"Aufstehen..."
Ich wurde geweckt, von der liebevollen sanften Stimme Meiner Mutter. Mit einem genervten Grummeln vergrub ich mein Gesicht in meinem Kissen. Doch es half ja nichts.Ich kroch unter meiner warmen Decke hervor. "Ich komm gleich", nuschelte ich meiner Mutter zu. Sie nickte, und verließ mein Zimmer.
Draußen war es noch dunkel, und der Mond schien durch das große Fenster meines Dachgeschosszimmers.
Ich öffnete meinen Kleiderschrank und zog wahllos ein paar Teile herraus. Zu meinem Erstaunen ergaben sie ein gutes Outfit, ein Weinrotes Sweatshirt, das mir etwas zu groß war, zusammen mit einer schwarzen Jeans.
Mit den Klamotten schlurfte ich ins Bad. Meine Schwester schien noch zu schlafen. Sie hatte ein Glück, die erste Lesung die sie heute besuchen musste begann um halb 10.
Ich ging auf die Toilette, und wäre sicher vor Ort eingenickt, wenn es nicht so kalt gewesen wäre. Müde streifte ich mir meine Schlafshorts und das Oberteil ab. Dann stieg ich in die Dusche, und ließ mich erstmal von warmen Wasser berieseln...
Eine viertel Stunde ging ich komplett geduscht und angezogen hinunter in die Küche. Es war schön warm, und ich ließ mich auf einen der Barhocker an der Theke gleiten. "Guten Morgen Mom", brachte ich unter Gähnen hervor.
Sie lächelte. "Gut geschlafen? Du hast gerade noch genug Zeit für einen Kaffee und eine Schale Müsli, mein Schatz. Debbie müsste jeden Moment hier sein."
Ich stöhnte, und nahm einen Schluck. Richtig, wir hatten ja heute die Ersten drei Stunden Bio und Chemie in der Dracula-Residenz.
Zehn Minuten später hörte ich den Jeep von Debbies Oma vor unserer Tür parken, der inofiziell ihrer war. Ihre Oma verbrachte sowieso den ganzen Winter bei ihrem zweiten Kind in Melbourne.
Ich schnappte mir meinen Rucksack. "Hab einen schönen Tag!" rief meine Mutter mir hinterher.
"Du auch!"Ich verließ unser Haus, und schwang mich auf den Beifahrersitz von Debbies Auto. "Morgen, du Murmeltier." Sie lächelte mich an. "Deine Null-Bock-Additude ist echt bemerkenswert."
Ich verdrehte die Augen. "Kann es nicht endlich wieder Wochenende sein?"
Wir fuhren and den Rand der Stadt, denn College sowie Campus lagen etwas außerhalb. Schon von weitem konnte man den großen Gebäudekomplex erkennen. Eigentlich war das College ja ganz schön. Aber einfach etwas zu düster für meinen Geschmack.
Debbie steuerte eine Parklücke direkt vorm Eingang des Colleges an. Plötzlich kam von rechts ein Mattschwarzer BMW, und quetschte sich gekonnt auf unseren Parkplatz. "
"So ein Arsch!" rief ich entrüstet. Debbie war sichtlich genervt. "Musste ja wohl so kommen. Die Rich Kids ergattern hier sogar die besten Parkplätze."
Wütend starrte ich auf das Nummernschild des Autos.
JW-204
"Keine Macht dem Kapitalismus!" rief ich sarkastisch. Für jemanden der sich weigerte noname-Pullis zu tragen, war das ganzschön hoch gegriffen. Ich sah Debbie an, das sie mir genau das an den Kopf werfen wollte. "Such lieber einen Parkplatz!" beschwerte ich mich.
Als wir den Hörsaal endlich gefunden hatten, waren wir elf Minuten zu spät.
"Coralie. Debora." Unser Chemielehrer Mr. Belcher sah richtig angepisst aus. Wir murmelten eine Entschuldigung und setzten uns in die letzte Reihe. Ich kramte meinen Block aus der Tasche und begann mir Notizen zu machen.
Nach einundhalb Stunden klingelte es endlich zur Pause. Meine Klassenkameraden strömten aus den Zimmern, und auch Debs war schnell verschwunden. Sicher zu ihrem Freund Marc. Ich verdrehte die Augen. Mark und ich waren auf dem Kriegspfad.

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We'll Get Over It
FanfictionJosh ist nach dem Tod seiner Schwestern dabei, sein Psychologiestudium abzubrechen, als er auf dem Unicampus eine ehemalige Freundin von Beth kennenlernt, die versucht, Farbe in seinen tristen Alltag zu bringen...