12.

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Die Fahrt zur Schule verlief leise. Aidan sagte kaum ein Wort und Fynn verstand, dass er in Gedanken alleine war und abwog wie die anderen reagieren würden, wenn sie ihn heute sahen. 

Vielleicht war das Aidans Absicht, als er sich heute so gekleidet hatte: Er wollte wegen seinem Aussehen auffallen, nicht wegen seiner Tragödie.

Als die beiden endlich auf dem Schulparkplatz waren, zögerte Aidan nicht lange, als er ausstieg. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und so erweckte er keine Aufmerksamkeit, da andere ihn im Dunkeln nicht erkannten. 

Besser so. Später Aufmerksamkeit zu erregen schien das bessere von zwei Übeln.

"Aidan, wenn dir das zu viel wird, dann gib mir einfach Bescheid und ich fahre dich wieder Heim."

Aidan nickte nur kurz zur Bestätigung ehe er auf das Schulgebäude zulief. Immerhin hatte er Darcy versprochen davor auf sie zu warten und dann zum Unterricht zu gehen.

Der halbe Latino zweifelte daran, dass dies die richtige Entscheidung war sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, aber einen Versuch war es zumindest wert.

{...}

Es stellte sich raus, dass May eine schüchterne, rothaarige Version Darcys war.

Sie sprach fürs erste zwar kaum mit Aidan, aber nach einer Weile begann sie immer lauter zu lachen und Aidan begann sie immer mehr ins Herz zu schließen.

Es war ein nettes Gefühl Freunde zu haben, das Aidan gerne früher gespürt hätte als nach seinem mehrwöchigen Fehlen in der Schule.

"Schaut mal. Das ist Aidan Winstead! Seht nur was er mit dem ganzen Geld, das er jetzt hat gemacht hat."

"Man, wär er doch einfach nicht schwul, ich würde sofort mit ihm ausgehen."

"Denkst du er würde seine Freunde immer beim Essen einladen?"

Zum ersten Mal verstand Aidan, dass Fynns Beliebtheit nicht daran lag, dass er ein wundervoller Mensch war, sondern weil sein Vater reich war. In dieser verlogenen Welt sahen alle nur auf Fynns Brieftasche und wahrscheinlich war es schwer für Fynn jemanden kennen zu lernen, der ihn dafür schätzte ein guter Mensch zu sein.

Und Aidan war das gewesen. Und Fynn hatte ihn verloren.

Der Schwarzhaarige begann tatsächlich so etwas wie Schuldbewusstsein zu entwickeln. Er hatte Fynn ignoriert weil es ihm schlecht ging, aber er hatte nie gedacht, dass auch Fynn sich schlecht fühlte.

"Aidan, dir geht es gut!"

Mister Fritz' Stimme weckte Aidan aus seinen negativen Gedanken.

"Gut, mehr oder weniger, aber ich bin zumindest da nicht?", der Latino versuchte diese Sätze nicht halb so negativ klingen zu lassen, wie sie tatsächlich gemeint waren.

"Willkommen zurück", sagte Mr. Fritz mit einem lächeln und verschwand in dem Klassenzimmer in dem Aidan jetzt unterricht bei ihm hatte.

"Bis später, Aidan!", sagten Darcy und May im Chor und verschwanden in eine andere Richtung.

"Nach dir, Kleiner", sagte Fynn, der Aidan die Tür mit einem Lächeln aufhielt.

Dankbar ging der halbe Latino an Fynn vorbei, wobei er kurz spüren konnte, wie Fynns Finger Aidans Hand streiften und Aidans Herz sofort begann schneller zu schlagen. 

Ob er dieses Gefühl jemals los werden würde?

{...}

Später in der Mittagspause versuchte Aidan alles zu sortieren. Seine Gedanken, seine Gefühle.

Das erste was er registrieren musste, war, dass er nicht länger der namenlose Aidan war, sondern ihn viele kannten. Zweitens: Er hatte seine eigene Bande von Hühnern angelegt, die nur über ihn sprachen. Und zuletzt: Aidan Winstead hatte Freunde.

Letzteres machte sich vor allem bemerkbar, als in der Mittagspause May und Darcy zuriefen, dass Fynn und Aidan sich zu ihnen setzen sollten.

Sie hatten den beiden einen Platz besetzt.

Dass Jake fehlte, machte sich kaum bemerkbar, da es auch so genug Dinge gab über die es zu reden gab.

"Aidans Outfit ist meine Schuld", behauptete Darcy, "Ich habe den schwulen Modeberater in ihm entdeckt!"

Alle begannen zu lachen, außer Darcy die das anscheinend ernst gemeint hatte.

In einer solchen Freundesgruppe verlor man sich nicht so leicht in seinen Gedanken, denn es gb stets etwas zu bereden oder etwas zu lachen, sodass Aidan seine Sorgen für einen Moment vergaß.

"Wie geht es deiner Mutter eigentlich?", fragte Fynn dann wie aus dem nichts und Aidan errötete.

Er hatte seine Mutter nicht besucht, seit sie im Koma lag und mit ihrer Krankheit kämpfte. Er glaubte nicht den Anblick ertragen zu können, wie seine Mutter kraftlos da lag und um ihr Leben kämpfte.

Fynn verstand, ohne, dass der Kleine etwas dazu sagen musste und nahm ihn fest in den Arm.

"Tut mir Leid, Kleiner", füsterte er in Aidans Ohr.

"Es tut mir Leid, Großer", sagte Aidan nicht viel lauter und es schien, als würden die beiden über etwas komplett anderes sprechen.

-

Hey, Hühnchen!

Findet den Lückenfüller :'D

Deshalb keine Fragen bezüglich eurer Meinung zu irgendwas in diesem Kapitel, sondern eine Information zu zwei Neuerungen:

1. Ich habe in kik eine Gruppe aufgemacht in der ich immer Bescheid gebe wenn ich am Updaten bin und Fragen bezüglich er nächsten Kapitel stelle. Der Account heißt 'imaginairerainbow'

2. Mir ist bewusst, dass kik nicht sooo weit verbreitet ist und für diejenigen von euch, die keine Lust haben sich mit der App auseinanderzusetzen, habe ich parallel einen Twitter - Account mit dem gleichen Ziel erstellt. Dieser Account lautet widerum 'WattpadRainbow'

Danke für eure Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Update :)

Nike

Just CousinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt