Step: 11

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Wir zogen uns an und gingen durch den Wald. Als wir durch den Wald gingen sahen wir uns um und redeten nur wenig miteinander. Beim Gehen, berührten sich unsere Hände ab und zu mal. Bis Carlo meine Hand nahm und sie mit seiner Hand ganz umschloss. Ich lief leicht rot an und sah zu ihm. Er beachtete mich aber nicht und sah die ganze Zeit geradeaus, als wäre da irgendwas interessantes und er wüsste nicht was. Ich sah nach vorn und versuchte den selben Blickwinkel, wie Carlo ihn hatte, zu erwischen. Das Gelang mir auch. Der Blickwinkel ist etwas links von dem eigentlichem Geradeaus. Dort ist ein Blumenfeld, darin ein Mädchen, dass gerade Blumen pflückt. Sie hat nur einen Leder Mantel an und braune lange Haare. Ihre Haare sind zerzaust. Jetzt wo wir ihr näher kommen, sah ich dass das Mädchen in unserem Alter ist. Carlo drückte plötzlich meine Hand fester. Aber warum? Das macht er doch nur, wenn er mir Mut machen will oder wenn er mich vor irgendwas beschützen möchte. Is das Mädchen etwa gefährlich? Nein, das glaub ich nicht! Ich löste mich von Carlo's Hand und rannte auf das Mädchen zu. "Nein, Rea nicht!", schrie Carlo mir hinterher. Zu Spät. Ich bin auf dem Blumenfeld angekommen. Das Mädchen erschrak, drehte sich um und sah mich geschockt an. Ich drehte mich nach rechts, weil ich von da Geräusche hörte und sah Jemanden auf mich zu rennen. Da ich nichts machen konnte, zumindestens jetzt nicht sofort: krümmte ich meinen Kopf, legte meine Arme auf meinen Kopf und kniff meine Augen zusammen, in der Hoffnung, dass mir nichts schlimmes passieren wird. Es fühlt sich so an, als würde alles in Zeitlupe passieren.

Ich wurde gepackt und an einen Baum gedrückt. Ich öffnete langsam meine Augen und sah dass ein weiterer Gefährte dazu kam. Das Mädchen, dass auf dem Blumenfeld saß, stand nun auf. "Hey, ich sagte, ihr sollt mich nicht für eure dreckigen Spielchen, als Köder benutzen!", sagte das Mädchen laut zu den Jungs, die mich fest hielten. "Und jetzt lasst sie los!", hing sie noch hinten dran und zeigte auf mich. Bevor die Jungs antworten konnten bekam der Eine einen Stein an den Kopf geworfen. "Hey, Carlo das tat weh!", sagte der, der auf dem Boden saß und sich den Kopf mit der Hand rieb. Wie? Sie kennen sich? War das geplant? Nein. Sonst hätte Carlo mich ja gerade nicht beschützt. "Selbst Pech, wenn du die Pfoten nicht von ihr lässt.", sagte Carlo und kam auf uns zu. Der Andere ließ mich auch los. "Was ist denn mit dir los? Sonst beschützt du doch nie ein Mädchen.", sagte der Eine der vom Stein getroffen wurde und stand wieder auf. "Halt die Klappe Jonas! Das geht dich einen Feuchten an! Ich hab halt meine Gründe.", sagte Carlo und kam zu mir. "Geht es dir gut?", fragte Carlo mich und legte seinen Arm um mich. "Ja, alles okay.", sagte ich und lächelte leicht. "Rührt sie noch einmal an und ihr bekommt es mit mir zu tun!", drohte Carlo ihnen. Sie sahen Carlo ängstlich an. "Carlo? Was ist los mit dir? Wieso beschützt du dieses Mädchen?", fragte der eine, der noch kein einziges Wort rausgebracht hatte. "Ich sagte Klappe halten! Das geht euch nichts an!", sagte Carlo und sah genervt aus. "Wer seid ihr eigentlich? Und warum wolltet ihr mich 'überfallen'?", fragte ich nun die zwei Jungs. "Ich bin Jonas.", sagte der, der vom Stein getroffen wurde. "Und ich heiße Jake.", sagte der Eine, der sonst immer nichts gesagt hatte. "Haha, okay und du bist?", fragte ich nun das Mädchen. "Ich bin Luna.", sagte sie und lächelte mich herzlich an. "Ich bin Rea. Was hast du denn mit diesen Zweien zu tun?", fragte ich belustigt. "Das sind meine kleinen Brüder. Sie sind zwar nur 15, also ein Jahr jünger als ich, aber naja.", sagte sie ebenfalls belustigt. "Du arme.", sagte ich und lächelte sie bemitleidenswert an.

"Was soll das jetzt heißen?!", hörte man die Zwei Deppen im Hintergrund sagen. Doch Luna und ich ignorierten das. "Na, dann. Rea und ich gehen dann mal.", sagte Carlo und nahm mich am Arm. "Ich hoffe wir sehen uns bald wieder!", sagte ich, lächelte und winkte ihnen zu. Sie winkten mir zurück. Als sie kaum noch zu sehen waren, sprach Carlo mit mir. "Wie kannst du jetzt so ruhig sein? Und vor allem. Wie kannst du so nett zu ihnen sein, obwohl sie dich überfallen haben?", fragte Carlo mich und sah stur nach vorn. "Jeder verdient zwei Chancen!", sagte ich und lächelte. "Aber Chancen sind wie Bauchnabel. Davon hat jeder nur einen.", sagte Carlo und sah auf den Boden. "Bei mir sind es die Augen.", sagte ich leise, aber dennoch hörbar. "Bitte was?", fragte Carlo mich verwundert, als hätte ich das schlimmste Wort auf Erden gesagt und blieb abrupt stehen. "Bei mir sind es die Augen. Chancen sind wie Augen. Davon hat jeder zwei.", sagte ich und lächelte leicht. Carlo lächelte auch. "Ich weiß nicht wie und warum. Aber egal, was du sagst, du bringst mich immer zum Lächeln. Ich weiß nicht, ob es die Worte sind die du sagst oder deine Stimme.", sagte Carlo und wurde rot, während er das sagte. "Du bist etwas Besonderes. Das weiß ich! Deswegen muss ich dich mit allem was geht beschützen!", sagte Carlo und sah mir direkt in die Augen. Ich weiß warum Augen für mich wie Chancen sind, weil Augen wunderschön sind. Vor allem Carlo's. Und zwei Chancen sind auch schön. Genau. Deswegen. Die Tränen sammelten sich langsam in meinen Augen, wenn ich an die liebevollen Worte von Carlo denke. So etwas kannte ich vorher noch nie. Mich wollte nie jemand vor irgendwas beschützen. Ich war jedem egal. Doch mit Carlo ist das anders. Es ist das Leben was ich mir immer gewünscht hab! Das ist die Freiheit die ich immer haben wollte! Ich fing nun an zu weinen und fiel in Carlo's Arme. Carlo nahm mich sofort auch in den Arm, als wüsste er warum ich weinen würde. Er macht mich glücklich! Er ist das was ich wirklich brauche in meinem Leben!

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