Operation Supernova, yeah we danced 'til the party's over.
Stickige Luft schlug uns entgegen als wir den Club betraten. Jim, Leo und ich schlängelten uns den Weg durch die tanzende Meute. Der Bass vibrierte in mir.
Unser Ziel war die Bar. Leo und Jim bestellten sich beide bei dem Barkeeper ein Bier. Dann schaute er mich an.„Na Süße, was darf's denn für dich zum Trinken sein? Ein Sex on the Beach vielleicht?“
Ich lachte und schaute ihn mir genauer an. Naja okay ich schaute ihn mir nicht nur an, ich checkte ihn ganz unverschämt offensichtlich aus. Dunkelblonde Haare, ein Lippenpiercing und am Oberkörper ein Tattoo, gerade so lang, dass das obere Ende aus seinem Hemd herausstach. So reizend, diese schwarze Tinte, dass jeder gerne mehr gesehen hätte.
Ich zwinkerte dem Adonis hinter dem Tresen zu und meinte:„Nein, kein Sex on the Beach. Lieber ein Quick FICC.“
Fassungslos schauten mich Leo und Jim an. Der Barkeeper dagegen lachte nur und mischte mir mein Getränk.
Dankend nahm ich das Glas entgegen und zwinkerte dem Barkeeper flirtend zu.Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Jim schnaubte und etwas unidentifizierbares murmelte - wahrscheinlich Flittchen oder so was- und Leo über die Reaktion seines besten Freundes lächelte.
„Na das ist aber mal ein Zufall! Louise, wie schön dich so schnell wieder zu sehen!“
Beim Klang dieser Stimme zog sich alles in mir zusammen. Eine Gänsehaut lief mir über den Rücken und ich kannte nur noch einen Gedanken. Und der war: Bloß weg hier!
Langsam drehte ich mich um, mein Glas in der Hand und eine Augenbraue spöttisch nach oben gezogen, versuchte ich dabei, mein Innerstes gut zu verstecken.
Vor mir stand Tatjana.„Was willst du denn hier? Gehören Schlampen wie du nicht eigentlich in den Club zwei Straßen weiter? Übrigens, falls du dich verlaufen hast, weil du nicht weißt wie dein Zuhause heißt: es fängt mit B an und hört mit Ordell auf. Also lass mich bitte hier in Ruhe.“
Genervt wollte ich mich an ihr vorbeidrängen, da sah ich Jayden auf uns zukommen. Auch das noch. Der hatte mir ja gerade noch gefehlt!
„Ach Lou Schätzchen, sieh es doch einfach ein. Mit deinem - naja zugegebenermaßen nicht allzu schönen - Aussehen will dich doch kein Mann anfassen. Du bist doch nur neidisch auf mich. Ich bin viel schöner als du, habe einen viel besseren Style und dazu bin ich noch viel intelligenter als du. Schau dich doch mal an Süße. Welcher Mann, findet bitte eine Frau - pardon, ein Mädchen - ohne Brüste toll, das auch noch nur in schwarzen Klamotten rumläuft? Also ich würde dich ja nicht mal anfassen, wenn du die letzte auf diesem Planeten wärst!“
In dem Moment legte Jayden seine Arme um ihre Taille und musterte mich von oben nach unten. Er zuckte mit den Achseln und meinte dann abschätzig:
„Nein Babe, da hast du absolut Recht. Ich weiß auch nicht, wie ich sie je anfassen konnte. Vielleicht wars einfach Bequemlichkeit.“
In dem Moment spürte ich eine bisher ungekannte Wut in mir aufflammen und ich stürzte mich mit einem Schrei auf das Paar vor mir und verpasste Jayden eine Ohrfeige.
Was dachte er sich denn bitte? Erst liebt er mich, wir sind glücklich, dann betrügt er mich, dann sagt er - wohlgemerkt vor Tatjana - dass er mich liebt und dann beleidigt er mich so und sagt, ich sei nur zum Spaß gewesen?! Was fällt diesem Idiot eigentlich ein!Jim und Leo, die bisher der Unterhaltung relativ teilnahmslos gefolgt sind, starrten die beiden vor mir fassungslos an.
Jim schob mich sanft nach hinten und stellte sich schützend vor mich. Leo dagegen zog mich in seine Arme und strich mir beruhigend über den Rücken. Heulend verbarg ich meinen Kopf an seiner Schulter und hörte nur noch gedämpft wie Jim Jayden und Tatjana anbrüllte:
„Was zur Hölle fällt euch eigentlich ein? Wer denkt ihr eigentlich wer ihr seid? Haltet ihr euch ernsthaft für etwas Besseres? Pah, dass ich nicht lache! Habt ihr heute schonmal in den Spiegel geschaut? Nein? Dann solltet ihr das vielleicht einmal nachholen! Und dann schaut bitte Louise an: so ein wunderschönes Mädchen. Von innen und von außen schön. Ihr seid doch nur neidisch! Ich weiß nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, aber eins weiß ich: ihr seid das allerletzte. Ich will euch nie wieder sehen. Und lasst bloß Louise in Ruhe, sonst bekommt ihrs wirklich mit mir zu tun. Und glaubt mir, ihr kennt mich noch nicht!“
Mit diesen Worten drehte er sich zu uns um und fuhr mir sachte ebenfalls über den Rücken. Ich löste mich von Leo und schaute Jim in die Augen.
„Danke.“
„Alles in Ordnung?“, fragte er mich.
Leicht schniefend nickte ich. Jim klopfte mir unbeholfen auf den Rücken, drehte sich um und ging mit schnellen Schritten weit weg von mir, in Richtung Tanzfläche.
„Kommst du mit?“, fragend schaute Leo mich an, aber ich schüttelte nur den Kopf. Er zuckte mit den Schultern und ging Jim hinterher.
Und hier stand ich nun, ganz alleine, während eine Gruppe Schaulustiger noch um mich rumstanden.
Ein Typ löste sich aus der Menschenmenge und kam auf mich zu.„Wow krass. Was war denn das gerade? So etwas hab ich hier noch nie erlebt. War das deine Erzfeindin oder war das dein Exfreund?“
„Beides“, sagte ich nur und drehte mich in Richtung Barkeeper.
„Was starkes bitte, ich hab hier Erinnerungen zu verdrängen!“, rief ich ihm zu.„Für mich bitte dasselbe wie für die schöne Lady hier. Und ein paar Shots noch für uns!“, der Typ von vorhin stellte sich neben mich und schaute mich jetzt wieder an. Genervt verdrehte ich die Augen.
„Was willst du? Siehst du nicht, dass ich kein Bock auf Typen wie dich habe?“
Er grinste nur, schob mir die Shots rüber und stieß mit mir an.
Was solls? Kostenloser Alkohol ist nie schlecht!
Und so stürzte ich die Shots runter und verzog kurz das Gesicht, als der Alkohol in meiner Kehle brannte.Ich rutschte von dem Barhocker runter, stieß mich von der Theke ab und ging in Richtung Tanzfläche.
Hui, der Boden wackelt aber schon ganz schön. Und die Decke dreht sich so schön!Zaghaft fing ich an zu tanzen. Plötzlich spürte ich einen Körper hinter mir, Lippen, die an meinem Hals entlang führen und Hände, die mich sacht an der Taille im Rhythmus der Musik führten.
Ich sah alles nur noch verschwommen, merkte, wie der Unbekannte hinter mir sich an mich anpasste.
Der Bass übernahm mein Denken, die Gefühle mein Handeln.
Verschwommen nahm ich wahr, wie der Typ mich zu sich umdrehte und mir in die Augen sah. So schöne, blaue Augen. Blau wie das tiefste Meer. Ich fühlte mich verloren, verloren in Wassermassen. Ich spürte den Wind auf meiner Haut, das Salz auf meinen Lippen und hörte das Rauschen des Meeres in meinen Ohren.
Warme Lippen auf meinen Lippen. Hände auf meinem Rücken, die heiße Spuren hinterließen und ein Körper, der sich im Takt des Rock'n Rolls an meinen Körper schmiegte.
Eine Hand, die meine Hand hielt und mich sicher zum Ausgang geleitete.
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The Club 27
General FictionWelcome to the Club 27! Louise gründet mit ihren Mitbewohnern Leo und Jim und ihrer Club-Bekanntschaft Noah eine Band. Gemeinsam leben sie ihren Traum, ein Leben als Rockstar. Mit allem Drum und Dran: Sex, Drugs and Rock'n Roll Doch ein paar Jahre s...