21.

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Als Aidan wieder nach Hause kam, stellte er seine Tasche achtlos ab und begab sich wieder in sein Zimmer. Das Treffen mit seinem Vater hatte ihm unglaublich gefallen und er konnte es kaum erwarten diesen wieder zu sehen.

"Sollte irgendetwas sein, kannst du jeder Zeit zu mir kommen", hatte Ramiro sich verabschiedet.

Aidan nahm sich das zu Herzen, denn vor allem seit er das eine Mal so unfreundlich zu Fynn gewesen war, hatte er nur noch wenig Lust bei den Lancasters zu sein. Ein weiterer Zufluchtsort schien ihm gerade gelegen.

Während Aidan Darcy aufgeregt anrief und von seinem Tag erzählte bis Connor ihr das Handy weg nahm um Aidan zu gratulieren, dass er wieder ein Stückchen mehr Familie gefunden hatte (so viel zum Thema Geheimhaltung) , hatte Fynn Aidans Tasche im Flur entdeckt. Früher - bevor Aidan sich so komisch benahm - hätte er sie ihm hoch gebracht, Aidan in den Arm genommen und begrüßt. Jetzt konnte Fynn es nicht sein lassen, Aidans Block raus zu holen und diesen durchzublättern.

Fynnigan wusste selbst nicht was genau er suchte und was er überhaupt finden wollte. Aber als er die Worte 'Aidan Rodirguez' in Aidans Handschrift sah, verstand er, dass nicht Jake das Problem war, sondern dieser wer auch immer Rodriguez.

Wutentbrannt begab er sich hoch in Aidans Zimmer und klopfte nicht, als er die Tür aufmachte und Aidan den Zettel vor das Gesicht hielt.

Kurz wirkte Aidan etwas überrascht, doch als er erkannte welcher Zettel in Fynns Händen war, wurden seine Augen ganz groß.

"Du warst an meiner Tasche?", fragte Aidan, nun auch etwas wütender als nur zuvor.

"Wer ist das, Aidan? Wieso sagst du mir nichts?", Fynns wütende Stimme, triefte nur so von versteckter Verletzlichkeit.

"Du wirst es nicht verstehen, Fynn."

"Versuch es doch wenigstens!"

Fynn begann zu schreien, weshalb Aidan kurz zusammen zuckte. Er hatte Fynn noch nie so erlebt und so sehr wie er seinen ehemaligen Freund noch mochte, stiegen ihm Tränen in die Augen.

"Geh, bitte", bat Aidan ganz leise.

Fynn brach es das Herz Aidan so zu sehen, doch setzte er an um weiter zu schreien, sich endlich auszusprechen, Aidan zu sagen, dass er ihn noch liebte und nicht so mit ihm umgehen konnte.

"Fynn. Kannst du mich fahren?", Sue tauchte vor der Tür auf. Sie trug eine Art Trikot und Fynn wusste, dass es Zeit für ihr Basketballtraining wurde. 

"Natürlich, Sue." Fynn drehte sich von Aidan weg und verschwand aus seinem Zimmer.

"Aidan, alles in Ordnung?", der kleine hatte schon fast vergessen, dass Connor und Darcy noch am anderen Ende der Leitung auf ihn warteten.

{...} 

Und wieder machte sich Aidan für irgendwelche verschollenen Verwandten fertig.

Diesmal jedoch, plagten ihn mehr Vorurteile als noch Tage zuvor. Seitdem Ramiro erzählt hatte, was die Lancasters getan hatten, freute sich Aidan überhaupt nicht auf das Treffen dieser.

Viel dagegen sagen konnte er dennoch nicht. Das hier war nicht sein zu Hause, er hatte hier keine Stimme.

Während Aidan also im Flur stand und darauf wartete rein kommen zu dürfen, war Fynn drinnen und hörte zu was sein Vater seinen Großeltern erzählte.

"Mutter, Vater. Es freut mich, dass ihr hier seid, jedoch habe ich eine Neuerung zu meiner Lebenssituation zu berichten."

So förmlich ging es hier schon immer zu. Lästig, wie Fynn empfand, doch ihn fragte niemand nach seiner Meinung.

"Elisabeth und ich hatten über die letzten 18 Jahre Kontakt. Ich habe weiterhin ihre Behandlungen finanziert."

"Nach allem was sie unserer Familie angetan hat?", fragte Sue und Fynns Großmutter.

"Sie hat einen kleinen Sohn, Mutter. Wolltest du ihn etwa in einem Waisenhaus aufwachsen lassen? Deine einzige Tochter tot wissen?"

Mit der Zeit hatte Aidan sich gegen die Tür gelehnt und versuchte zu verstehen worüber die Leute im Esszimmer sprachen.

"Elisabeth liegt im Sterben. Deshalb wohnt ihr Sohn - Aidan - derzeit bei uns. Bis zu seiner Volljährigkeit."

Tatsächlich hatte nie jemand hinterfragt wieso Richard Aidan bei sich aufgenommen hat. Man hatte es einfach so hingenommen. Nun jedoch - mit dem Wissen, dass seine Eltern vollkommen dagegen sind - begann seine Frau Catherine sich das zu fragen. Später würde Richard ihr erzählen, dass das ganze seine Schuld war. Dass er damals Elisabeth und Ramiro nicht in den Rücken fallen sollte.

"Elisabeth liegt im Sterben?", hinterfragte Mr. Lancaster. Fynn glaubte so etwas wie Besorgnis in der Stimme seines Großvaters zu hören.

"Sie liegt seit einiger Zeit im Koma. Ihre Werte werden mit der Zeit schlechter und sie hat so gut wie keine Chancen wieder aufzuwachen", erklärte Richard, "Kann ich Aidan reinholen? Er steht im Flur und wartet darauf mit an den Tisch zu kommen und euch kennen zu lernen."

Aidan hatte bereits aufgegeben irgendwas aus dem Esszimmer mit zu bekommen, da die Tür nicht ein Wort durch lies. Nun stand er da, drehte sich im Kreis und fragte sich, wieso er überhaupt hier war anstatt Zeit mit Darcy oder Ramiro zu verbringen.

"Kommst du?" Fynn hatte die Tür aufgemacht, weil er seinen kleinen als erstes sehen wollte. Sein Schrein ein paar Tage zuvor, tat ihm unendlich Leid und er wünschte er könnte es wieder rückgängig machen. Doch dafür war es zu spät.

Der halbe Latino ging nicht weiter auf Fynnigan ein, als er durch die Tür ging und das erste Mal Mr. und Mrs. Lancaster sah. Sie waren die typischen, alten, reichen Leute, die Aidan immer so beneidet hatte, als er kleiner war.

Ob er dies immer noch tat, würde der Rest des Abends entscheiden.

-

Hey, Hühnchen :3

Ich hoffe @_Miss_Unbekannt_ ist jetzt zufrieden ;)

Danke an eure Ideen und Anmerkungen aus dem Zusatzkapitel! 

Zwar werde ich so gut wie keine Ideen umsetzen können, da ich schon weiß wie es mi Elisabeth, Ramiro und Jake weiter gehen wird, aber eure Vorstellungen hatten dennoch etwas schönes an sich c;

Bis zum nächsten Update,

Nike

Just CousinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt