Sonntagmorgen, Kaffeegeruch und 'ne Schnöselschule

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Der Geruch von frisch gekochtem Kaffee und der sanfte Klang der lieblichen Stimme meiner gutgelaunten Schwester weckten mich. "CASSIE! Wach aaauuuf! Komm schon, Schwesterchen!" Eigentlich hatte ich vor, sie zu ignorieren, doch letzendlich überwog mein Hunger. Seufzend öffnete ich meine Augen und sah das beinahe schon übervolle Tablett mit Kaffee, Brötchen, Croissants, Säften und Rührei. "Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Zwilling. Wo hast du das Zeug her? Gestern Abend war doch gar nichts mehr im Kühlschrank, oder?", langsam setzte ich mich auf, nahm mir ein Schokocroissant und schenkte mir Kaffee ein. "Während du noch selig geschlummert, war ich einkaufen, habe die ganze Villa aufgeräumt und bin schon im Garten gewesen, um das Blumenbeet zu pflegen. Jetzt rutsch!" Vivi schob mich ein Stück zur Seite und kuschelte sich mit unter die Decke. "Du bist doch krank. Welcher normaldenkende Mensch steht so früh auf und das auch noch freiwillig?", grummelte ich zwischen zwei Bissen. "Ich!", lachend sah sich meine Schwester um. "Die Wände sehen echt toll aus. Du hast Talent, muss ich schon sagen!" Mit hochgezogenen Brauen sah ich sie an. "Das sagst gerade du, Miss Nachwuchskünstlerin!", grinsend schob ich mir das letzte Stück meines Schokohörnchens in den Mund und trank einen Schluck. "Mh, also wie ist denn deine Schnöselschule so? Nich', dass mich morgen der Schlag trifft, wenn ich da ankomme." Böse starrte Vivi mich an, doch dann erzählte sie: "Erstens, es ist keine Schnöselschule", sie deutete mit ihren Fingern Anführugszeichen an, "Zweitens, wir haben ganz normale Pflichtfächer und verschiedene Wahlfächer, wie zum Beispiel Gartenarbeit, Zeichnen, Basketball, Musik, Schneiderei und eine Schülerzeitung. Von den Wahlfächern musst du zwei besuchen. Es können aber auch mehr sein. Drittens gibt es verdammt süße Jungs und die Mädchen sind auch alle nett. Naja, bis auf ein paar Ausnahmen. So wie überall halt. Einer der Jungs wird dir sicherlich gefallen. Er hat braune Haare und sein Name ist Kentin-", ich ließ sie nicht ausreden, packte sie an den Schultern und rief aufgeregt: "Kentin ist hier?! Mein allerliebster Kenny? Ich glaubs nicht!", begeistert fiel ich Vivi um den Hals und tanzte im Raum herum.

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