22.

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"Hallo, ich bin Aidan", sagte der halbe Latino etwas kleinlaut.

Wie viel Angst er gerade hatte nicht akzeptiert zu werden, konnte man durchaus verstehen. Diese Leute hier hatten Ramiro unschuldig ins Gefängnis gebracht, nur weil er sein Vater war.

"Guten Abend, Aidan", sprach Mrs Lancaster, kurz bevor Aidan sich setzte. Immer noch konnte er die Blicke der beiden auf sich spüren und wirklich wohl fühlte er sich dabei nicht.

"Also, erzähl etwas von dir", sprach Mr. Lancaster. Schon wieder. Diesmal hatte er jedoch nicht das geringste Bedürfnis sich einzuschleimen. Das hier waren keine guten Menschen. Weder Mr. und Mrs. Lancaster, noch Richard.

"Ich bin Aidan Winstead. Oder Lancaster schätze ich." Und mit ihrem Enkel zusammen. Und wusste ganz genau, wieso er ohne Vater aufwachsen musste. Und konnte die beiden nicht leiden. "Ich bin in Fynnigans Klasse. Meine Mutter liegt im Krankenhaus."

"Ja, das wissen wir bereits", erklärte Aidans Großmutter.

Aidan nahm sich etwas zu essen aus einem der Gefäße.

"Du hast sicher viele Fragen, was deine Mutter angeht, oder? Und deinen Nachnamen?", fragte Richard vorsichtig und dies war ehrlich gesagt auch das erste Mal, dass Richard sich überhaupt für dieses Thema interessierte. Nie zuvor hatte er mit Aidan darüber geredet.

"Was gibt es da viel zu sagen, mein Junge?", fragte Fynnigans Großvater, "Elisabeth hatte Schwierigkeiten durch diesen... wie hieß er doch gleich... Ramiro. Genau. Wir versuchten ihr da raus zu helfen, aber dieser... dieser... dieser Bohnenfresser hat sie mit dir nur noch tiefer in das ganze geritten. Das Gefängnis ist der Ort wo er hin gehört und ich hoffe er schmort immer noch da drin."

Aidan griff seine Gabel etwas stärker und versuchte sein Temperament im Zaum zu halten. Das war nicht der Moment alle um ihn herum anzuschreien.

Um Aidan zu bekräftigen, berührte Fynn mit seinem Bein Aidans. Von wegen beruhigen. Aidan wurde von dem ganzen nur noch hibbeliger.

"Harold. Beruhige dich doch. Wir sind ihn los. Wo auch immer er nun ist, ich bin mir sicher er hat genau das was er verdient. Entweder in einem Schlammloch oder an seien eigenen Drogen gestorben."

Es war hart, was die Lancasters sagten, vor allem da Sue da war. Manch einer würde sich fragen, wieso die beiden ihn so hassten, aber Aidan Winstead (Lancaster?) hatte den beiden etwas direkt in das Gesicht zu sagen.

"Ramiro Rodriguez ist ein besserer Mann als ihr beide zusammen", murmelte er vor sich hin.

"Wie bitte?", fragte Harold. Fynn konzentrierte sich währenddessen voll und ganz auf sein essen, zumindest tat er so, um nicht zu zeigen wie bescheuert er sich fühlte, weil er geglaubt hatte Rodriguez wäre sein neuer Freund.

"Ramiro Rodriguez hat nichts Falsches getan und ihr habt ihn ins Gefängnis geschickt, nur weil ich da war. Nur deshalb habt ihr meine Mutter weg geschickt. Wegen mir. Habe ich Recht?"

Mr. und Mrs. Lancaster schwiegen darüber, dass sie sich geweigert hatte Aidan zur Adoption frei zu geben. Sie hatte für ihn entschieden, anstatt für das Geld, dass sie zum Überleben brauchte.

"Ihr beide seid bis jetzt die niederträchtigsten Leute, die ich je kennen gelernt habe. Ihr solltet euch dafür schämen wie ihr euch aufführt."

Aidan stand auf. "Catherine. Danke für das Abendessen. Wie immer war es sehr lecker." Dann verschwand Aidan aus dem Esszimmer und fragte sich ein weiteres Mal, wieso er nicht lieber was mit Freunden gemacht hatte.

{...}

"Aidan. Catherine meint hier wird es langsam kalt, also wollte sie, dass ich dir eine Decke raus bringe."

Just CousinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt