Kapitel 13

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Es war Sonntag. Ich hasste Sonntage, da sie mich daran erinnerten das morgen wieder Montag war und ich in die gottverdammte Schule musste. Der einzige Lichtblick der kommenden Woche war das dort die Projektwoche stattfand. Nichts desto trotz, Schule war Schule.

Mit diesem Gedanken stand ich auf und suchte mir Klamotten aus dem Kleiderschrank mit denen ich problemlos die Tür öffnen konnte ohne mich zu schämen.

Ich entschied mich für einen schwarze Hose und ein bequemes weißes T-Shirt. Wie auf Kommando fing mein Magen an zu knurren. Mit einem schmunzeln ging ich in die Küche und guckte in den Kühlschrank. Gähnende Leere kam mir aus dem Kühlschrank entgegen, na toll was soll ich den jetzt essen? Ich schob ein Joghurtbecher nach dem anderen hin und her, in der Hoffnung es würde mir noch was besseres in die Hände fallen. Mit einem Seufzer und der bitteren Erkenntnis das ich nichts besseres finden würde schnappte ich mir einen Joghurt und setzte mich an den Küchentisch.

Gerade als ich den Deckel des Joghurts abgerissen hatte platzten mein Bruder und seine verhasste Freundin in die Küche. Womit habe ich das verdient? Ich wollte doch einfach nur meine Ruhe, mehr nicht. Ich verdrehte nur meine Augen und hoffte das sie mich einfach nicht ansprechen würden, denn wenn Patricia mir so früh am Morgen blöd kommen würde dann gäbe es Tote da war ich mir sicher.

" Lucie hat mir erzählt du hast Luke am Freitag auf der Party eine geklebt", fing Patricia an und grinste erwartungsvoll rüber zu Matt. Ich wusste genau was sie damit bezwecken wollte und dafür hasste ich sie jeden Moment mehr und mehr. "Du hast was ?!" Das war eindeutig die Stimme meines Bruders. Zwar stand er hinter mir aber ich konnte merken wie wütend er mich anstarrte. " Sie hat ihm eine Ohrfeige gegeben", antwortete die Freundin meines Bruders für mich und grinste mich dreckig an.

Das hat Patricia ja ganz klasse hin bekommen. Diese dumme Kuh konnte noch was erleben, aber jetzt musste ich mich erst mal um meinen Bruder kümmern, der mich immer noch ziemlich sauer anguckte. Ganz langsam drehte ich mich auf meinen Stuhl um so das ich ihn ansehen konnte. " Er hat es einfach nicht anders verdient", sagte ich sachlich und guckte meinem Bruder in die Augen der mich inzwischen noch wütender ansah. " Sagt wer?" " Ich", entgegnete ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. " Bist du eigentlich komplett bescheuert", schaltete sich die ätzende Stimme von Patricia ein. Ich konnte einfach nicht anders als laut los zu lachen. Das war doch jetzt nicht ihr verdammter Ernst. Was ging sie das Überhaupt an?

"Ich wüsste nicht was dich das interessiert", pampte ich sie an. " Emma wie redest du mit meiner Freundin?", fragte Matt mich entsetzt. " So wie es mir passt ", gab ich zickig zurück. Das ganze hier war mir echt zu blöd. Genervt lies ich die beiden in der Küche stehen und stampfte die Treppe rauf, nach oben. Um meiner Wut mehr Ausdruck zu verleihen knallte ich meine Zimmertür mit so viel Schwung zu das sie fast wieder aufging. Ich schmiss mich aufs Bett und drückte meinen Kopf ins Kissen und schrie so laut ich konnte.

Die Art von Patricia machte mich so wütend und aggressiv, wie keine andere. Außer die von Luke vielleicht. Und da war er wieder, dieser Gedanke an Luke der mich einfach nicht in Ruhe ließ. Je mehr ich an diesen arroganten und selbstverliebten Vollidioten dachte, desto wütender wurde ich. Wenn ich mich nicht gleich irgendwie abreagieren konnte würden hier gleich irgendwelche Bücher und andere Sachen quer durchs Zimmer fliegen.


Da kam mir eine Idee und ich machte mich auf den Weg in den Keller. Auf dem Weg dorthin musste ich natürlich auch an der Küche vorbei, wie sollte es auch anders sein. Als mein Bruder mich entdeckte wollte er gerade ansetzen und etwas sagen, doch ich zeigte ihm nur meinen Lieblingsfinger und ging weiter.


Im Keller roch es etwas muffig und es war kalt. Vorsichtig tastete ich mich an der Wand bis zum Lichtschalter entlang. Das Licht flackerte erst ein wenig bis es richtig anging. Hinter der nächsten Tür befand sich dann endlich das was ich jetzt brauchte. Ich erblickte den roten Boxsack und musste sofort erleichtert aufatmen. Matt hatte damals geboxt, deshalb hatten wir den Boxsack im Keller hängen und darüber war ich gerade mehr als froh. Mein Blick viel auf den grünen Schrank der in der Ecke stand. Ich ging auf ihn zu und öffnete ihn. Bevor ich mir die schwarzen Boxhandschuhe anzog steckte ich mir Kopfhörer in die Ohren und machte die Musik so laut ich konnte. Danach zog ich mir die Handschuhe an und schlug auf den Boxsack ein. Es tat so gut seine Wut daran auszulassen. Mit jedem Schlag regte ich mehr ab. Ich war so wütend auf Patricia, das sie einfach nicht mal die Klappe halten konnte, auf meinen Bruder der mich einfach nur entsetzt angeschrien hatte, aber vor allen Dingen auf Luke. Wegen dem war das doch alles passiert. Wäre er nicht, würde ich jetzt noch in der Küche sitzen und meinen Joghurt essen und nicht wie eine Bekloppte auf den Boxsack einschlagen.

Er hatte sich eindeutig mit der Falschen angelegt. Er wird noch sehen was er davon hat. Mal sehen ob er dann immer noch so arrogant und ekelhaft war.


Einmal Badboy zum mitnehmenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt