Kapitel 8

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Wir verbrachten beinahe den ganzen Nachmittag in angenehmer Sille. Irgendwann griff Josh nach meiner Hand, und wir verschränkten unsere Finger. Wie schaffte er es, mich immer so verrückt zu mchen mit seiner Anwesenheit? Mein Herz klopfte in meiner Brust, und ich hatte Angst er könnte auf einmal wieder verschwinden. So plötzlich wie er gekommen war.

Als es um fünf Uhr dunkel wurde, draußen, wurde ich etwas unruhig. meine Mutter könnte jetzt demnächst heimkommen. Ich wollte ihr aber nichts von Josh erzählen, solange ich mir selber nicht sicher war, was da zwischen uns abging. Dann musste sie ihn auch noch nicht zu Gesicht bekommen. Sie würde mich ja eh nur mit Fragen löchern. "Alles okay", fragte Josh. Natürlich hatte er gemerkt, das ich zappelig geworden war.

Ich ließ seine Hand los. "Meine Mom kommt bald." Er zog eine Augenbraue hoch. "Schämst du dich für mich?" Ich schüttelte schnell den Kopf. "Gott nein! Ich weiß nicht... das ist alles noch so... wackelig im Moment. Ich will keinen von uns beiden stressen, verstehst du?" Josh nickte.

Ich stupste Stitch an, der quer über seinen Schoß lag, und vor sich hin schnarchte. Der trat leicht mit seiner Hinterpfote aus und regte sich nicht weiter. "Er will genausowenig das du gehst wie ich", murmelte ich bedrückt. Am liebsten verbrächte ich jede Minute meines Tages mit ihm. Er schmiegte seinen Kopf in meine Halsbeuge. "Ich will auch nicht weg." Sein Atem kitzelte meine Haut, und ich bekam eine Gänsehaut. "Kann ich dich deiner Familie abkaufen?" Ich lachte. "Ich würd sie schon vermissen."

Josh hob seinen Kopf, und sah mich gespielt gekränkt an. "Ich würd für dich jederzeit meine 'Familie' hinter mir lassen. Oder das was von ihr übrig ist." Wieder einmal wurde sein Blick traurig.

"Stitch und ich sind jetzt deine Familie!" munterte ich ihn auf, während ich mein Gesicht in dem Fell unserer Dogge verbrub, und mich halb über ihn drüber legte. Josh hörte auf den Hund zu streicheln, und fuhr sanft mit den Fingern durch mein Haar. "Du bist verdammt schön", murmelte er verlegen.

Ich errötete, und war froh, das er das nicht sehen konnte. "Quatsch." Welch Ironie das grade er mir so ein Kompliment machte. "Musst du grade sagen", fügte ich hinzu.

Er antwortete erst nach einer kurzen Stille. "Wir drei sind also eine Famile?" Ich nickte mit einem sarkastischen Lachen. "Ein Vielfraß, eine Materialistin und ein Psycho. Lass uns heiraten Josh!"

Josh nahm mich sanft an den Schultern, und drehte mich herum. Sein Blick war voller Zuneigung. "Darf ich dich küssen?"

Ich nickte etwas paralysiert, und kam ihm entgegen. Dann öffnete ich meinen Mund ganz leicht.

Unsere Lippen trafen sich zart und unschuldig. Er vergrub die Hände in meinem Haar, und ich ließ meine in seinen Nacken gleiten. Sein Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Ich wollte mich dem zu sehr hingeben, doch mir war klar, das das zu weit gehen würde. Wir würden beide die Kontrolle verlieren.

Sanft beendete ich den Kuss, und sah ihn lächelnd an. Seine Augen funkelten aufgeregt. So hatte ich ihn noch nie erlebt. "Frag das nächste Mal nicht vorher", sagte ich amüsiert. Josh sah mich kurz perplex an. Dann nickte er. "Ja... klar."

Ich brachte ihn zu Tür. "Hab einen schönen Abend!" bat ich ihn. "Und schreib mir, wenn du daheim bist, ja?"

Josh nickte. "Mach ich." Er zog mich an sich, und gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn. Ich wollte ihn nicht los lassen. Es fiel mir schwer, mich von ihm zu lösen.

Ich ließ ihn los, und er stieg in sein Auto. Ich merkte wie schwach er plötzlich wieder wirkte. Ich sah ihm nach, wie er am Ende unserer Straße abbog.

Mit Schmetterlingen im Bauch ging ich zurück ins Haus, und schloss die Tür hinter mir. "Ist er nicht großartig?" sagte ich zu Stitch, und kraulte seinen Kopf. Mir war klar, das er das genau so sah.

In Gedanken bei Josh räumte ich das Wohnzimmer auf. Danach stieg ich in die Dusche und zog mich um. Am liebsten hätte ich sofort mit Mariza über den heutigen Tag geredet, doch sie war immernoch mit ihrer Freundin unterwegs.

Also beschloss ich Debbie anzurufen. Ich hatte das dringende Bedürfnis, irgendjemandem von Josh zu erzählen. Das Telefon wählte. Dann hob sie ab.

"Cora?"
"Hey Debs."
"Was gibts? Du klingst voll aufgewühlt?"
"Ich muss dir unbedingt was erzählen. Ist eigentlich schon überfällig."
"Ich wusste, das du mir was verheimlicht hast! Raus mit der Sprache!"

"Also..." fing ich an. "Du hattest Recht. Ich hab tatsächlich einen Typen kennengelernt."
Ich konnte ihre Verblüffung vor meinem inneren Auge sehen.

"WAAAAAAS!? Warum hast du mir nichts erzählt du Arsch!?"

"Es ist ein bisschen kompliziert", versuchte ich zu erklären. "Er ist... naja, sagen wir nicht der typische Dreamboy."

Doch als ich das sagte, spürte ich, das er für mich sehr wohl ein Dreamboy war.

"Wie heißt er?", fragte Debs.
"Josh."
"Der Josh von dem ich denke das du ihn meinst!?"
"Jap."

Sie schwieg. "Nein, oder? Du, Coralie Tomlinson hast was mit dem heißen, mysteriösen Joshua Washington. "
"Jap."

"Wow." Sie pfiff. "Das sind mal News. Und... wie weit seid ihr gegangen... ich meine-"
"Es ist nichts passiert, außer ein Kuss."

In diesem Moment sperrte meine Mutter die Tür auf, und kam in den Flur. "Cora, Schatz? Bist du da?"

"Muss schlussmachen", murmelte ich in den Hörer. "Bis Morgen."
Ich drückte sie weg.

"Ja, hi Mum! Ich bin hier in der Küche!" Ich legte das Telefon beiseite, und lehnte mich auf die Theke.

Mom kam in die Küche. "Na du? Wie war die Schule?"
Mein Handy vibrierte einmal. "Ganz okay", antwortete ich, während ich unauffällig das Smartphone in der Tasche meines Hoodies verschwinden ließ. "Ich hab nur noch unglaublich viel Hausaufgaben zu erledigen."

"Du hattest doch den ganzen Nachmittag Zeit?" Sie sah verwirrt aus.
"War mit Stitch unterwegs", log ich.
"Fünf Stunden?" fragte sie misstrauisch. "Und wessen Mütze ist das da auf dem Wohnzimmertisch?"

Panisch bemerkte ich Joshs beige Beanie drüben im Wohnzimmer. "Meine. Hat Debs mir geliehen weil ich in der Schule Ohrenschmerzen hatte."

Meine Mum nickte langsam. Ich sah, das sie mir kein Wort glaubte.

Ich ging an ihr vorbei, schnappte mir die Mütze aus dem Wohnzimmer, und eilte die Treppe hoch, in mein Zimmer. Dort ließ ich mich auf mein Bett plumpsen, und sah auf mein Handy. Wie erwartet hatte Josh geschrieben.

Hey, Cora
Bin jetzt daheim. Ich schreib dir nach dem Essen. Falls du dann schon schläfst: Träum was schönes.

Ich lächelte, dann tippte ich:

Ich wünsch dir alles Gute für heut Abend. Der Tag war super. Ich hab dich lieb! xo

Ich vergrub meine Nase in seiner Mütze, und roch seinen Duft, der mir schon in so kurzer Zeit vertraut geworden war. Und mir war klar wovon ich träumem würde.

We'll Get Over ItWo Geschichten leben. Entdecke jetzt