KAPITEL 31

548 20 5
                                    

Zeitsprung drei Monate (sorry wegen den vielen zeitsprüngen ^^)

--Tim--

Ich war wieder mal Zuhause und vermisste meinen Freund so unglaublich doll das ich es kaum aushielt! Ich vermisste seine Nähe, sein geruch, einfach alles! Seid drei einhalb Monaten waren wir jetzt schon zusammen und es lief einfach perfekt! Abgesehen davon das wir ziemlich weit auseinander wohnten... aber wir sahen uns ziemlich oft und ich für meinen Teil fand es eigentlich ganz gut, sich nicht immer auf die pelle zu rücken sondern auch mal ein paar tage für sich zu haben, das hieß nicht das ich ihn nicht vermisste! Ich vermisste ihn so sehr das ich schon wieder völlig bekifft auf meiner Couch neben Marcel saß. “Ey, Timi?“ fragte er und seine Augen weiteten sich. Als Antwort bekam er nur ein nicken. “Lass mal wieder richtig feiern gehen!“ Eigentlich hatte ich keine Wirkliche lust dazu, viel lieber würde ich jetzt bei Lukas auf der Couch sitzen und  mit ihm irgendwas schauen. Jap. Ich mutierte zu einem richtigen Beziehungsmensch. Dagegen musste ich etwas unternehmen! Nicht, das ich nicht gerne in einer Beziehung war aber ich wollte keiner von diesen langweilern werden, also bejahte ich und eine stunde später saß ich an einer Bar in einem Club am Rande von Bielefeld. Marcel hatte freunde aus seinem Studium getroffen und tanzte nun mit ihnen und ich schien mal wieder in ein emotionales tief zu fallen. Denn anstatt einfach mal zu feiern und zu Tanzen saß ich ziemlich besoffen an der Bar und dachte nur an Lukas. Ich bestellte mir einen Drink nach dem anderen und wünschte mir nichts sehnlicher als das er jetzt bei mir wäre oder umgekehrt. Eine Berührung auf der Schulter ließ mich zusammen zucken und ich drehte mich Überrascht um. “Hey Tim...“ ich starrte diese Person perplex an und dann flossen die Worte nur so aus meinem Mund. “Oh mein Gott es tut mir so leid ich habe viel zu hart reagiert! Ich hätte dich nicht so anschnauzen dürfen! Ich hab mir riesige Vorwürfe gemacht weil ich dich rausgeschmissen hab! Ich hätte dich aufhalten sollen! Man wir hätten das echt bereden sollen! Es tut mir so unfassbar leid ich hab total überreagiert! Ich hab dich so vermisst! Aber du musst zugeben das dass echt eine blöde sache war was du da abgezogen hast! Oh mann es tut so gut das alles mal gesagt zu haben!“ Im nüchternen Zustand hätte ich vermutlich ganz anders reagiert doch wo ich sie jetzt betrunken so sah kamen so viele Erinnerungen hoch und den Spaß den wir hatten und ich konnte nicht anders als sie zu umarmen und fast zu zerquetschen. “Oh gott sei dank ich dachte du wärst noch sauer ich weiß das das ganze echt beschissen war aber ich habe dich so vermisst und jetzt hab ich dich gesehen und musste dich einfach ansprechen! Und wehe du entschuldigst dich nochmal es ist alles meine schuld! Mir tut es wahnsinnig leid!“ Lidia zerquetschte mich fast noch mehr und wir ließen uns ewig nicht mehr los. “Komm setz dich ich geb dir einen aus wir haben uns so viel zu erzählen!“ sie nickte lächelnd und nahm auf dem barhocker neben mir platz.
Die nächste halbe Stunde verging rasend schnell und wir erzählten uns einfach alles was in den vergangenen Monaten passiert war. Sie hatte, nachdem ich sie rausgeworfen hatte, ein paar tage in einem Hotel in Bielefeld übernachtet, danach war sie für zwei Monate wieder zu Steven gezogen, der in den letzten Monaten eher Abstand von mir und Lukas genommen hatte, und nun hatte sie eine Wohnung in Bielefeld, ganz in der nähe des Clubs. Sie hatte außerdem ein paar neue leute kennen gelernt und ich erzählte ihr das es ziemlich gut mit Lukas lief und das ich darüber nachdachte ein neues Album zu produzieren. Sie riet mir dies unbedingt zu tun und war schon völlig gespannt. “Natürlich musst du das machen! Ich kenne keinen der das so gut kann wie du! Du bist ein naturtalent!“ lallte sie und legte mir theatralisch eine hand auf die Schulter. Ich war nun doppelt so besoffen wie vorhin und konnte sie schon gar nicht mehr richtig erkennen. “Timi ich muss kotzen lass uns raus gehen!“ nuschelte sie und ich nickte nur. Sie hielt was sie sagte denn kaum waren wir draußen angekommen kotze sie sich die Seele aus dem Leib, ich mir dann nach ihr. Da wir beide keine Lust hatten zu stehen ließen wir uns einfach auf den Boden fallen und starrten die Sterne an, von denen ich übrigens schwören könnte das sie sich im Kreis gedreht haben! “Timi?... Ich hab dich so unheimlich vermisst...“ sagte sie nach langer stille und ich ließ mich ganz von ihrer Stimme erfüllen und atmete tief durch bevor ich antwortete. “Ich dich auch, immerhin sind wir doch beste Freunde. Und seelenverwandte noch dazu.“ lächelte ich un drehte meinen Kopf so das ich in ihre augen blicken konnte. Sie hatte wirklich schöne Augen... wie als wären wir zwei Marionetten setzten wir und langsam auf und ließen uns dabei nicht aus den Augen. Ich war wie hypnotisiert. Hypnotisiert von ihren wunderschönen Augen, die selbst jetzt bei dunkelster nacht so lieblich leuchteten. Millimeter für Millimeter kamen sich unsere Gesichter näher, ihr Gesicht wurde klarer, ihr duft wurde stärker und das knistern zwischen uns immer lauter. Ich vergaß alles, es gab nur sie und mich. Noch zehn Zentimeter Entfernung. In zeitlupe senkte sich mein Blick über ihre rosigen wangen, zu der kleinen süßen stupsnase, zu diesen weichen Lippen. Acht Zentimeter Entfernung. Eine haarsträhne fiel ihr ins Gesicht und ich hob langsam meine Hand um sie dorthin zu tun wo sie hingehörte. Doch anstatt meine Hand wieder auf meinen schoß zu legen blieb sie dort. Ich legte meine hand auf ihre warme wange und musterte sie erneut. Fünf Zentimeter Entfernung. Dieser Moment war perfekt, auch wenn dieser Moment sich wie Jahre anfühlte fand mein Gehirn nicht die Zeit dazu das zu bedenken was gerade passierte, das ich einen Freund hatte der mich liebte und den ich ebenfalls über alles liebte. Einen Freund der vermutlich gerade nichts ahnend in seinem Bett lag und versuchte zu schlafen. All das blendete ich aus. Ob bewusst oder unbewusst wusste ich nicht. Ich wusste nur das es mir gerade egal war. Drei Zentimeter Entfernung. Ich spürte ihren atem auf meinen Lippen und ich wollte nichts mehr als ihre endlich auf meinen zu spüren!

Ich Sag Lebewohl Doch Bleib Ich Stehn Auch Wenn Ich Weiß Du Wirst GehnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt