Kapitel 14

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  Das schrille Piepsen meines Weckers riss mich mal wieder viel zu früh aus dem Schlaf. Ich verspürte den Drang den Wecker gegen die Wand zu schmeißen, aber ging dem nicht nach. Noch einen Wecker würde mir meine Mutter diesen Monat sicher nicht bezahlen.

Mit einem lauten Seufzen hievte ich mich aus meinem Bett und schaute in den Spiegel. Meine Harre waren ein einziges Durcheinander und standen  in alle Richtungen ab. Frustriert fuhr ich mir mit der Hand durch die ohnehin schon zerzausten blonden Harre. Ich entschied mich dazu erst mal unter die Dusche zu springen.

Nach dem Duschen putze ich mir die Zähne und schminkte ich mich ein wenig. In meinem Zimmer kramte ich aus dem Kleiderschrank mein Lieblings Nirvana T-Shirt und eine zerrissene Jeans und zog mich an.

Ich blickte auf meinen Wecker, den ich vor 20 Minuten noch am liebsten an die Wand geschmissen hätte. " halb acht. Dann hab ich ja noch 10 Minuten mir die Haare zu föhnen", dachte ich mir.

Also verbrachte ich die restlichen 10 Minuten sinnvoll und föhnte mir die Haare. Um ehrlich zu sein tanzte ich zu Dirrty von Christina Aguilera durchs Zimmer und benutzte meinen Föhn eher als Mikro, anstatt mir damit die Haare trocken pusten zu lassen.

Nachdem ich meine Haare trocken "getanzt" hatte, schulterte ich meinen Rucksack und lief gut gelaunt die Treppe runter. Meine gute Laune wurde jedoch zerstört als ich in die Küche ging um mir eine Apfel zu holen. Denn am Tisch saß niemand anderes als Patricia. Live und in Farbe. Leider. Anscheinend hatte sie kein Zuhause mehr oder warum war sie so oft hier?

Mein Bruder und sie saßen am Tisch und frühstückten. So unauffällig wie möglich versuchte ich mich an den beiden vorbei zu schleichen. In nachhinein könnte ich mir für diese dumme Idee selbst die Hand vor die Stirn klatschen. Was hab ich mir dabei gedacht ? Durch den Raum zu gehen und nicht entdeckt zu werden war echt eine dumme Idee. Ich war ja schließlich nicht unsichtbar, auch wenn ich mich in der Schule und auch zu Hause manchmal so fühlte.

" Na meine Lieblingsschwester", begrüßte mich mein Bruder gespielt freundlich. Ich zuckte zusammen, da mein Plan unentdeckt zu bleiben gerade gescheitert war und drehte mich um. " Du hast ja auch nur eine", entgegnete ich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Dann nicht ", meckerte Matt und verschränkte ebenfalls die Hände vor der Brust. " Als brauch ich dich auch nicht mit zur Schule nehmen", versuchte mich mein Bruder zu ködern. " Nein, mit der da, ich deutete auf Patricia, will ich nicht gesehen werden." Nach der gestrigen Aktion hatte die Freundin meines Bruders ihre Chancen bei mir eindeutig verspielt. Sie wollte Krieg ? Denn konnte sie gerne haben!

"Matty warum ist deine Schwester eigentlich so einen dumme Ziege", fragte sie meine Bruder und grinste dreckig zu mir rüber. Am liebsten hätte ich ihr das dumme Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. Wow halt. Woher kommt auf einmal das ganze aggressions Potenzial? Ich vermute bei Patricia konnte man einfach nicht anders.

"Sagt die, die so dumm ist wie 10 Meter Feldweg. Selbst ein Toastbrot kann mehr als du", konterte ich. Zugegeben das war jetzt nicht der beste Konter, aber für sie reichte es. "Was kann ein Toastbrot den was ich nicht kann?", ätzte sie zurück. " Schimmeln", schmiss ich ihr im gehen an den Kopf. Das wurde mir hier echt alles zu blöd. " Ach ja Matt, falls es dich interessiert ich nehme den Bus zur Schule", schrie ich abwertend und knallte die Haustür zu.

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In der Schule wollte ich gerade in die Eingangshalle gehen als ich am Handgelenk wieder zurück gezogen wurde. " Junge Frau ich muss Sie leider dem Gelände verweisen. Sie haben eindeutig zu gute Laune", sagte meine beste Freundin sarkastisch zu mir. Das sie laut los lachte konnte ich mir ein kleines schmunzeln nicht verkneifen. " Warum ziehst du so ein Gesicht", fragte Robyn.


Ich erzählte ihr von gestern und von heute morgen. Sie hörte mir aufmerksam zu und schmiss ab und zu ein paar Beleidigungen gegenüber Patricia ein. " Wenn man vom Teufel spricht", unterbrach mich Robyn und sah nach rechts. Ich folgte ihrem Blick mit den Augen. Gerade kam die Freundin meines Bruders an mir vorbei gelaufen. Im Schlepptau hatte sie ihre Barbie - Plastik Freundinnen. Dazu musste man wissen das sie alle aussahen wie Barbies, nur halt die schlampige Version. Sozusagen die FSK 18 Plastikpuppen. Sie warf ihre fake Haare über die Schulter und lief arrogant guckend an mir vorbei.


Der Gong ertönte. Immer noch geschockt von so viel Dummheit auf einem Haufen realisierte ich erst jetzt das Robyn mich am Arm gefasst hatte und mich hinter sich her in die Aula zog. "Hey wo willst du hin? Zum Bioraum geht's da lang", sagte ich verwirrt. " Du Dummkopf, wir haben doch Projektwoche", lachte meine beste Freundin.


Ach ja, da war ja was. In der Aula war es verdammt voll, da auch die Oberstufen Schüler Projekt Woche hatten. Allerdings getrennt von uns.


Ich sah auf die Bühne auf der sich unser Schulleiter befand. Mr. Brown räusperte sich und fing an zu sprechen:" Also... da Mrs. Miller kurzfristig erkrankt ist und diese Woche wahrscheinlich nicht wieder kommt, werden die Projektwochen der Ober- und -Unterstufe zusammengelegt."


Das war dich jetzt nicht sein ernst. Das sahen anscheinend auch andere Schüler so, da einige anfingen empört darüber zu diskutieren. Unser Rektor ließ sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen und sprach weiter:" Ihr werdet in die Gruppen eingeteilt. Die Listen hängen am Ende des Flurs am schwarzen Brett und damit beende ich meine Ansage und es wird auch nicht diskutiert." Dabei hob er mahnend den Zeigefinger.


Nachdem der Ansturm vor dem schwarzen Brett etwas weniger war, machten auch Robyn und ich und auf den Weg.


" Wie geil ich bin mit Louis in einer Gruppe. Oh und mit deinem Bruder", lachte sie als sie auf den Zettel sah. Ich sah sie fragend an. Robyn schien verstanden zu haben warum ich so guckte. " Louis ist einer aus dem Football Team", grinste sie. " Ah und mit wem muss ich mich rumschlagen ?", fragte ich genervt. Robyn zögerte und als sie nichts sagte schob ich sie etwas zur Seite um selbst schauen zu können. Wer auch immer diese scheiß Einteilung gemacht hatte, ich würde ihn finden und killen. Das war doch nicht deren ernst. Ich war mit niemand anderem in einer Gruppe, als mit Luke Hanson höchst persönlich. Als hätte ich es geahnt das es schlimmer kommen musste war auch noch meine aller beste Freundin Patricia in meiner Gruppe. Den anderen Jungen kannte ich nicht.


"Was machen wir als erstes in dieser dämlichen Projektwoche", fragte ich seufzend. Am liebsten hätte ich mir jetzt ein Loch gebuddelt und wäre nie wieder raus gekommen.


"So'n kennen lern Zeugs halt" antwortete Robyn gleichgültig. Na toll!

Nun war es offiziell, mein Leben hasste mich...




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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 27, 2016 ⏰

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