Kapitel 12

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" Das ist aber nett, das du für mich auch ein Bier bestellt hast", raunte mir eine Stimme von hinten ins Ohr. Ich erschrak und drehte mich um.

Egal wer mich gerade angesprochen hatte, war mir zu nah, das stand fest und die Stimme gehörte definitiv nicht Robyn. Als ich mich umdrehte blickte ich erst einmal vor ein weißes T-Shirt. Immer noch verwundert und mit den Bierflaschen in der Hand legte ich den Kopf in den Nacken um zu sehen wer mich gerade angesprochen hatte.

Ich erstarrte als ich erkannte wem das dreckige Grinsen gehörte. " Was willst du ?", zischte ich Luke an. Anstatt etwas zu sagen zog er mich noch näher zu sich ran und blickte mir in die Augen. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich stemmte mich mit aller Kraft gegen seine Brust und versuchte ihn von mir weg zu drücken. Doch es war vergeblich. Plötzlich fuhr Luke mit dem Finger mein Schlüsselbein runter bis er an meiner linken Hand angekommen war. Immer noch fassungslos starrte ich in an. Er beugte sich vor und antwortete endlich auf meine Frage die ich ihm vor einer gefühlten Ewigkeit gestellt hatte.

" Ich will das was jeder Typ auf einer Party will, Kleine....", flüsterte er mir ins Ohr. Mein Hirn war jetzt komplett matsche und zu nichts mehr zu gebrauchen. Mein Unterbewusstsein verdrängte wie sehr ich diesen Typen eigentlich verabscheute. Ich wurde je aus meinen komplett abwegigen Gedanken gerissen als er weiter sprach. "......ein Bier natürlich", sagte er und nahm mir eine der Bierflaschen aus der Hand und trank daraus. Luke's Griff zur Flasche traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Hatte ich mich wirklich gerade mit dem Gedanken angefreundet das Luke was von mir wollte ? Ich traute mir gerade selber nicht mehr über den Weg.

Mir schienen meine Gedanken förmlich ins Gesicht geschrieben. Er sah mich verächtlich an. " Du hast doch nicht wirklich gedacht das ich was von dir will ?" Da war er wieder, der selbstverliebte und arrogante Luke den ich so sehr hasste wie nichts anderes auf dieser Welt.

"Natürlich nicht", log ich mit fester Stimme. " Das muss dir nicht peinlich sein, Babe",hauchte er mir ins Ohr. " Ich hab aber kein Problem mit ein bisschen Spaß, dann kannst du in der Schule allen erzählen mit was für einem gutaussehenden Typen du was auf der Abi- Party hattest." Sein dreckiges Grinsen hätte ich im am liebsten aus dem Gesicht geschlagen. Ich überlegte nicht lange und meine flache Hand landete mit einem lauten Klatschen auf seiner Wange. Einige Leute die uns schon eine ganze Weile beobachtet hatten, fingen an zu tuscheln.

"Hast du das gesehen", sagte ein blondes Mädchen zu einem anderen. " Ist das nicht die kleine Schwester von Matt", hörte ich einen Typen sagen.

"Na toll", dachte ich mir. War ja mal wieder klar das, dass alle mitbekommen mussten. Luke starrte mich immer noch perplex an. In dem Moment erblickte ich Robyn in der Menge auf mich zu kommen. Ich entschied mich dafür ihr entgegen zu laufen.

" Hast du gerade Luke geohrfeigt ?", fragte Robyn mich ein wenig schadenfroh. Ich nickte nur. Auf einmal fing sie an zulachen. " Das ist meine Emma." Ich konnte ein kleines Schmunzeln nicht unterdrücken. "Wo ist mein Bier ", fragte sie, als sie sah das ich nur noch eins in der Hand hielt. Ich zeigte mit dem Finger auf Luke. Ohne etwas zu sagen zog sie mich am Arm hinter ihr her.

"EY, Arschloch du hast da was, was mir gehört ", rief sie Luke zu. Der zog nur eine Augenbraue hoch. Als er nichts sagte, deutete Robyn auf die Bierflasche in seiner Hand. Sie wollte ihm die Flasche aus der Hand nehmen als er sie weg zog. " Na neidisch weil deine Beste Freundin mir ein Bier geholt hat und dir nicht", lachte er. Bevor Robyn antworten konnte redete er weiter. " Neid macht hässlich", rief er Robyn vielsagend entgegen. " Da spricht aber einer aus Erfahrung", konterte sie und lachte laut auf, und jetzt gib mir endlich die Flasche du Vollidiot". Der hatte gesessen. Wortlos aber mit einem wütenden Blick übergab Luke ihr das Bier.

Triumphierend hob Robyn das Bier. " Auf uns", schrie ich ihr ins Ohr und wir tranken einen Schluck. Robyn schien es überhaupt nicht zu stören das vorher Luke aus der Flasche getrunken hatte.

Schon wieder zog sie an meinem Arm, aber diesmal trugen sie ihre Beine auf die Tanzfläche. Wir  hatten uns vorgenommen so lange zu tanzen bis unsere Füße uns nicht mehr tragen können und das taten wir jetzt auch.

Einmal Badboy zum mitnehmenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt