Step: 7

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Ich öffnete langsam meine Augen. Beziehungsweise meine Augen öffneten sich von selbst und helle Sonnenstrahlen schienen mir ins Gesicht. Achso, verstehe. Sterben ist mir also auch nicht erlaubt. Ich stand auf und machte mich fertig. Dann ging ich in den großen Essenssaal. Dort saßen meine Mutter und mein Vater am Tisch. Ich verbeugte mich kurz. Dann setzte ich mich an den Tisch und fing an zu Essen. "Rea.", sagte mein Vater und ich sah zu ihm. "Es tut mir leid, das ich dich gestern geschlagen habe.", sagte er und lächelte mich an. "Nein, Vater. Es war meine Schuld. Ich hätte auf dich hören sollen.", sagte ich und stand auf, weil ich mit dem Essen fertig war. Mein Vater stand auch auf und legte seine Hand auf meinen Kopf. "Braves Kind.", sagte er. Dann ging ich nach draußen, wo Heinrich schon mit seiner Limousine stand. Er öffnete mir die Tür und ich stieg ein. Er schloss die Tür und stieg selbst ein. Dann fuhren wir los. Als wir ankamen stieg ich aus und lief zum Schulgebäude. Carlo stand davor und wollte mich umarmen, doch ich ging weiter, weil Heinrich noch da stand. Ich ging rein und Carlo folgte mir verwirrt. Dann griff ich nach seinem Handgelenk und zog ihn in diesem Raum und schloss die Tür. Dann umarmte ich ihn und er mich. Ich muss es Carlo erzählen. "Carlo ich muss dir etwas sagen.", sagte ich und sah auf den Boden. "Was denn?", fragte er und sah mich besorgt an. "Es geht um meinen Vater.", sagte ich und sah immer noch auf den Boden. "Gestern wollte er schon wieder eines dieser Nacktbilder von mir machen. Ich habe ihn meine Meinung dazu gesagt und dann..", ich hielt inne, weil ich meine Tränen zurückhalten musste. "Und was dann?", fragte Carlo mich mit ruhiger Stimme. Seine Stimme zu hören beruhigte mich ein wenig. "Und dann hat er mich daraufhin geschlagen!", sagte ich und brach nun bitterlich in Tränen aus. Carlo sah mich ungläubig an und zog mich dann seine Arme. Er drückte mich fest an sich und ich weinte in seine Schulter. "Hat dieses Schwein sich wenigstens entschuldigt?!", fragte Carlo mit grimmiger Stimme. Er schien wütend zu sein. "Ja, hat er. Aber es tat und tut immer noch weh.", sagte ich und schniefte zwischendurch. Ich sah plötzlich wie eine Träne auf meinen Arm fiel, den ich um Carlo's Hals gelegt hatte. Weint er etwa?

"Carlo?", fragte ich und drückte mich ein bisschen weg von ihm. Er wischte sich seine Tränen weg und drückte mich dann wieder an sich. "Es gibt da noch was, oder? Das ist nicht alles, stimmts?", fragte er mich mit zittriger Stimme. Ich weiß was er meint. "Ich wollte mich gestern mit einem Gift umbringen.", sagte ich und fing an zu schluchzen. Das traf Carlo, denn er drückte mich fester an sich. "Und was ist mit mir?", fragte er und nuschelte in meine Schulter. "Hö?", fragte ich. Er drückte mich von sich und sah auf den Boden. Seine Hände sind auf meinen Schultern plaziert. "Was ist mit mir? Was soll ich denn machen, wenn du nicht da bist?! Du bist das einzige Mädchen, dass mit mir befreundet sein will, ohne etwas von mir zu wollen!", sagte Carlo und ich sah wie drei weitere Tränen auf den Boden fielen. Ich erschrak und sah ihn mit großen Augen an. "Ich weiß nicht. Aber es hat doch auch gar nicht gewirkt.", beruhigte ich Carlo. "Und wenn es erst später in ein paar Wochen anschlägt?", fragte er mich und drückte mich wieder an sich. "Dann müssen wir die Zeit nutzen und lustige Sachen tuen bis es anschlägt.", versuchte ich Carlo weiter zu beruhigen. "Nein! Ich will das nicht! Ich werde ein Gegenmittel dafür finden!", sagte Carlo entschlossen. "Aber Carlo dafür gibt es kei-" "Sei still! Ich werde eins finden! Koste es was es Wolle!", sagte Carlo erneut entschlossen. Als wir beide uns ein wenig beruhigt hatten, sollten wir eigentlich in den Unterricht. "Carlo? Wir müssen in den Unterricht.", sagte ich und Carlo hielt mich die ganze Zeit in seinen Armen fest. Ich weiß zwar auch nicht warum er das macht, aber es fühlt sich schön an. "Nein, ich kann jetzt nicht in den Unterricht. Ich möchte das du mit zu mir kommst Rea.", sagte Carlo und hielt mich immer noch fest. "Zu dir?", fragte ich und wurde rot. "Ja. Ich möchte dir etwas zeigen und dir dazu noch etwas erzählen.", sagte Carlo, drückte mich von sich und sah mir heute das erste mal direkt in die Augen. "Ok. Aber wie sollen wir das machen? Wegen Heinrich.", fragte ich ihn und sah ihn unsicher an. "Ich hab da schon einen Plan.", sagte Carlo selbstsicher.

Wir schlichen uns nach draußen. "Rea, wir haben noch drei Minuten Zeit um den Bus zu schaffen. Schaffst du das?", fragte Carlo mich flüsternd. "Aber Carlo, das schaffen wir niemals!", sagte ich aufgepracht, aber dennoch leise. "Vertrau mir!", sagte Carlo und reichte mir seine Hand, die ich annahm. Ich zeigte auf das Auto wo Heinrich drin saß. Carlo sah dahin und rannte los, als er für einen kleinen Moment nicht hinsah. Wir rannten zur Haltestelle und der Bus kam gerade. Wir stiegen ein und ließen uns erschöpft auf zwei freie Plätze fallen. "Alles okay?", fragte Carlo mich mit schwerem Atem. "Ja, alles okay.", sagte ich erschöpft. Eigentlich ist es falsch die Schule zu schwänzen, aber man geht nur einmal zur Schule. Wir stiegen aus, weil wir an der richtigen Haltestelle angekommen sind. Carlo reichte mir wieder seine Hand. Ich nahm sie an. Dann führte er mich zu seinem Haus. Ja, er wohnte in einem Haus. Es war nicht so riesig wie meins, was ich eigentlich recht schön fand. Mal was anderes. Wir betraten das Haus und Carlo führte mich sofort zum Dachboden. Ich hasse Dachböden genauso sehr wie Keller. Aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Ich möchte auch mal stark wirken! Alles war verstaubt und voller Spinnweben. Naja, Carlo wohnt, ja auch allein hier. Carlo ging zu einem Schrank und machte ihn auf. Ich sah nicht genau, was er tat, denn ich hatte damit zu tun mich nach Krabbeltieren umzuschauen. Wenn ich weiß wo sie sind hab ich kein Problem mit ihnen, aber wenn ich nicht weiß wo sie sind bekomme ich Panik. "Ich hab's! Wir können wieder runter!", sagte Carlo und hielt irgendein Buch in seiner Hand. Wir gingen wieder nach unten. Carlo führte mich ins Wohnzimmer, was eigentlich sehr schön aussah. Ich hab das Gefühl, dass alles hier in der Wohnung schön ist. Oder sage ich das nur, weil ich ihn mag? Nein, bestimmt nicht. "Was ist das?", fragte ich Carlo und zeigte auf das Buch. "Das ist das alte Chemiebuch meines Opas. Ich dachte, dass wir vielleicht hier ein Gegenmittel finden.", sagte Carlo und schlug das Buch auf. Er blätterte ein wenig darin rum. "Das Gift heißt: 'Bleu Etarnel' stimmt's?", fragte Carlo mich und sah konzentriert in das Buch. "Ja.", gab ich als Antwort. Das stimmt. Das Gift Beziehungsweise die Blume heißt: "Bleu Eternal". Das ist Französisch und heißt: "Ewige Blau". Sie wächst nur auf Bergen und ist eigentlich sehr selten. In meinem Fall ist diese Blume ein Familien Zeichen und wie der Name schon sagt, ist diese Blume Blau und verwelkt nicht. Auch im Winter nicht. Sie kann ein Gift sein, aber sie ist manchmal auch sehr nützlich. Ich frage mich woher Carlo das Wusste. "Hast du ein Gegenmittel gefunden?", fragte ich ihn erwartungsvoll. "Ja. Aber es gibt da nur ein Problem.."

Who am I?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt