KAPITEL 25

611 33 9
                                    

--Lidia--

Ich versuchte Tim noch näher an mich zu drücken, weil ich verrückt nach ihm und seinem Geruch war, doch wie ich leider bemerkte war er nicht mehr neben mir. Ich öffnete blitzschnell die augen und sah mich im Zimmer um. Er war nirgends zu sehen. Mein Herz fühlte sich an als hätte es grad jemand zusammen gequetscht. Ich stand auf und lief ins Bad. Niemand war dort. Eine Träne kullerte meine wange hinunter. Wo war er? War er etwa wieder bei ihm?! Aber wieso sollte er? Ich hatte ihm doch gesagt das er ihn nur angelogen hat. Obwohl ich das ja damit getan hatte... Egal ich hatte keine anderen Anhaltspunkte. Also zog ich mir schnell meine Klamotten an und verließ das Zimmer. An der Rezeption gab ich dann noch den Schlüssel ab. Ich lief raus und rief mir ein Taxi. Während der Fahrt zum Krankenhaus dachte ich darüber nach wo er noch sein könnte wenn ich ihn jetzt nicht hier finden würde. Vielleicht bei Basti oder meinem Bruder? Bevor ich weiter überlegen konnte war ich auch schon am Krankenhaus. Ich bezahlte den Fahrer und ging schnelles Schrittes in das Krankenhaus. Da ich genau wusste wo das Zimmer von diesem Idioten war und ich keine Lust hatte höflich zu sein lief ich einfach an der Rezeption vorbei und zu seiner Tür. Als ich sie öffnete stockte mein Atem. Timi saß auf dem Schoß von diesem scheiß Arschloch und küsste ihn! Ich ging an seine Seite und schubste ihn unsanft von ihm runter vorauf hin er gleich ganz vom Bett fiel und unter schmerzen aufkeuchte. Lukas setzte sich auf und starrte mich wütend an. Ich erwiderte. Timi war aufgestanden und hielt sich mit schmerz verzerrten Gesicht die rechte Schulter. " LIDIA WAS ZUM TEUFEL IST LOS MIT DIR?!" schrie er mich an. "Was mit mir los ist?! Erst vögelst du mit mir und dann gehst du wieder zu ihm und leckst ihn ab?!" Timi sah mich erst erschrocken an aber dann blickte er schuldbewusst auf den boden. Genugtuung breitete sich in mir aus als Lukas ihn verletzt anstarrte. "Du hast was?" Flüsterte er leise.
Timi starrte immer noch auf den Boden. Ich ging ganz nah an Lukas Seite so das wir uns fast berührten und beugte mich dann etwas vor um ihn etwas ins Ohr zu flüstern. "Was hab ich dir gesagt du Schwuchtel er hat mich geküsst und mich dann in ein Hotel gebracht. Was wir da getan haben weißt du ja. Und da er dann ein schlechtes gewissen bekommen hat ist er zu dir um dir erneut etwas vorzulügen" mit einem grinsen auf den Lippen ging ich einen schritt zurück und mein Herz sprang förmlich vor Freude als Lukas Tim mit purem Hass anstarrte. Dieser schaute nun mehr als traurig auf seine Hände. "Du hast sie also geküsst du wichser? Und sie dann gevögelt? Und dann kommst du hier her und sagst mir Schon wieder das du mich liebst?! Du bist weniger wert als ein Stück Dreck du Hurensohn!" Das flüstern mit was er angefangen hatte, hatte sich zu einem lauten zischen entwickelt. Man konnte fasst spüren wie sehr diese worte Tim verletzten. Tränen traten in seine Augen. Plötzlich wurde sein Gesicht ernst. Die Tränen liefen immer noch seine wange hinunter doch es war keine trauer in seinen Gesichtszügen zu sehen. Er ballte die Fäuste und ging auf mich zu. Ich hatte angst. Was würde er mir jetzt antun? Hatte er much durchschaut? Er lief auf mich zu und ich ging rückwärts von ihm weg bis ich an eine Wand stoß.  Ich presste mich dagegen wahrscheinlich hoffte ich das ich wie ein Geist hindurch gehen könnte doch dem war nicht so. Doch anstatt mich anzuschreien oder zu schlagen legte er die Hände auf meine Wangen und drückte mich noch mehr gegen die wand in dem er mich küsste. Vor Verwunderung stöhnte ich kurz auf. Und obwohl ich das genießen wollte mit ihm und vor diesem Lukas konnte ich es nicht. Denn ich merkte wie genau das Tim nur noch mehr zum weinen brachte. Ich konnte spüren wie sehr sein Herz zerbrach mit jeder Sekunde die er länger an meinen Lippen hing. "Tim! HÖR AUF! bitte..." sagte Lukas mehr als verletzt doch Tim machte nur doller weiter und legte seine eine Hand auf meinen Hintern extra so das Lukas es gut sehen konnte. Und egal wie sehr ich Lukas hasste konnte ich das nicht. Also drückte ich Tim sanft weg.
Er starrte mich verwirrt an. Doch ich war noch viel verwirrter. Es war als würde ich grade von einer Puppe gespielt werden. "Hört mal beide zu... Tim ich liebe dich! Ohne dich bin ich nicht vollständig! Ohne dich fühle ich mich leer und klein und kaputt... Du gibst mir halt. Wenn ich mal traurig bin brauchst du mich nur anlächeln und ich bin der glücklichste Mensch der Welt. Doch das bist du nicht. Nicht mit mir. Du fühlst die sachen die ich gerade aufgezählt habe für ihn. Und er für dich. Ihr seid einfach füreinander bestimmt. Und ich fühle mich ehrlich schrecklich ich war so besessen von dir das ich das Band was euch verbindet nicht bemerkt habe. Es tut mir leid ich dachte wenn ich glücklich bin ist alles okay doch dem ist nicht so. Es tut mir leid das ich euch solche schmerzen zugefügt habe ich war so selbstsüchtig!" Ich hatte mich während meine Ansprache vor das Bett gestellt und Tim hatte sich neben Lukas gestellt. Da die beiden mich mit verheulten augen fragend anschauten sprach ich weiter während ich meine Hände knetete. "Lukas, Timi ich habe euch beide angelogen. Lukas, er ist nicht mit mir zusammen er liebt dich mehr als alles andere du bist seine Biene. Und ja ich weiß das klingt komisch aber wartet kurz. Tim, er liebt dich auch. Du bist seine Blüte. Das eine kann ohne das andere nicht sein. Ihr habt eure gefühle gegenüber dem anderen nie vorgetäuscht. Ich war einfach selbstsüchtig und wollte Tim für mich. Ich kan verstehen wenn ihr mich jetzt nicht mehr mögt, naja eigentlich nur Tim bei dir, Lukas, hab ich es ja glaube ich schon längst verkackt,  aber Tim du sollst wissen ich verstehe jetzt. Ich weiß das ihr euch braucht und wir allerhöchstens nur freunde sein können. Wenn du überhaupt noch willst... Es tut mir leid..."
Ich wagte es kaum meinen Blick zu heben.

--Timi--

Ich versuchte das alles was sie gerade gesagt hatte zusammen zufassen. Ich hatte schon so etwas geahnt aber das dann nochmal so zu hören brachte mich aus dem Konzept! Wut stieg in mir auf als ich daran dachte wie viele schmerzen ich wegen ihr durchleben musste. Ich ballte die Fäuste und ich hatte das Gefühl ich kochte vor Wut. "Wie bitte? Ist das grad dein scheiß ernst Lidia?! Du willst mich doch grad verarschen! Weißt du was ich durchgemacht habe wegen dir?! Und dann hast du nicht mal gezögert und hast mit mir geschlafen?! Ich dachte wir wären Freunde! Ich dachte ich kann dir vertrauen! Ich hab dir die ganze Zeit während er hier lag erzählt wie scheiße es mir geht! Ich hab seinen Namen in meinen Arm geritzt weil der innerliche Druck zu groß ist!" Ich stockte kurz. Das sein Name dort stand wusste weder sie noch er. Deshalb starrten die beiden mich jetzt an. Lidia liefen Tränen über die wange und war mehr als traurig. Mein Blick schweifte zu Lukas der mich geschockt anstarrte. Ich schüttelte den Kopf ich wollte jetzt nicht darüber diskutieren. "Und jetzt ist er endlich wach! Ich habe damit aufgehört weil ich dachte jetzt könnte alles gut zwischen uns werden! Und dann kommst du und erzählst mir, das er mir das nur vorspielt hat?! Um meine gefühle nicht zu verletzen?! Und du ja nur willst das ich glücklich bin?! WÄHREND DU MIR DAMIT DOCH GENAU DAS VERWEHRT HAST?! Das ist erbärmlich Lidia... selbst für dich..." Ich schnaubte und drehte mich um. Ich fuhr mir mit meinen Händen über das Gesicht. "Tim ich-" "Lidia Nein! Verschwinde einfach! Hau ab! Pack deine Sachen und verpiss dich!" Sagte ich und drehte mich dabei nicht um. "Und wo soll ich jetzt hin? Ich habe keine eigene Wohnung." "Das ist mir egal, Lidia! Geh zu deinem Bruder zu irgendeinem Freund aber verpiss dich aus meinem Haus!" Mir liefen die letzten Wochen vor meinem geistigen Auge ab. Die Abende an denen ich lachen konnte. Das waren die Abende wo ich mit Lidia und einer flasche Wein auf der Couch gehockt habe und wir uns  über alles mögliche unterhalten haben. Dann gab es die Abende wo Lidia schon schlief und ich im Bad hockte. Mit der klinge in der Hand. Und langsam meinen Pullover hoch gestreift habe und das kalte metall an meine Haut gelegt habe. Bilder von Blut das meinen Arm hinunter lief benebelte meine Gedanken bis... Ich an den Tag dachte wo ich ins Krankenhaus gestürmt war und er mich angestrahlt hatte. Und dann wieder daran das Steven mich angeschrien hatte wegen Lidia. Wie sie mich angelogen hat. Wie ich mit ihr geschlafen hab. Und wie ich sie durchschaut habe. "Tim bitte tu das nicht..." ich drehte mich um und blickte ihr ausdruckslos in die Augen. "Verschwinde"

Ich Sag Lebewohl Doch Bleib Ich Stehn Auch Wenn Ich Weiß Du Wirst GehnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt