Ein Mordanschlag und eine klare Spur

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Ich hatte mir bei meiner Lieblingspizzeria extrascharfe Spaghetti Arabiata bestellt. Immer, wenn mich etwas beschäftigte, musste ich etwas Scharfes essen. Chillischoten, Chillisoße und peperonipizza gehörten daher zu meinem Standard-repertoire. Ich wickelte die heißen Nudeln um meine Gabel.

Ich wollte meine Vergangenheit vergessen und da passte es mir nun mal gar nicht, dass plötzlich alte Dinge wieder an die Oberfläche geholt wurden. Ich hatte dem Orden die Meinung gegeigt und sie waren verschwunden, warum sollten sie also plötzlich wieder auftauchen?

Außerdem hatten Margaret und Tom genau gewusst, warum ich aufgehört hatte. Warum mussten sie noch Salz in meine Wunden streuen?

Auf einmal musste ich an Adam denken. Wir hatten uns seit 3 Jahren nicht gesehen. Ob es ihm wohl gut ging?

Mit Sicherheit war er glücklich. Vielleicht hatten er und Amanda geheiratet. Vielleicht hatten sie sogar schon Kinder.

Meine Faust ballte sich zusammen, was zur Folge hatte, dass ein paar Spaghetti von der Gabel rutschten und auf meinen neuen cremefarbenen Teppich fielen. "Na toll", grollte ich,"jetzt versaut er mir auch noch meine Einrichtung!"

Ich seufzte. Ich brauchte dringend wieder eine Ablenkung. Genüsslich lehnte ich mich zurück und beschloss zu meditieren.

Ich atmete ein...aus... ein...aus...ein....würde ich Adam je wieder sehen?...aus.....war die Stadt tatsächlich in Gefahr?...ein....konnte ich etwas dagegen tun?...aus...

Amandas riesiges Gesicht lachte furchterregend, wie eine Hexe. Ein großer, schwarzer Stiefel senkte sich auf mich herab. Fast konnte ich den abartigen Schuhgestank schon riechen. Er roch nach...Spaghetti Arabiata!

Prustend schlug ich die Augen auf. Ich war eingeschlafen. In meinem Essen! Ich hatte Spaghetti in den Haaren und Soße im Gesicht.

Was für eine verdammte Schweinerei!

Wenn ich in meinem Essen einschlief war das meistens ein Anzeichen davon, dass ich total neben der Spur hing. Und was ist das Einzige, was dabei hilft?

Ein langes Gespräch mit der besten Freundin!

Also ging ich ins Bad, wusch mir die Soße aus dem Gesicht und zog mich an. Ich verzichtete auf Schminke und band meine Haare einfach zu einem praktischen Pferdeschwanz zusammen.

Ich machte mich auf den Weg zum Nachtclub, wo Elli arbeitete. Sie war...nunja, sie war eine Stripperin. Nicht der Job, der perfekten Freundin, aber sie war immer fúr mich da und ich vertraute ihr voll und ganz. Aus irgendeinem Grund, den ich nicht verstand machte ihr der Job sogar Spaß. Seit 2 Jahren war sie mit ihrer Schulliebe verheiratet. Das muss man erstmal schaffen, so lange zusammen zu sein, wenn man so jung ist, aber die beiden liebten sich wirklich.

Ich wusste genau, wo man sie morgens um 6 Uhr finden könnte. An der Bar des Nachtclubs "Fever" mit einem Latte Crema.

Ich grüßte den Türsteher und trat an die Bar. Es war leer und Elli unterhielt sich mit dem Barkeeper. Sie trug ein extrem kurzes Kleid mit einem Ausschnitt bis zum Bauchnabel. Diese Art Kleidungsstil war ich schon gewohnt aber am Anfang hatte es auch mir Schwierigkeiten bereitet, sie anzusehen.

"Elli? Hi!"

"Isi!!",kreischte sie,"man haben wir uns lange nicht gesehen!" Sie umarmte mich stürmisch, hielt jedoch inne und fragte:"Warum riechen deine Haare nach Nudeln." "Bin im Essen eingeschlafen", erklärte ich verlegen. Der Barkeeper sah mich an, als hätte ich soeben erklärt, ich habe einen Alien gefressen.

Was die Leute bloß immer haben?!

Elli grinste. "Ach süße, was ist denn los? Komm lass uns nach hinten gehen, da haben wir unsere Ruhe."

Isilay- Das Geheimnis um Code DeltaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt