18.

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Es war nicht Fynn, der ihn an diesem Abend vom Krankenhaus abholte.

Ohne ein Wort zu sagen, stieg Aidan in den schwarzen Wagen und schnallte sich an.

Auch der Fahrer des Wagens sprach kein Wort mit ihm.

Aidan sah während der ganzen Fahrt aus dem Seitenfenster und ignorierte das leise gestellte Radio oder das vibrieren seines Handys. Das ging auch so weiter bis der Qagen stehen blieb.

"Wir sind da, Aidan."

Er nickte nur, während er ausstieg und die Gegend um sich herum betrachtete.

Hier gab es nur Erinnerungen für ihn, wie der Brunnen zu dem Aidan Fynn vor langer Zeit mit brachte. Oder das Café in dem sie das erste Mal gemeinsam saßen.

Auf letzteres bewegte Aidan sich mit dem Fahrer des Wagens zu und setzte sich dort an den selben Tisch wie damals.

"Zwei Milchshakes, bitte", bestellte Aidans Begleitung, ehe sie sich zu ihm drehte, "Ich habe dir nicht eine Frage gestellt als ich dich abgeholt habe und bis jetzt. Aber verdammt nochmal, Aidan, was zur Hölle ist los mit dir?"

Darcy schien schließlich doch etwas aufgebracht darüber, wie Aidan sich verhalten hatte. Immerhin hatte er nicht viel mehr geschrieben als "Hol mich ab. Krankenhaus."

"Fynn erfährt kein Wort hierüber, oder Darcy?"

"Nein, ich schweige wie ein Grab."

"Okay."

Wieder schwieg Aidan und diesmal wagte er einen kurzen Blick auf sein Handy.

"Aidan, wo bist du?", hatte Fynn geschrieben. Und wenn schon.

Darcy versuchte Aidans Blick aufzufangen in der Hoffnung zu erkennen was mit ihm los war. Doch Worte sprachen seine Augen nicht.

Stattdessen legte Aidan einen Zettel auf den Tisch und als sie ihn zu sich nahm, erkannte sie eine Telefonnummer.

"War das Connor? Ich sags dir, wenn Connor dich angemacht hat, dann bringe ich ihn höchstpersönlich um", drohte Darcy.

"Was? Ähm... Nein. Nein. Das ist die Nummer meines Vaters oder sowas in der Art? Keine Ahnung..."

Nun war Darcy die verwirrte. Soweit sie wusste, war Aidans Vater verschwunden. Oder so etwas in der Art.

"Irgendso ein Kerl ist die Tage auf mich zugekommen, wieso auch immer. Er meinte mein Vater will mich kennen lernen. Ich hab keine Ahnung was ich tun soll."

Da die Milchshakes bereits auf dem Tisch standen, konnte Aidan etwas trinken um sich etwas zu beruhigen.

"Anrufen natürlich. Vielleicht ist er nicht ganz so schlimm wie er scheint."

Darcy sprach es aus als wäre es etwas alltägliches. Und vielleicht war es das für sie auch. Für Aidan aber nicht.

"Was, wenn er so schlimm ist? Ich meine, ein Dealer hat mir die Nummer gegeben. Vielleicht ist er ein Drogenbaron oder sowas in der Art."

"Oder er hat deinem Vater noch einen gefallen geschuldet? Du bist auch nicht sonderlich mit Drogen verankert und trotzdem kennst du den Boten, oder?"

Da hatte Darcy Recht, doch ganz vertrauen tat er ihren Worten trotzdem nicht.

Als er sich dann aufraffte dort anzurufen, spürte Aidan seinen Herzschlag mit jedem Klingeln um ein vielfaches schneller schlagen.

Und dann herrschte kurz Stille.

"...Ramiro Rodriguez."

{...}

Die Haustür ging auf und Fynn rannte förmlich aus dem Wohnzimmer.

"Aidan. Ich hab mir Sorgen gemacht."

In langen Schritten, wie es typisch für Fynnigan Lancaster war, ging er auf Aidan zu um ihn in die Arme zu schließen, doch Aidan wich dieser Geste aus.

"Ich hatte zu tun, Fynn."

Der Große glaubte dem was gerade hier abging kaum. Ja, Aidan hatte ihn in letzter Zeit ignoriert. Ja, es war komisch zwischen den beiden. Aber wieso ging er ao gleichgültig an Fynn vorbei?

Fynn hatte Aidan gegenüber viele Gefühle gehabt, Wut war bis jetzt noch nie dabei. Und auch die Wut, die er jetzt empfand, war nicht gegen Aidan gerichtet.

Fynn stampfte die Treppen hoch, ging in sein Zimmer und nahm sein Handy ans Ohr, nachdem er die Nummer eingetippt hatte.

Er wartete etwas, bis am anderen Ende jemand annahm.

"Fynn, es ist mitten in der Nacht hier, wieso rufst du an?"

So manch einer hätte Jakes Stimme vermisst, Fynn übermannte die Eifersucht.

"Halt dich gefälligst von Aidan fern. Du magst von dir halten was auch immer du willst, aber ich war für ihn da. Ich habe mich um ihn gekümmert. Ich tue alles für ihn, unabhängig davon was du ihm in den Kopf gesetzt hast. Wenn du jetzt also glaubst, er könnte es gebrauchen auf deinen beschissenen Brief zu hören und plötzlich in deinem Australien auftauchen wird und ihr glücklich zusammen sein werdet, dann vergiss es. Du bist ein nichts und niemand hier vermisst dich. Und wenn Aidan dich anruft, dann nur weil ihm langweilig ist, nicht weil er dich vermisst. Also verschwinde endlich aus unserem Leben."

Fynn legte wieder auf, während er sich langsam wieder abregte und Jake, der am anderen Ende der Welt nun eine schlaflose und grauenhafte Nacht verbrachte.

Er hatte gedacht, dass Fynn ein guter Freund war. Anscheinend hatte er sich geirrt.

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Hey, Hühnchen :)

Ich hab mal wieder geschafft was zu schreiben :)

Also hier, bitte, saugt es ein und wir sehen uns dann irgendwann wieder c':

Bis zum nächsten Update :)

Nike

Just CousinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt