16. Das war für meine Schwester!

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Es war selten passiert, dass ich um meine Schwestern so viele Gedanken um ihre Sicherheit machte. Sie waren eigentlich wohlbehütet aufgewachsen und hatten, anders wie ich, eine gewisse Beliebtheit. Umso mehr überraschte es mich dann tatsächlich, als bei Lottie es passiert war.

Hatte sich Elyas - jetzt, wo ich nicht mehr in Doncaster wohnte - eine neue Tomlinson gesucht, die er nun ständig terrorisieren konnte?

Als ich an Lotties Bett, zusammen mit Fizzy stand, kam plötzlich eine unglaubliche Wut über mich. Was dachte sich dieser Junge überhaupt? Mir weh zu tun war eine Sache, aber niemand, wirklich niemand, fasste meine Schwestern an.

Meine Hände ballen sich zu Fäusten und ich sah zu meiner ältesten kleinen Schwester, die noch benommen von der OP war. "Was ist passiert?", fragte ich mit zusammengebissenen Zähnen. "Was hat er gemacht?"

Lottie, die immer wacher wurde, sah mich für einen Moment mit großen Augen an und murmelte dann schnell, als ob ich es nicht hören sollte: "Nichts, nichts. Alles super." Ein Lächeln quälte sich auf ihr Gesicht, und in diesem Moment traf ich die Entscheidung, den Mistkerl aufzusuchen und ihm die Hölle heiß zu machen.

Eisern sah ich beide, Lottie und Fizzy, der Reihe nach an. "Ich muss gehen, ich komme nachher wieder. Harry oder so wird dableiben, ich muss jetzt was erledigen."

Bevor auch nur Lottie oder Félicité etwas sagen konnten, War ich aus dem Zimmer, aus dem Flur, dann im Wartezimmer.

"Liam, Zayn, Niall, mitkommen.", meinte ich kurzangebunden und sah dann Harry an und für einen Moment wurde mein Gesichtsausdruck weicher. "Kannst du bitte auf Fiz und Lottie aufpassen? Das wäre super."
Als Harry überrumpelt nickte, sah ich das als Aufforderung und zog die anderen drei mit mir. Erst, als wir im Auto saßen, fragte Niall mit einem vorsichtigen Unterton: "Was machen wir, Lou?" Ich grinste leicht und trat aufs Pedal, sah dann nach hinten zu dem Iren. "Nenn es 'kleine niveaulose Kinder wie Elyas verprügeln'" "Klingt super.", antwortete er und das Gespräch war damit gegessen.

Ich hatte im Moment immer noch nicht wirklich die Nerven, um mit meinen Freunden zu reden, weswegen ich ihnen dankbar war, dass sie still waren. Ich konzentrierte mich auf die Fahrt und - womöglich zum ersten Mal - fuhr ich normal. Zumindest entnahm ich ihren Gesichtern, dass sie nicht grün oder dergleichen waren. Man könnte sagen, ich hatte ein neues Lifegoal erreicht. Gut fahren.

Spaß beiseite, nachdem wir zehn Minuten von dem Krankenhaus aus gefahren waren, kamen wir in einer Gegend an, die ich sonst früher immer ums verrecken gemieden hatte.

Mein Gesichtsausdruck verdüsterte sich und die rechte Hand, die bisher auf der Gangschaltung lag, löste sich von ihr, um sich zu einer Faust zu ballen. Mit einem Blick durch den Rückspiegel konnte ich sehen, wie Zayn an seinem Handy war und mit irgendjemandem schrieb. Mit wem, interessierte mich im Moment nicht, allerdings nahm ich mir vor, darauf zurückzukommen. So wie er grinste.

Niall, der neben Zayn saß, fummelte an Liams Nacken herum. Das bot sich einfach an, da Liam mein Beifahrer und deswegen leicht zu erreichen war.

All das ließ irgendwas in mir ruhiger werden, so ruhig, dass mir diese Stille irgendwann gespenstisch vorkam. Ich sagte jedoch nichts, sondern parkte den Wagen an einem eher unauffälligen Einfamilienhaus. Die Jungs wies ich an, ebenfalls auszusteigen.

Tun sollten sie jedoch noch nichts, denn meine rechte Faust zuckte inzwischen schon aus Vorfreude.

Mochte sein, dass ich all die Jahre zu seinem Opfer gemacht wurde, aber das war nun endgültig vorbei. Niemand tat einer meiner Schwestern weh. Und mit niemand meinte ich auch niemand.

So ging ich an die Tür und versuchte mich an einem freundlichen Lächeln. Dann ließ ich die Klingel schellen und wartete.

Die Türe auf machte eine Frau, die wohl schon in den Vierzigern war. Sie sah leicht gestresst aus, lächelte mich jedoch an und ich erwiderte es. "Tut mir leid, falls ich störe, aber ich würde gerne kurz Elyas sprechen. Ich bin Louis Tomlinson und ein alter Freund von ihm." Charmant lächelte ich sie an, während es mir schon gegen den Strich ging, ihn einen Freund zu nennen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 25, 2016 ⏰

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