11.

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Aidan wachte wieder einmal mitten in der Nacht auf und starrte an die Decke. 

Es war nichts los, er hatte einfach genug davon die Nacht durchzuschlafen und noch mehr von seinem Leben zu verpassen. Das ständige Blinken seines Handys erweckte seine Aufmerksamkeit, sodass er dieses entsperrte und sich die Nachrichten durchlas.

"Hey, Aidan, Lust morgen nach der Schule abzuhängen?", schrieb Isaac.

"Treff mich und May morgen vor dem Haupteingang, ihr müsst euch kennen lernen!", schrieb Darcy.

"Vergiss nicht den Brief zu lesen, Kumpel. Wir sehen uns hoffentlich bald wieder", las er Jakes Nachricht.

Jakes Brief hatte Aidan vollkommen vergessen nach dem Abendessen und Sues versuch mit Aidan über den Lehrstoff zu diskutieren war er einfach nicht dazu gekommen.

Mühsam schob sich Aidan aus dem Bett, lief aber zu aller erst zu der kleinen Anlage in seinem Zimmer und schaltete diese möglichst leise an.

Er konnte sich immer noch keinen Reim darauf machen, wieso sein Onkel so reich war und Aidan mit seiner Mutter in so einem Loch gelebt hatte.

Der halbe Latino schob diesen Gedanken wieder beiseite und lief weiter zu seiner Jacke um dort den Brief herauszuholen und sich mit diesem ans Bett zu setzen und die Nachttischlampe einzuschalten.

Er zögerte nicht lange den Brief zu öffnen und die ordentliche Schrift darauf zu lesen. 

"Lieber Aidan oder so,

Wie du unschwer bemerken kannst: Ich bin weg, irgendwo zwischen Sydney und Wüste und ich glaube nicht, dass wir uns so schnell wieder sehen werden. Dabei habe ich dir so viel zu sagen... Ich möchte mit dem einfachsten beginnen: Trau dich wieder raus. Die Welt ist nur halb so schlimm, vor allem, wenn du Menschen um dich hast, die dich lieben und das hast du Aidan, das hattest du schon immer. Du sahst in der Schule immer so traurig aus, so ganz ohne Lebensfreude... Hast du dich jemals gefragt, wieso dich nie jemand gehänselt hat? Du nicht weißt, wie es sich anfühlt seinen Kopf ins Klo gesteckt zu bekommen, oder in einem Schließfach eingesperrt zu sein? Das habe ich alles für dich eingesteckt. Immer wenn jemand in deine Nähe gelaufen ist, war ich dazwischen und habe mich für dich eingesetzt. 

Dabei hast du mich nie bemerkt, aber ich habe dich immer beobachtet. Es ist jetzt vier Jahre her, seit ich dich das erste Mal gesehen habe. Und ich muss sagen... du warst immer etwas Besonderes. Nicht nur etwas Besonderes, sondern der Besondere. Ich mochte dich wirklich, aber als ich endlich den Mut hatte mit dir zu sprechen, war Fynn da. Ich habe es ihm nicht übel genommen und dir auch nicht. Zwischen euch gab es immer dieses gewisse Etwas, das mir zeigte, dass ich nie eine Chance bei dir hatte. 

Vielleicht hatte ich eine, habe sie aber nie ergriffen bis es zu spät war. Und ob es nun zu spät ist oder nicht: Ich liebe dich Aidan Winstead und ich hoffe du wirst mich nie vergessen.

In Liebe, Jake."

{...}

"Aidan, kommst du mit in die...", Fynn blieben die Worte im Mund stecken, als er Aidan auf dem Bett sah. Er war schon komplett angezogen und sah... sehr gut aus.

Fynn erkannte seinen Kleinen kaum, als er mit gewachsten Haaren und einem Hemd sowie Pullover da saß und etwas auf seinem Laptop nachsah. Wenn der Große es sich genauer überlegte, sah der Kleine nicht nur gut, sondern heiß aus und man gefiel ihm das.

"Jap, wenns okay für dich ist, würde ich auch gerne mit dir mitfahren", erwiderte Aidan, während er vom Bett aufstand und den Laptop auf den Schreibtisch stellte.

"Ja, klar, kommst du mit runter Frühstücken?", fragte Fynn.

"Mhm."

Aidan und Fynn liefen gemeinsam die Treppen runter. Was mit Aidan über Nacht passiert war, verstand Fynn nicht, aber er ließ es sich gefallen. 

"Guten Morgen, Sue", grüßte Aidan seine Cousine und strich ihr als Begrüßung kurz über den Kopf, bevor er sich neben sie setzte und sich ein Toast schmierte.

"Siehst gut aus, Aidan", bemerkte Sue, worauf Fynn bereit war sich einen Kopfschuss zu geben. Wie war er nicht darauf gekommen ihm das zu sagen? Er fühlte sich wie ein zwölfjähriger Junge, der nicht den leisesten Schimmer hatte wie man Komplimente machte.

"Danke, aber du bist auch nicht ohne... also für wen hast du dich hübsch gemacht, Maus?", fragte Aidan mit einem Grinsen im Gesicht, woraufhin Sue rot wurde.

"Nicht so laut, Aidan, Paps ist daheim", sprach sie im Flüsterton, worauf Aidan verständnisvoll nickte.

Fynn beobachtete die Szene im Hintergrund, verstand jedoch nicht, wie das sein konnte. Seit wann fühlte sich Aidan tatsächlich als Teil der Familie?

Der Große verstand langsam, dass etwas hier nicht stimmen konnte, aber er bekam es nicht hin sich einen Reim darauf zu machen. 

"Beeil dich, Aidan, wir haben nicht so lange", ermahnte Fynn schließlich, ehe er begann zu Frühstücken.

-

Hey, Hühnchen :)

Ich weiß ich Update grade oft, aber nicht beschweren, freuen und hoffen, dass es so weiter geht :')

Ich glaube ja bei Aidan ist eine Schraube locker, aber hei, der Kleine soll tun was er tun möchte c:

Bis zum nächsten Update,

Nike

Just CousinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt