seventeen

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Ihre Lippen auf meinen zu spüren ohne, dass mindestens eine Kameralinse auf uns gerichtet war oder ich vorher versucht hatte sie mit den entsprechenden Spirituosen lockerer zu machen, war ein vollkommen neues Gefühl. Es ließ meinen Verstand komplett aussetzen. Ich war nicht mehr in der Lage darüber nachzudenken, ob es eine gute Idee war, meine Hände an ihre Hüften zu legen und Caroline näher an mich zu ziehen. Oder ob sie es später bereuen würde, dass sie mit ihren Fingern meine Brust hinauf bis zu meinem Nacken wanderte. Sich dann an mich klammerte, als hätte sie nie etwas anderes gewollt.

Selbst als wir unsere Lippen kurz voneinander lösten, öffnete keiner von uns die Augen oder sprach auch nur ein Wort. Ich spürte, wie ihr warmer Atem gegen meine Haut prallte. Ein angenehmes Kribbeln darauf auslöste und ich nicht anders konnte, als sie wieder zu küssen. Meine Hände umschlossen ihren Körper fest. Ich wollte sie nicht loslassen. Es war einfach zu schön. Es war das, wonach ich mich immer gesehnt habe und genau deswegen steckte ich alles in den Kuss. Es war ein stillschweigender Versuch Caroline klar zu machen, dass sie mehr als mein Alibi war. Dass sie mehr als eine attraktive Frau für mich war. Dass ich sie so sehr begehrte, wie ich es noch nie bei jemandem getan hatte. Und dieser Kuss sollte ihr auch beweisen, dass es mir leid tat. Dass ich bereute, wie der letzte Abend verlaufen war und dass es mir nicht nur um den Sex ging.

Es war die leiseste, aber auch die gefühlvollste und ehrlichste Entschuldigung, die ich je jemandem gemacht hatte. Sie musste mir verzeihen. Mir glauben.

"Liam", nuschelte Caroline fast lautlos gegen meine Lippen, ohne sich zu lösen. Es hörte sich an, als würde sie mich bitten zu stoppen. Weil sie es selbst nicht konnte? Mir ging es doch nicht anders. Es war wie eine Sucht.

Doch so sehr sich mein Körper und vor allem mein Herz dagegen sträubte: Ich musste sie zu Wort kommen lassen, denn ihre erste richtige Reaktion nach den sehnsüchtigen Küssen war das entscheidende und gleichzeitig das, wovor ich mich am meisten fürchtete. Schließlich hatte der Rotschopf mir in den vergangenen Wochen mehr als einmal bewiesen, dass sie unberechenbar war. Mein Himmel und meine Hölle zugleich.

Unsere Lippen lösten sich widerwillig voneinander und ich presste meine Stirn gegen ihre. Atmete gegen ihre Haut und versuchte das Pochen meines Herzens zu ignorieren. Ihr Atem hatte sich zwischen unseren Liebkosungen ebenfalls beschleunigt. Ich genoss das Gefühl, dass sich in mir ausbreitete als ich ihre Wärme auf meiner ohnehin schon aufgeheizten Haut spürte. Es war ein unglaubliches Gefühl, wie ihre Finger auch jetzt noch über meine Nackenhaare strichen und mich beruhigten. Es war, als würde sie mir versichern wollen, dass sie dieses Mal bei mir bliebe.

Ich traute mich nicht meine Augen zu öffnen und in ihre zu sehen. Ihr Blicke würden mich nur noch schwächer machen, als ich es ohnehin schon in ihrer Gegenwart war. Und ich konnte mich so nur auf ihre Berührungen konzentrieren. Auf ihren Atem, der sich mit jeder Sekunde wieder verlangsamte und leiser wurde. Und auf ihre Stimme, die mir schon so oft das Herz gebrochen hatte.

"Ich hasse dich, Liam... Ich... Fuck, ich hasse dich Liam James Payne.", brachte sie schließlich langsam heraus, ehe ihre Lippen wieder meine fanden und mir einen sanften Kuss auf den Mund drückten. Ich erwiderte ihn kurz. Kniff dabei die Augen zusammen und zog wie automatisch ihren Körper mit einem Ruck noch näher an meinen.

Auch wenn ihre Worten für jeden harsch oder beleidigend klingen würden. Ich hätte mir nichts besseres vorstellen könne, denn ich verstand, was sie meinte. Ich wusste, was Caroline mir sagen wollte. "Dann hass mich bitte für immer so, Caroline Black."

Und nun küsste ich sie wieder. Nur kurz, aber so liebevoll wie ich es noch nie getan hatte. Dabei wanderten meine Hände zu ihrem Hintern, umfassten ihn sanft und hoben Caroline so hoch. Ein leises Lachen ertönte, ehe sich ihre Beine um meine Hüfte schlangen und sie sich auch mit den Armen an mich klammerte, wie ein kleiner Affe. Ich musste grinsen und öffnete nun zum ersten Mal die Augen, um die Frau in meinen Armen ansehen zu können. Doch viel erkennen konnte ich nicht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 19, 2016 ⏰

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