war. "Dann versetze ich Kevin heute wohl.", meinte ich breit grinsend und er lachte. "Sieht so aus. Heute abend um 8 bei dir? Ich nehm dich mit."

"Bin dabei.", antwortete ich, nicht wissend, dass ich an diesem Abend mein Todesurteil unterschrieben hatte. "Louis?"

"Hey Louis? Weilst du noch unter uns?" Ich schüttelte leicht meinen Kopf, um mit den Gedanken wieder ins Hier und Jetzt zu kommen. Es half auch nichts, jetzt daran zu denken. Stan hatte mich verraten wie alle anderen Freunde auch.

Doch das sollte jetzt nicht mein Problem sein, immerhin hatte ich Harry, Niall, Liam und Zayn.

Kevin und Eva nicht zu vergessen.

"Louis!" Eine Hand wedelte vor meinem Gesicht rum und ich spürte ein Kratzen in der Nase. Jetzt bloß nicht niesen, sonst ist Harrys Hand dran. Okay okay, sorry Haz.

Ein Lautes Niesen zerriss die Luft und vielleicht 5 Sekunden später schüttelte Harry seine Hand angewidert. "Wäh, Louis-Popel."

Selten hatte ich in einem Moment wie diesem so sehr gelacht, vor allem, weil mich das in irgendeiner verquerten Weise an Harry Potter erinnerte, als der Troll von Harry K.o gemacht wurde. Soviel dazu.

Sobald wir am Krankenhaus angekommen waren und ausstiegen, eilte Harry voraus, als ob er es eilig hatte.

Wieso nur? Lag ihm so viel an meiner Schwester?

Jedenfalls gingen wir dann zu viert an den Empfang und ich traute meinen Augen nicht, als ich dort Mandy, eine frühere Freundin sah.

"Mandy!", sagte ich überrascht und auch sie wirkte nicht gerade vorbereitet darauf. Ohne etwas zu sagen, ging sie um den Tisch rum und umarmte mich fest, was ich sofort erwiderte.

"Du bist wieder in Doncaster? Seit wann?", fragte sie, sobald wir uns voneinander gelöst haben. Ich grinste. "Seit 10 Minuten, es müsste vermutlich vor kurzem ein Lockenkopf vorbeigelaufen sein. Er und die anderen drei dort hinter mir", ich deutete auf Liam, Niall und Zayn, "sind mit mir nach Donny gekommen. Weißt du was mit Lottie ist?" Ich legte meinen Kopf schief und sah Mandy fragend an.

Ihr Lächeln wandelte sich in eine betrübte Miene. "Ich weiß es nicht, im Moment liegt sie noch im OP. Hat Fizzy dich angerufen? Sie ist im Wartezimmer, vielleicht solltest du zu ihr."

Mein Lächeln schwand und ich nickte stumm, bevor ich Mandy nochmal umarmte und, ohne auf die Jungs zu achten, ins Wartezimmer lief.

Dort ganz in der Ecke saß meine Schwester zusammengesunken und ich lief schnurstracks auf sie zu. Für sie musste das auch schwer sein, allerdings fragte ich mich, wo zum Geier Mark und die Zwillinge waren.

Ich umarmte Fizzy fest und sie ließ sich darin fallen und schluchzte leise. Dann sah sie zu mir hoch und sagte mit einem seltsamen Blick: "Louis, Elyas war es."

Und mir entfuhr ein Keuchen. NEIN!

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Hi hi hi! Da bin ich wieder :D

Man bin ich gut, ich habe nur eine Woche gebraucht, bis ich ein neues Kapitel gepostet habe. *mir stolz auf die Schulter klopf*

Gott segne verlängertes Wochenende. Beste sache die es gibt. Ungelogen.

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und ihr freut euch auf mehr :)

Lg Donna 🙈