"Wir müssen mit dir reden, Diana", sagt Rick, der mit Daryl im Schlepptau vor meiner Zelle ist. "Euch auch einen guten Morgen.", murmle ich verschlafen und raffe mich auf. Wie gewohnt schlüpfe ich in meine Springerstiefel und ziehe mir ein grünes, übergroßes T-Shirt über. Ich öffne die Tür, überrascht, dass Daryl dabei ist. "Was gibt's?", frage ich lässig und bedeute den beiden sich auf mein Bett zu setzen. Rick zeigt aber mit einer Handbewegung, dass er lieber stehen möchte und Daryl steht hinter ihm. "Du scheinst Michonne sehr zu mögen.", fängt Daryl an. Ich sehe ihm in dir Augen und stehe auf in den Gedanken an vor einigen Tagen, als wir uns geküsst haben. "Ja, wir sind soetwas wie Freunde. Wieso, was ist mit ihr?", hake ich nach. "Du weißt doch, dass der Gouvaneur in letzter Zeit Probleme macht.", erzählt Rick. "Ja, ihr habt euch getroffen und es ist nichts Gutes dabei rausgekommen. Nun gut, aber was hat das Ganze mit Michonne zu tun?", bestätige ich und werde langsam misstrauisch. "Er hat uns ein Angebot gemacht.", sagt Daryl und langsam wird mir die Situation nicht ganz geheuer. "Er will Michonne. Im Gegenzug lässt er uns in Ruhe.", bringt es Rick auf den Punkt und schaut weg. "Was?!", schreie ich und richte mich auf, "Du willst mich verarschen, oder?" Automatisch fuchtle ich mit meinen Armen in der Luft herum. "Es ist nur zu unserem Besten.", versucht Rick mich zu beruhigen. Das geht aber nicht. Sie ist ein guter Mensch, das weiß ich. "Hast du davon gewusst?", frage ich Daryl unter Tränen. "Ja, ich war einverstanden.", antwortet er mit seiner rauen Stimme, meinen wütenden Blick meidend. Rick sieht uns nur verwundert an, aber sagt nichts. Ich bin einfach nur schockiert "Bitte macht es nicht. Ich mag sie und vertraue ihr. Sie ist...sie ist gut, verdammt und eine von uns!", flehe ich schon fast, "Wir brauchen sie." "Tut uns leid, aber die Entscheidung steht fest. Merle wird uns dabei helfen.", sagt Rick und schaut mich mitleidig an. "Klar, dass der mit dirnsteckt! Nein. Das werde ich nicht zulassen.", rufe ich aufgebracht, "Sie ist unschuldig! Wer weiß, was der Gouverneur mit ihr macht! Nein. Ganz einfach." "Komm Daryl, sie braucht jetzt Zeit, um die ganze sache zu verdauen.", sagt Rick und zieht Daryl, der mich sprachlos anschaut hinter sich her. Ich renne ihnen hinterher und ziehe Daryl in die andere Richtung. Rick dreht sich aufgrund der Tatsache, dass Daryl sich nicht wehrt, schockiert um. "Bitte, Daryl. Ich flehe dich an. Das könnt ihr nicht machen. Das ist Menschenhandel!", rufe ich. "Bitte, Diana. Sei leise. Bitte.", bittet mich Rick. Es bilden sich noch mehr Tränen in meinen Augen und Daryl schüttelt meine Hand ab und kommt näher. Er sieht mich fragend an und streckt seine muskulösen Arme nach mir aus, aber ich schlage sie weg. Seine besorgten, blauen Augen werden immer trauriger. "Geh weg. Ich bin einfach nur enttäuscht von dir. Ich will dich nicht mehr sehen.", befehle ich ihn und er dreht sich wortlos um. Um das Ganze noch schmerzhafter für ihn zu machen, laufe ich auf Rick zu und er schließt mich in die Arme und flüstert: "Das tue ich für Carl und dich und für alle anderen. Wir können nicht jeden retten." Ich löse mich von ihm und renne tränennass in meine Zelle. Das kann nicht wahr sein. Das ist bestimmt nur ein schlechter Witz... Ich will den Gouvaneur tot sehen, egal, was passiert.
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Die Einsamen • Daryl Dixon
FanfictionDiana Andrews versucht seit dem Ausbruch des Viruses das Leben unter den Toten zu meistern. Sie ist ein gebrochenes Mädchen, das glaubt niemand zu haben und niemanden je wieder lieben zu können, bis sie nicht auf den kühlen Redneck mit dem Herzen au...