2.

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Aidan saß am Fenster und betrachtete das kühle Wetter. Zwar hatte es schon lange nicht mehr geschneit, aber der Regen fiel trozdem vom Himmel und hinterließ eine deprimierende Atmosphäre. Vielleicht war auch Aidan derjenjge, der sie verbreitete.

Der halbe Latino sah wieder weg und wandte seinen Blick zum Spiegel, ehe er wieder weg blickte. Er sah grauenhaft aus. Seine sonst glänzenden Haare wirkten matt und die Augenringe zeugten von seinen schlafslosen Nächten.

Müde erhob er sich von dem Teppich und stand auf. Hier in diesem Zimmer zu sitzen war seine Lösung für die letzten Tage gewesen, aber irgendwo müsste selbst das ein Ende finden.

Mit unsicheren Schritten ging Aidan auf die Zimmertür zu um sie aufzuschließen und in die Küche zu gehen. Eiscreme schien gut zu sein, vor allem weil Sue immer versuchte ihn dazu zu verlocken welche zu holen.

Ein Morgen an dem niemand außer ihm zu Hause war, schien perfekt dafür.

Das Haus schien Aidan so unglaublich vertraut. Wo auch immer er hin sah, er erinnerte sich daran, wie er mit Fynn hier war und so glücklich gewesen war, wie schon lange nicht mehr. In seinem Leben ging einfach immer alles bergab, sobald es mal schön war und Fynn hatte ihm das Gegenteil bewiesen.

Bis letztens zumindest.

Als Aidan unten an den Treppen angekommen war, musste er zwei Mal überlegen wieso er überhaupt runter gegangen war, ehe er den Weg zur Küche wieder fand und aus der Gefriertruhe etwas Eis holte. Seine Lieblingssorte. Fynn musste dafür gesorgt haben.

Mit einem großen Löffel in der Hand setzte sich Aidan auf die Arbeitsfläche in Mitten der Küche und aß seinen ersten Löffel. Himmlisch. Danach seinen zweiten. So wie früher immer. Dann seinen Dritten. So wie seine Mutter sie ihm immer gekauft hatte.

Tränen stiegen in Aidans Augen. Er vermisste ihre warmen Umarmungen, ihr lächeln. Er fühlte sich schrecklich sie nicht zu besuchen. Er fühlte sich schrecklich, dass er immer nur an Fynn dachte und nie an sie. Er fühlte sich schrecklich, weil er so viele Fragen an sie hatte, aber nicht wusste ob sie auch nur eine jemals beantworten könnte.

Eine Hand legte sich auf seinen Schoß, weshalb er verängstigt aufsah, nur um Sue in ihrem Rollstuhl zu erkennen.

"Du bist zu Hause?", fragte er leise, während er seine Tränen weg wischte.

"Ja, heute sind die anderen Schüler auf einem Ausflug und ich kann wohl schlecht mitkommen", murmelte sie nicht lauter als Aidan.

Aidan hatte sich immer gefragt wie es sein würde eine Schwester oder einen Bruder zu haben. Nun hatte er eine Cousine und wie sehr ihn dieser Gedanke nach wie vor aus der Bahn brachte, war er froh, dass sie so ei kleiner Sonnenschein war, obwohl die Regenwolke immer direkt hinter ihr zu schweben schien.

Sue rollte zu dem Besteck und nahm sich ebenfalls einen großen Löffel, ehe sie Aidan das Eis abnahm und selbst etwas davon aß. Aidan bewunderte die stärke dieses kleinen Mädchens und sah die Ähnlichkeit zwischen sich selbst und ihr mehr als je zuvor.

Wäre er ein glücklicheres Kind gewesen, hätte er wahrscheinlich dasselbe Glitzern in den Augen gehabt wie sie.

"Mam ist im Garten und kümmert sich um die Blumen, weil der Gärtner heute nicht kann", erklärte das Kind weiter, "Ich hab' ihr nicht gesagt, dass du aus deinem Zimmer raus gegangen bist."

Aidan nickte kurz um ihr zu zeigen, dass er verstanden hatte.

"Fynn..."

Aidan zuckte zusammen, als Sue den Namen aussprach. Es war als würde jemand versuchen sein Herz erneut in Stücke zu reißen.

"Fynn geht es auch nicht gut, Aidan. Wenn du nach ihm sehen könntest, wäre das echt toll. Er vermisst dich doch auch."

Aidan hörte ihr nicht mehr zu, auch wenn sie weiter sprach, sondern stand auf und legte seinen Löffel wieder weg.

"Ich leg mich hin. Bis dann, Sue."

In schnellen Schritten ging Aidan die Treppen hoch und stürmte in sein Zimmer, gerade als die Haustür aufging.

Der Latino wusste schon immer, dass er nur Schmerz verursachte und Fynn bekam immer mehr davon ab.

{...}

Als er Heim kam, sah er gerade noch den kleinen Körper die Treppen hoch rennen. Er wollte schreien, hinterher rennen, irgendwas tun, aber blieb trotzdem nur angewurzelt stehen.

"War das grade Aidan?", fragte die Person, die hinter Fynnigan eintrat.

Jake hatte darum gebettelt rein kommen zu können und auch wenn Fynn verneint hatte und sagte er will sich nur kurz umziehen, kam Jake trotzdem auch in das Haus.

"Sieht toll bei dir aus, richtig perfekt für Partys."

Fynn wollte Jake einfach nur in Stücke reißen. Es ging ihm beschissen, er hatte keine Lust Partys zu schmeißen, er wollte einfach nur alleine sein und nichts von der Welt mitbekommen.

Aber Fynnigan war noch nie die Person gewesen, der man Unglück ansah und das hatte sich auch nicht durch sein gebrochenes Herz geändert.

"Du kannst hier warten, wenn es dir draußen zu warm ist, Jake. Ich geh mir nur ne kurze Hose überziehen."

Fynn nahm den Fahrstuhl um nach oben zu fahren, denn nach seinem Unfall fiel ihm das Treppenlaufen schwer, auch wenn er versuchte es meistens zu ignorieren.

Als der Fahrtsuhl im zweiten Stock seines Hauses stehen blieb, nahm sich Fynn die Zeit zu Aidans Zimmer zu laufen und nach kurzem Zögern zu klopfen.

"Aidan, bist du da?", fragte Fynn gerade so laut, dass man ihn noch durch die Tür hören konnte.

"Aidan?", fragte er nochmal.

"Ich vermisse dich, Kleiner."

Dann drehte er sich weg und lief in sein eigenes Zimmer.

-

Hey, meine Hühnchen :3

Also... nicht, dass ich diese Woche noch Abschlussprüfungen hab oder so. Aber mir war grade sehr danach zu schreiben und... TaDa? :')

Naja, ich wünsche denen die diese Woche auch noch Abi oder andere Prüfungen schreiben ganz viel Glück und Erfolg!

Bis zum nächsten Mal :)

Nike

Just CousinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt