I cannot sleep, I cannot dream tonight
I need somebody and alwaysDas Wasser des Flusses plätscherte leise vor sich hin.
Alles war still. Leos und mein Atem durchdrang die Nacht.
Gleichmäßiges einatmen und ausatmen. Leo war die Ruhe selbst.
Unkontrolliertes Schluchzen und Schnaufen von mir. Ich war das totale Gegenteil von Leo.Wir starrten beide in die Nacht.
Die Bierflasche, aus der hin und wieder jemand einen Schluck nahm, stand zwischen uns.
In Leos Fingern glühte eine Zigarette.Ich seufzte leise und musterte Leo von der Seite. Das Mondlicht spendete un ausreichend Licht.
Er hatte schulterlange, hellbraune Locken und eisblaue Augen, aus denen er mich nun neckend anschaute.Ich musste grinsen. Genau wie ich ihn, hatte er mich gerade abgecheckt.
Doch während Leo eine Mischung aus heiß und interessant war, war ich einfach nur langweilig.
Mein dunkelbraunes Haar war zwar dick, fiel aber glatt bis zu meiner Taille hinunter. Meine braunen Augen waren zwar mehr als normal bei meiner Haarfarbe, doch sie waren auch das einzig interessante an meinem Gesicht. Sie änderten ihre Farbe von Schwarz über dunkelbraun, braun und karamellbraun bis hin zu einer Honig ähnlichen Farbe.
Ich war sportlich, hatte aber nicht unbedingt die totale Modelfigur. An den Hüften z.B. sah man ganz klar, dass ich ein paar Pfund zu viel Fett hatte.Notiz an mich: Weniger Schokolade essen!
Das Lippenpiercing rechts an meiner Unterlippe war auch nicht gerade der Hingucker in meinem Gesicht - ich wollte allerdings unbedingt ein Lippenpiercing - und es stand mir ganz und gar nicht.
Mein Gesicht wurde dadurch breiter, meine Unterlippe dicker und meine Oberlippe ziemlich schmal. Zudem stand das Lippenpiercing auch noch ganz komisch ab von meiner Lippe, einfach vollkommen hässlich.Leo dagegen hatte einen Ring in der linken Augenbraue, und das sah bei ihm verdammt heiß aus.
„Wie alt bist du eigentlich, Lou?“
„Ich werde in einem Monat 22. Und du? Was machst du eigentlich jeden Abend hier auf der Brücke? Hast du nichts zu tun oder hast du einfach nur kein Heim zum Wohnen?“
„Ich bin schon 22. Und zu deinen anderen Fragen: ich komme abends immer hier her, um alleine zu sein, um mich zu erholen von dem Stress des Tages, um nachzudenken und um verzweifelten Mädchen, wie dir, zuzuhören und um mich mit deren Probleme zu beschäftigen. Also wie schon vorher gesagt: du kannst mich gerne volllabern. Und nein, abends habe ich nichts zu tun. Was soll ich auch tun? In einen Club gehen? Da kann ich mich nicht entspannen und allein sein und seine Ruhe haben kann ich da auch vergessen.
Außerdem, ja ich habe eine Wohnung, eigentlich wäre es eine WG für drei Leute, aber im Moment wohne ich nur mit meinem besten Freund da drin.“Bei seinen Worten horchte ich auf. Eine Wohnung, bei der noch ein Platz frei ist? Leo muss mein persöhnlicher Glücks- und Schutzengel sein.
Ich schaute ihn schmunzelnd an.„Also sucht ihr noch eine dritte Person?“
Er nickte leicht.
„Ja es wäre ganz praktisch, wenn eine Person mehr zahlen würde. Als Student hat man einfach nicht so viel Kohle.“
„Ich weiß. Das ewige Geldproblem kenne ich nur zu gut. Was studierst du denn?“, seufzte ich.
„Medizin. Aber nochmal zu der Wohnung. Kennst du jemanden, der noch was sucht? Oder warum hast du gefragt?“
Ich zögerte kurz. Sollte ich es ihm sagen? Ich kenne ihn ja kaum, und dann gleich bei ihm einziehen? Da dränge ich mich ihm ja voll auf! Aber andererseits ist er total nett und hat auch von selbst gefragt, ob ich jemanden kenne. Also würde er auch nen total fremden nehmen.
„Ja, was für ein Glück, dass ich mich gerade von meinem Freund getrennt habe, mit dem ich vor drei Jahren, damals als beste Freunde, zusammen hierher direkt in die Stadt in eine Wohnung gezogen bin. Naja und jetzt weiß ich nicht wo ich hin soll. Da käme mir dein Angebot gerade recht.“
Er fing an zu lachen und hielt mir die Hand hin.
„Okay, Deal. Du kannst dir morgen ja mal die Wohnung anschauen kommen. Wir wohnen im Block hinter der Universität.
Oh wo schläfst du dann heute Nacht? Du kannst ja auch bei mir schlafen und dir dann gleich auch noch die Wohnung anschauen.“Mir fiel ein Stein vom Herzen. Leo, mein Lebensretter. Dankbar lächelte ich ihn an und schüttelte seine Hand.
Leo nahm sie fester und zog mich vom Boden hoch direkt in seine Arme.
„Na dann, meine neue Mitbewohnerin, lass uns zu deinem neuem Zuhause gehen!“Er hob die Flasche auf, schmiss sie in einen Mülleimer und zog mich an der Hand hinter ihm aus dem Park.
Kichernd liefen wir durch die nächtlichen Straßen.
Es war erstaunlich, wie schnell Leo mir meine gute Laune zurückbringen konnte. Ich war besser drauf als zuvor.
Hin und wieder begegneten wir Bekannten von Leo, ebenfalls Studenten.Leo zog mich unermüdlich von Straße zu Straße, bis wir vor einem Betonkoloss stehen blieben.
„Tadaa, mein wunderschönes Zuhause. Lass dich nicht vom Äußeren täuschen! So schlimm ist es nicht. So wie ich dich nach den letzten Stunden, die wir gerade gemeinsam verbracht haben, einschätze, wird dir das gefallen.“
Er grinste mich an und schloss die Türe auf. Er jagte mich die Stufen hinauf bis ins oberste Stockwerk.
Mit einer Verbeugung schloss er die Wohnungstüre auf und öffnete sie für mich.
Ein heller Flur empfing mich.
An den Kleiderhaken hinter der Türe hingen schwarze Lederjacken und Jeansjacken. Auf dem Boden darunter standen schwarze schwere Bikerboots, Chucks und Joggingschuhe.Eine Türe stand offen, man konnte einen Blick auf das schwarze, schon etwas alte und abgewetztes Sofa werfen.
Leise Gitarrenklänge drangen zu uns. Das musste wohl Leos Mitbewohner sein.
Leise Flüche erklangen, dann wurde die selbe Melodie erneut gespielt. Ich erkannte das Lied, es war das Gitarrensolo von Steel of Swabia von Kissin' Dynamite. Na Geschmack hat der Bursche auf alle Fälle.
Ich lächelte leicht und drehte mich zu Leo um.
„Hörst du dann auch diese Musik? Also ich mein das, was dein Mitbewohner gerade spielt.“
Er schaute mich leicht zweifelnd an, nickte aber dann und meinte: „Ja klar, das ist auch ein weiterer Grund, warum ich nicht in Clubs gehe. Dort wird einfach nicht meine Musik gespielt, nur Hip Hop oder Techno aber kein Metal oder zumindest Rock. Manchmal ist das echt enttäuschend. Aber hey wenn dich das stört dann sag ich Jim, er soll den Verstärker leiser machen. “
Ich fing an zu lachen. Als ob mich laute Musik stören würde! Wenn sie hier alle Hip Hop und Rap hören würden, dann ja, aber nicht wenn der eine einen Song von meiner Lieblingsband spielt. Also grinste ich Leo an und sagte genau das.
Seine Reaktion war...ähm...ziemlich erstaunt. Er fragte sich, warum ihm das nicht vorher aufgefallen sei, dass ich ganz offensichtlich seine Musikrichtung teile.
Ich lachte einfach nur.Die Musik war aus, alles war still, bis auf das dumpfe Klopfen von Schuhen auf Parkettboden. Schritte, die zu uns kamen.
Die Schritte verstummten und die Türklinke im Wohnzimmer wurde heruntergedrückt. Die Türe öffnete sich und Leos Mitbewohner stand gegenüber von mir, auf der anderen Seite des Zimmers.
DU LIEST GERADE
The Club 27
General FictionWelcome to the Club 27! Louise gründet mit ihren Mitbewohnern Leo und Jim und ihrer Club-Bekanntschaft Noah eine Band. Gemeinsam leben sie ihren Traum, ein Leben als Rockstar. Mit allem Drum und Dran: Sex, Drugs and Rock'n Roll Doch ein paar Jahre s...