"If you wanna see the real me, put the cameras down."

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Am nächsten Tag, war ich mal wieder spät für meinen Zug dran, weshalb ich, wie fast immer, laufen musste, um noch rechtzeitig da zu sein. Mit meinem Kaffee in der Hand checkte ich auf der Fahrt Neuigkeiten auf meinem Handy. An der zweiten Haltestelle sah ich auf. Keine Türe öffnete sich, niemand stieg zu... es war alles so wie immer. Doch wieder galt es den Zug zu verlassen.
Ich stieg also aus und sah mich erneut um. Die Männer sahen mich heute anders als sonst an, was wohl an meinem Ausraster gestern lag. Langsam begann ich los zu gehen. Meine schwarzen High Heels, die ich gestern gekauft hatte, klackten rythmisch auf dem Boden und ließen erneut Köpfe zu mir drehen. Ich widmete den Männern noch einen ausdruckslosen Blick, bevor mein Weg auf die Arbeit führte.

Auch Donnerstag und Freitag tauchte Zico nicht auf. Weder an der Haltestelle, noch im Zug. Es war schräg. In jedem Portrait, das ich zeichnete, fand ich ein Merkmal, das auf ihn deutete. Sei es nun seine Gesichtsform oder das mysteriöse Funkeln in seinen Augen. Irgendwas war immer da...

Fuck. Sollte ich mich entschuldigen? Oder sollte ich ein für alle Mal das kleine Kapitel Zico abschließen... Vielleicht hatte ich ihm unrecht getan und er war gar nicht so ein Arsch. Vielleicht wollte er wirklich nur aufpassen, dass nichts passierte.
Es war Freitag. Ich lag in meinem Bett und hatte schon ein paar Gläser Wein getrunken. Mittlerweile war es spät und ich wälzte mich ein weiteres Mal herum. Okay, ich sollte ihn anrufen. Jetzt.
Also wählte ich die Nummer, die unter "Zico" eingespeichert war und hielt mein Handy ans Ohr.
"Hallo..?" Eine raue, müde Stimme meldete sich.
I: "Zico..?"
Z: "Ja..?"
I: "Es tut mir leid... Ich will dich sehen..."
Z: "Min?" seine Tonlage wurde aufgeweckter.
I: "Mhm..."
Z: "Nein. Mir tut es Leid. Du hattest Recht. Ich hab dir nichts von mir erzählt."
I: "Willst du das jetzt vielleicht nachholen..?" fragte ich vorsichtig und biss mir nervös auf die Unterlippe. Ein paar Augenblicke war es still.
Z: "Okay..." antwortete er dann, und begann zu erzählen.
Fast die ganze Nacht telefonierten wir miteinander. Zico erklärte alles. Wer er war und warum sich die anderen bei ihm zurückhielten. Ich hatte es also mit einem Rapper Idol zu tun... "Das klingt vielleicht alles ein bisschen seltsam, aber... Weißt du was? Ich nehme dich mit. Morgen bin ich auf einem Underground Party Event. Ein guter Freund holt dich um sieben Uhr an der Haltestelle ab. Er heißt Hoseon, ihm kannst du vertrauen."

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