Kapitel 20 ✔

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Danach öffnete sich die Tür und ich blickte in eisblaue Augen, welche mich ebenso erstaunt ansahen.

"Ähm, Hi?",es klang mehr wie eine Frage, als diese Worte meinen Mund verließen.
"Hi", so leise, dass es nur ich hören konnte, begrüßte Niall mich.
"Liz hat mich eingeladen, hoffe das ist in Ordnung."
"K-Klar", er räusperte sich kurz, ehe er die Tür ganz öffnete, um mich eintreten zu lassen.

Ich ging an ihm vorbei, als Liz aus der Küche kam.
Sie trug eine bunte geblümte Schürze, welche voll mit Mehl war.
"Hallo Lucy, schön, dass du da bist. Leider musst du noch etwas warten. Jemand...(sie starrt ernst in Nialls Richtung), hat den Kuchen gegessen und nur zwei Stücke übrig gelassen, deshalb musste ich einen neuen backen.
Verlegen krazte sich der Blonde am Hinterkopf, seine Wangen waren feuerrot, was mich leicht schmunzeln ließ.
"Da mein lieber Enkel schuld daran ist, sollte er sich jetzt auch um dich kümmern, bis ich fertig bin. Niall, geht doch nach oben, ich hol' euch dann", Liz zeigte die Treppen nach oben.
Stumm nickte Niall und zeigte mir mit der Hand, dass ich nach oben gehen sollte.
Auf den Boden blickend, ging ich die Treppen hoch.
"Erste Tür rechts"
Ich nickte dankend und öffnete die Tür.
Von der anderen Seite, also meinem Zimmer, sah das seine anders aus. Größer und ungemütlicher, aber wenn man es von der Türe aus betritt, sieht es heimisch und gemütlich aus.
Sein Bett stand zentral im Zimmer, links davon an der Wand sein Schrank, unter dem Fenster stand ein Schreibtisch und ein kleiner Sessel stand neben einem ebenfalls kleinen Sofa.
"Sorry, ist sehr unordentlich", Niall versuchte noch schnell ein paar Klamotten wegzuräumen.
"Schon okay, meins ist nicht besser"

Schweigen. Peinliche Stille legte sich über uns. Da standen wir. Ruhig in Nialls Zimmer. Man konnte die Spannung regelrecht anfassen.
"G-Gehst du morgen ins Training?", es war eine belanglose Frage, aber ich war ihm dankbar, dass er die Stille zu brechen versuchte.
"Ja, denke schon, du?"
Er nickte nur.
Wieder Schweigen.

Nach gefühlten Stunden ergriff ich das Wort.
"Niall, hör zu. Ich weiß es ist komisch, aber ich will dir nur sagen da-"
"Niall! Lucy! Kuchen!", Liz Stimme schnitt mir das Wort ab.
Klasse.
Der Blonde zögerte kurz, ehe er aufstand um zur Tür zu gehen.
Ruhig folgte ich ihm bis raus in den Garten.
Der Tisch war gedeckt und Liz kam mit dem Kuchen hinter uns her.
"Könntet ihr noch den Kaffee und die Tassen holen? Ich schneide schonmal den Kuchen an."
Wir nickten synchron und gingen wieder ins Haus.

Wir griffen gleichzeitig nach der Kaffeekanne. Ein Kribbeln durchzog meine Hand. Niall schien es nicht anders zu gehen. Wir zuckten zusammen und sahen uns in die Augen.
Ich versank in seinem Blau.
Es hatte eine beruhigende Wirkung, zeugte aber auch von Kraft und Stärke. Manchmal könnte man denken, seine Augenfarbe wechselt mit seinen Gefühlen.
"Du kannst die Kanne nehmen. Ich nehm die Tassen", es war nur ein Flüstern.
Langsam nickte Niall.
"W-Wo s-sind die Tassen?", wieder nur ein Flüstern. Ich hatte Angst, ein Wort in normaler Lautstärke würde es zerstören.
Niall deutete mit seiner Hand auf einen Schrank. Ich ging hin, nahm drei Tassen und lief nach Draußen zu Liz.
Sie lächelte mich sanft an.
"Schön, dass du da bist, wirklich.", sie sah mich mit leicht glänzenden Augen an.
"Kein Problem, ich freu mich immer wieder hier zu sein."

Als Niall dazustieß, goss Liz uns allen Kaffe ein und wir begannen den Apfelkuchen zu essen.
Dieser verdammte Apfelkuchen.

Wir führten kleine Gespräche, aber sonst verlief es sehr ruhig, bis Liz wieder anfing zu sprechen.
"Weißt du Lucy. Mein Mann liebte meinen Apfelkuchen."
Ich lachte kurz auf.
"Wer könnte ihm das verübeln. Er ist der beste, den ich je gegessen habe.", ich verlieh meiner Aussage noch den letzten Schliff, indem ich mir eine volle Gabel in den Mund schob.
Beide lachten sie auf.
Nialls lachen, brachte meine Wangen zum glühen.
Gott, wie peinlich.

"Und Niall? Wie kommst du eigentlich mit deinem Projekt voran?", Liz sah ihren Enkel erwartend an.
Projekt?

"Ach, das läuft ganz gut. Aber du kennst mich doch, es muss perfekt sein"
Ich fragte mich, welches Projekt die beide meinten!?
War es für die Schule? Für seine Großmutter? Seine Eltern? Oder doch für Jane? Letzteres wäre am schlimmsten.
Warum war ich eigentlich so?
Warum regte mich diese Sache so auf?
Ich musste wirklich mal mit ihm reden.
Unter zwei Augen.
Heute noch.

Da kam mir die Idee!
"Niall, könntest du mir bitte das Bad zeigen?"
Er verschluckte sich fast an seinem Kuchen.
Mit vollem Mund antwortete er mir:"Ähm, k-klar. Komm mit"
Wir standen auf und ich folgte ihm die Treppen nach oben.
Er blieb vor einer Tür stehen.
"Wir sind da."
"Danke"
Gerade als er gehen wollte, hielt ich ihn am Arm fest.
"K-Könnten wir dann vielleicht reden? D-du weißt schon...Alles klären?"
Ich hoffte inständig, er würde mich jetzt nicht nieder machen.
"O-okay. Ich räum noch schnell mit meiner Oma den Tisch ab. Wir sehen uns dann in meinem Zimmer"
Ich nickte Niall zu und verschwand im Bad.
Geschafft. Lucy, ich bin stolz auf dich. Der schwerste Teil kommt noch, aber die erste Hürde ist geschafft.

Als ich daran dachte, was mich gleich erwartete, wurde mir heiß und kalt und ich hatte das Gefühl, vor Schweiß nur zu tropfen.
Schnell griff ich nach einem Deo.
Danach bereute ich die Entscheidung.
Ihhh! Männerdeo!

Zu spät. Ich stank bereits nach schwächerem Geschlecht.
Ich kontrollierte nochmals meine Frisur und lief dann in Nialls Zimmer.
Ich setzte mich auf das Bett und wartete, jedoch nicht lange, denn dann kam auch schon Niall.

"Also, reden?"
Der Blonde ließ sich in sicherem Abstand zu mir, im Bett nieder.
Er rümpfte seine Nase.
Oh...

"Sag mal, trägst du Männerdeo?"
Ich wurde knallrot.
Nicht die süße Art von Rot.
Nein. Pavianarsch-Rot.
"Ich hab mich im Bad vergriffen..."

Niall lachte laut los. Ich konnte nicht anders, als mit zu lachen!
"Du riechst wie mein Bruder! Er hat das Deo hier vergessen"
Danach lachte er noch lauter
Ich wurde röter, falls es das gibt und falls es noch ging.

"Tschuldigung"
"Ist okay"
Es war süß, dass er sich dafür entschuldigte gelacht zu haben.

"O-okay. Jetzt. Hab mich beruhigt. Wir können reden"
Er sah mich wieder erwartend an.
"Niall, ich falle jetzt gleich mal mit der Tür ins Haus. Wer ist Riley?"
Seine Augen wurden groß.
Er öffnete den Mund und-
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✏1078 Wörter
(not edited)

Oops. Cut.

I'm just Normal --Niall Horan ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt