KAPITEL 22

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--Sudden--

Stürmisches Klingeln riss mich aus dem schlaf. Gott wie spät war es denn? Ich schaute auf mein Handy, das auf dem Schränkchen neben dem Bett lag, 08:22 wirklich jetzt? Wer war denn Bitte so früh wach?! Da es nicht aufhören wollte, stand ich nölend auf. Ich nahm den Hörer an mein Ohr. "Scheiße wenn das jetzt kein Notfall ist Prügel ich so lang auf dich ein bis du keinen Ton mehr von dir gibst!"
"Sudden halt die fresse und mach auf!" Timi. Ich drückte den Buzzer und wenige Sekunden später stand er schon vor meiner Tür. Er sah anders aus, nicht so trüb und traurig wie sonst, eher strahlend und fröhlich... er fiel mir um den Hals, so stark das ich ein paar Schritte zurück schwanken musste. "Timi was ist denn mit dir los?" Normalerweise hätte ich ihn jetzt weg geschubst, aber wenn er schonmal so glücklich war wie schon seit Wochen nicht mehr dann wollte ich das nicht unterbrechen. Also schlung ich auch meine arme um seinen viel zu dünnen Körper. "Ich werde dir sagen was los ist!" Während ich ihn fragend anblickte, strahlte er grinsend zurück.
"Ich war gerade im Krankenhaus!" Ich war nich verwirrter als vorher. "Und? Haben sie dir Morphium gegeben oder was?" Fragte ich. Er starrte mich an als wäre ich der dümmste Trottel der Welt. "Ja was denn? Du warst im Krankenhaus und deswegen bist du jetzt glü-... OH MEIN GOTT!" Er war im Krankenhaus! Und jetzt war er glücklich! Und sonst war er immer traurig! Das hieß... "Ist er etwa..."
"Ja!"
"Und du warst..."
"Ja!"
"Und habt ihr..."
"Ja!"
"Habt ihr euch auch..."
"Ja..."
"Also empfindet er auch..."
"Ja!"
"Und seit ihr jetzt..."
"Keine Ahnung..."
Oh mein gott! Er war wach! Und Timi war bei ihm! Und sie haben geredet! Und sich geküsst! Und Lukas fühlt das gleiche wie Timi! Aber anscheinend wusste Timi nicht ob sie jetzt zusammen waren oder nicht... Aber das kann man auch später bereden. Lukas war wieder wach! Oh gott ich freute mich unheimlich! "Na los das muss gefeiert werden!" Ich holte eine flasche Wein und präsentierte sie Timi. Er nickte.

--Lukas--

Als ich wieder aufwachte stand vor mir ein Mädchen, das ich irgendwo her kannte. Sie hatte ihren Blick auf ihr Handy gerichtet, zumindest so lange bis ich mich räusperte. Sie blickte erschrocken auf doch grinste dann hämisch. "Haaay. Ich bin Lidia Suddens Schwester. Ich weiß wir kennen uns nicht wirklich aber ich bin so froh das du endlich aufgewacht bist!" Okaay sie hatte recht wir kannten uns nicht also wieso war sie froh? "Ahm... ja. Wir kennen uns nicht... Wie bist du hier rein gekommen? Ich dachte nur nähere Angehörige dürfen hier her?" Irgendetwas an ihr ließ mich misstrauisch werden. "Ja tut mir leid, ich habe gesagt ich wäre deine Schwester. Aber ich musste dir einfach unbedingt danken also... Danke! Ohne dich wäre ich niemals so glücklich geworden!" Jetzt verstand ich garnichts mehr. Sie hatte ein Krankenhaus belogen nur weil sie danken wollte?! Aber wofür? "Entschuldigung aber wieso willst du mir danken?" "Hat dir das Tim noch nicht erzählt?" Mein Herz machte einen kurzen hüpfer als ich seinen Namen hörte und Schmetterlinge flogen in meinem Bauch rum als ich daran dachte wie wir uns vorhin geküsst hatten. Ich schüttelte nur den Kopf. "Hach Timi, er will halt niemanden verletzen und schon garnicht dich. Ihr seid ja schließlich beste Freunde." "Ich glaube wir sind etwas mehr als das" grinste ich. "Ou ja stimmt... ach er ist so süß! Er hat dich geküsst nicht wahr? Und gesagt das er dich liebt oder?" Sagte sie hämisch. Woher wusste sie das?! Und was sollte das ganze. Da ich nicht antwortete nahm sie es als ja und sprach weiter.
"Na dann will ich mal den schweren part übernehmen. Als Tim das letzte mal hier war und gesagt hat er kommt nicht mehr wieder hat er mich danach gefragt ob ich zu ihm ziehen will. Natürlich nur um ihn abzulenken. Doch naja wie soll ich sagen... wir sind uns näher gekommen? Ja so kann man es ausdrücken. Wir sind zusammen Lukas. Aber wir haben besprochen dir nicht gleich nachdem du aufwachst das Herz zu brechen du kleine Schwuchtel. Tim gehört mir! Er liebt mich und ich liebe ihn. Denkst du wirklich er hätte sich ernsthaftig in jemanden wie dich verlieben können? Sei ehrlich. Nein oder?" Sie lachte.
"Oh mein gott! Du hast wirklich geglaubt er könnte dich lieben! Das war nur eine phase und außerdem hat er in der Zeit viele Drogen konsumiert. Du bist wirklich mehr als Naiv! Er liebt dich nicht und er wird dich auch nie lieben! Wieso auch? Er hat dich mich. Ach ja und wie gesagt Danke. Danke dir das eu ihn zu mir gebracht hast. Noch ein schönes Leben du naive Schwuchtel. " sie winkte mir zu und verschwand. Was war das denn? Stimmte das was sie gesagt hatte? Hatte er das nur getan um mich nicht zu verletzen? Liebte er mich etwa doch nicht? Aber er hatte es doch als erstes gesagt! War das alles gelogen? Oh gott! Natürlich! Wieso sollte eine so wunderschöne und perfekte Person sich in jemanden wie mich verlieben? Aber wieso hatte er das nicht einfach gesagt? Warum hat er mir Hoffnungen gemacht? War nicht jetzt alles viel komplizierter? Aber wieso? Jetzt tat er mir doch viel mehr weh... War das vielleicht sein plan? War er so angewidert von mir das er mich so sehr verletzen wollte wie es nur ging? Aber so war er doch nicht! Oder? Er hatte sich doch auch geritzt. Und das nur wegen mir! Er liebte mich das hatte er doch gesagt! So sehr ich auch versuchte mich an diesen Gedanken zu klammern war da noch ein teil der mich davon weg riss. Was wenn diese Schlampe recht hatte? Wenn das nur eine Phase war? Und er jetzt glücklich mit ihr war? War ich wirklich so dumm und Naiv? Mir wurde wieder schlecht. Ich nahm den Eimer und kotzte erneut. Mein Hals brannte und ich hatte das Gefühl ich würde bald alles Leben aus mir raus gekotzt haben, doch das war lange nicht so schlimm wie der schmerz der von meinem Herz und meinem Magen in jedes noch so kleine Körperteil pulsiert wurde. Eifersucht, Verzweiflung, Trauer, Wut und Angst. Diese gefühle überrumpelten meinen Magen und mein Hirn. Was Timi wohl gerade tat?

--Timi--

Ich wachte in Lukas armen auf. Er roch anders als sonst aber das war mir egal. Die Augen ließ ich zu ich wollte diesen wunderbaren Moment nicht unterbrechen. Lukas drehte sich zur Seite und ich konnte spüren das wir beide nur in Unterhosen lagen. Er schlung ein bei über mich und drückte mich näher an sich. Es war so schön endlich mit ihm in einem Bett schlafen zu können. Nach so langer Zeit in der er im Krankenhaus lag. Aber Moment. Er liegt doch immer noch im Krankenhaus! Ich öffnete die Augen. Ich setzte mich auf um die Person an die ich mich gekuschelt hatte besser zu sehen. Mein Atem stockte. Nein! Wie konnte das bitte passieren?! Die Person wachte ebenfalls auf und als sie mich sah schreckte er so sehr zurück das er vom Bett viel. "Verfickte scheiße! Was zum...?! Tim!" Mehr brachte er nicht heraus. Im Gegensatz zu mir, ich bekam nämlich garnichts raus. Was zum Teufel hatten wir getan? Er wollte doch Lukas! Und nicht ihn! Hatten wir etwa? Oh gott! Er nahm sich ein paar Klamotten und zog sie sich an. Dann schaute er mich an. Er kam schnell auf mich zu und drückte mich an die Wand. "Wenn du das jemals irgendjemanden erzählen solltest brech ich dir alle knochen! Und wenn sie dann wieder verheilt sind brech ich sie dir nochmal verstanden Weitkamp?!" Ich nickte nur. Ich hatte keine Lust nochmal verprügelt zu werden. Er ließ von mir ab und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf. "Scheiße! Willst du auch nen Kaffee? Ich will wissen was hier gestern abgegangen ist!" Wieder nickte ich nur. Ich wollte es nur zu gern wissen. Ich nahm mir meine Hose und mein T-Shirt und lief ihn hinterher in die Küche. Er stand an seiner Kaffeemaschine und wartete ungeduldig das er endlich fertig wurde. Ich setzte mich an den Tisch und legte die Hände auf mein Gesicht. Was war denn los? Ich konnte mich an nichts erinnern hatte aber auch keinen Kater... Es war mehr als seltsam. Ich ließ meine Hände auf den Tisch fallen und merkte erst dann das er sich mit Zwei Tassen Kaffee gegenüber von mir gesetzt hatte. Er reichte mir eine und ich nahm sie dankend an. Nach einer weile viel es mir wie schuppen von den Augen. Ich konnte mich an alles erinnern. "Wir haben nicht gefickt!" War das erste was ich an diesem Tag sagte. "Wie bitte was? Haben wir nicht? Oh gott sei dank! Aber was haben wir dann gemacht?" "Naja gestern Abend haben wir uns geküsst. Wild. Und dann sind wir in dein Schlafzimmer und.... oh Fuck!" Ich konnte und wollte es nicht aussprechen. "Wir haben uns gegenseitig... naja..." ich machte eine Handbewegung die zeigen sollte das wir uns gestern gegenseitig einen geblasen hatten.

Ich Sag Lebewohl Doch Bleib Ich Stehn Auch Wenn Ich Weiß Du Wirst GehnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt